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.Er soll eure Männer getötet haben, und du sollst davon gewußt haben … Darling, reg dich bitte nicht auf! Ich habe ihr die Wahrheit gesagt, ausgeschmückt mit ein wenig Phantasie.Es ist nicht nötig, daß du nach Hause kommst.Ich habe es mir noch einmal überlegt, und es gibt wirklich keinen Grund zur Panik … Nein, überhaupt nicht.Ich war furchtbar wütend über ihr Benehmen … Nein, ich nehme es mir nicht zu Herzen, ich fühle mich schon wieder viel besser.Wie laufen deine Verhandlungen? … Oh, das klingt gut … Darauf kommt es an.Ja, ich gehe jetzt ins Bett.Mach dir um mich keine Gedanken, Billy.Du weißt, wie zäh ich bin … Ich rufe dich morgen wieder an, wenn es etwas Neues gibt.Übrigens bin ich der Meinung, daß wir diesen Watson ein für allemal daran hindern sollten, derartige Lügen über dich zu verbreiten … Ja, Darling, gute Nacht …«William Western hörte, wie seine Frau auflegte.Er hatte seine Besprechung für eine Weile verlassen und sich für das Telefonat in ein kleines Büro zurückgezogen.Evelyn bestand darauf, daß er in Brasilien blieb.Wieder einmal bewies sie Courage, Standhaftigkeit.Aber er wußte auch, daß sie schlaflose Nächte und plötzliche Aufregungen nicht mehr verkraftete.Er dachte an Julia Hamilton und begann vor Wut zu kochen.»Miststück!« entfuhr es ihm.Seine Frau so unter Druck zu setzen … Er kannte ihre private Telefonnummer auswendig.Dank seines fotografischen Gedächtnisses mußte er nie ein Adreßbuch zu Hilfe nehmen.Er gab der Vermittlung die gewünschte Nummer durch und wartete.Beim ersten Klingeln rieß er den Hörer von der Gabel.Julias Stimme klang verschlafen.In Europa war es mitten in der Nacht.»Hallo? Ben?«»Hier ist Western«, donnerte er los.»Ich habe gerade mit meiner Frau gesprochen.Sie sind gefeuert, Julia Hamilton.Ihrem Freund Ben Harris können Sie das gleiche mitteilen.Morgen früh liefern Sie Ihre Schlüssel und den Wagen ab.Bis zehn Uhr haben Sie das Büro geräumt!«»Ich verstehe«, erwiderte Julia.»Aber glauben Sie ja nicht, daß Sie mich damit aufhalten können.Oder daß ich deshalb den Mund halte.«Sie legte auf, ohne seine Antwort abzuwarten.Ben Harris saß am Bett seiner Tochter und hielt ihre Hand.Wie jung sie aussah, wie verletzlich.Ihr Gesicht war blaß und eingefallen, unter ihren Augen lagen dunkle Ränder.Die Schwester hatte ihn zur Seite genommen, bevor er hineingegangen war.»Sie hat das Baby leider verloren.Eine sehr traumatische Erfahrung, wenn – wie in ihrem Fall – die Schwangerschaft schon so weit fortgeschritten ist.Sie steht unter Beruhigungsmitteln, ist aber wach.Es ist gut, daß Sie hier sind.«Er war an ihr Bett getreten und hatte sie sanft angesprochen.»Lucy? Lucy, ich bin es, Dad …«Sie öffnete die Augen und versuchte ein Lächeln.Hilfesuchend streckte sie ihm ihre Hand entgegen.Tränen strömten über ihr Gesicht.»Ich habe ihn verloren«, flüsterte sie.Ihn.Ben zuckte zusammen.»Es war ein kleiner Junge.Sie wollten mir erst nichts sagen, aber ich mußte es unbedingt erfahren.O Daddy …«Für Lucys Schmerz gab es keine Trostworte.Ben wußte nicht recht, wie er sich verhalten sollte.Nur eines war sicher – er durfte sich jetzt nicht in männlicher Zurückhaltung üben.Er nahm sie in die Arme und küßte sie.»Weine dich aus, mein Liebling.Laß alles aus dir heraus … ich bin ja jetzt bei dir.«Endlich schlief sie ein, erschöpft vom Weinen und betäubt durch das Beruhigungsmittel.Er blieb weiter bei ihr sitzen, ihre Hand in der seinen, bis die Krankenschwester die Tür öffnete und ihn aus dem Zimmer winkte.Widerstrebend leistete er ihrer Aufforderung Folge.»Es ist besser, Sie lassen Ihre Tochter jetzt schlafen, Mr.Harris«, riet sie.»Sie selbst sollten sich auch ein wenig ausruhen.Wir kümmern uns um die Beseitigung des Fötus.Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen, es wird alles von uns erledigt.«»Beseitigung?« Ben trat näher an sie heran.»Was soll das heißen …?«»Das Krankenhaus verfügt über geeignete Einrichtungen und kann diese Aufgabe übernehmen.Sie brauchen sich also nicht damit zu belasten.Die Mutter soll doch möglichst geschont werden.«»Meine Tochter weiß, daß sie einen Sohn geboren hat«, erwiderte er scharf.»Es handelt sich nicht um irgend etwas, sondern um ihr Kind, um meinen Enkel.Sie unternehmen nichts, Schwester, haben Sie mich verstanden? Das Baby wird beerdigt, und zwar so, wie es sich gehört.Ich weiß, daß dies im Sinne meiner Tochter ist.Um die notwendigen Schritte kümmere ich mich selbst, haben Sie vielen Dank.«Er wandte sich ab und ging zum Aufzug.Trauer und Zorn wechselten sich in ihm ab.Wie konnte das Krankenhaus es wagen, so eigenmächtig vorzugehen? Ein Grab würde einen besseren Bezugspunkt für Lucys Trauer abgeben als das Häufchen Asche, das der krankenhauseigene Verbrennungsofen ausgespuckt hätte.Fünf Monate voll freudiger Erwartungen und Hoffnungen hatten für Lucy in Schmerz, Enttäuschung und Leere geendet.Sie würde viel Zeit benötigen, um sich von diesem Schlag zu erholen.Diese Zeit wollte er ihr geben.Er hatte sich ein Hotelzimmer in der Nähe des Krankenhauses genommen.Dort angekommen, fühlte er sich niedergeschlagener und elender als zuvor.Er sehnte sich verzweifelt nach Julia.Obwohl es bereits nach Mitternacht war, wählte er ihre Nummer.Niemand meldete sich.Sie mußte mit Bekannten ausgegangen sein.Vor dem nächsten Morgen würde er sie wohl nicht mehr erreichen.Er erwachte sehr früh.Sein erster Anruf galt dem Krankenhaus.Ja, seine Tochter schliefe noch.Sie hätte eine ruhige Nacht verbracht.Komplikationen gäbe es keine, der Arzt käme aber am Spätvormittag noch einmal zu ihr.»Ich werde bis dahin auch da sein«, verkündete Ben und legte auf.Als nächstes rief er Julia an, die um diese Zeit sicher noch zu Hause war und beim Frühstück saß.Wahrscheinlich hatte sie schon auf seinen Anruf gewartet, denn sie nahm sofort nach dem ersten Klingeln den Hörer ab.»Ben …? Ben, was ist passiert?«»Lucy hat ihr Baby verloren
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