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.Jene, die ihn zu unterbrechen versuchten, bereuten rasch, sich bemerkbar gemacht zu haben.Ohne einen Blick auf seine Notizen zu werfen, zitierte Simon Zahlen und Absätze aus Regierungsvorlagen mit einer Selbstverständlichkeit, die sogar Elizabeth beeindruckte.Abbott folgte mit einem bitteren Angriff auf die Konservativen, die er beschuldigte, die Arbeiter immer noch um jeden Preis niederhalten zu wollen.Seine Anhänger klatschten begeistert Beifall.Bainbridge behauptete, daß keiner der beiden die wahren Probleme erkenne, und behandelte dann umständlich und ausführlich das kommunale Kanalisationssystem.Bei den anschließenden Fragen zeigte sich Simon einmal mehr als wesentlich besser informiert als Abbott und Bainbridge, doch war er sich an diesem kalten Märzabend bewußt, daß nur siebenhundert Leute im Saal saßen, während fünfzigtausend andere Wähler gebannt einer Fernsehshow zusahen.Obwohl die lokale Presse Simon zum Sieger einer einseitigen Debatte erklärte, entmutigten ihn die täglichen Zeitungsnachrichten, die einen Erdrutschsieg der Labour-Partei prophezeiten.Am Wahltag standen Simon und Elizabeth um sechs Uhr auf und gaben als eine der ersten ihre Stimme an der Volksschule des Ortes ab.Dann fuhren sie von Wahllokalen zu Parteilokalen und versuchten, die Moral ihrer Anhänger hochzuhalten.Wo immer sie hinkamen, glaubten die Parteifreunde an seinen Sieg, doch Simon wußte, daß man den nationalen Trend nicht ignorieren konnte.Ein erfahrener Konservativer hatte ihm einmal gesagt, ein hervorragender Mann könne tausend Stimmen wert sein, und ein schwacher Gegner würde weitere tausend bringen.Es würde nicht genügen.Um neun Uhr abends schloß das letzte Wahllokal.Simon und Elizabeth schleppten sich in das nächste Wirtshaus und bestellten Bitterbier.Sie sahen auf den großen Fernsehschirm über der Theke.Der Kommentator berichtete, daß man in sechs Londoner Wahlkreisen eine Meinungsumfrage durchgeführt habe, die eine Labour Majorität von sechzig bis siebzig Sitzen ergeben habe.Auf dem Bildschirm erschienen die siebzig gefährdetsten Sitze der Konservativen.Der Neunte auf der Liste war Coventry Central.Simon bestellte noch ein Bier.»Wir sollten bald gehen und bei der Auszählung zusehen«, sagte Elizabeth.»Keine Eile.«»Sei kein solcher Defätist, Simon.Vergiß nicht, du bist immer noch Abgeordneter«, sagte sie erstaunlich scharf.»Du bis es deinen Anhängern, die so brav für dich gearbeitet haben, schuldig, optimistisch zu bleiben.«Polizeifahrzeuge brachten aus allen Teilen des Wahlkreises schwarze Kisten ins Rathaus.Der Inhalt wurde auf die Klapptische gekippt, die an drei Seiten des großen leeren Raumes standen.Der Stadtsyndikus stand mit seinen persönlichen Helfern allein inmitten der Tische, während die Magistratsbeamten außerhalb saßen und je zehn Stimmzettel zusammenlegten.Diese wurden mit Argusaugen von den Vertrauensleuten der Parteien geprüft, die oft verlangten, einen der kleinen Haufen nochmals zu kontrollieren.Aus den Häufchen wurden Haufen, die man nebeneinander stapelte, und bald war es klar, daß das Resultat knapp sein würde.Die Spannung im Saal stieg, als man jeden Hunderter- und dann jeden Tausenderstapel dem Syndikus übergab.Gerüchte, die in einer Ecke des Saales entstanden, waren aufgebläht wie Soufflées, bevor sie die vor dem Rathaus wartende Menge erreichten.Um Mitternacht wurde das Resultat einzelner Wahlkreise im Land bekanntgegeben.Der Trend war wie erwartet: etwa drei Prozent Gewinn für Labour, was die erwartete Mehrheit von siebzig oder mehr Sitzen ergab.Um 0 Uhr 11 lud der Syndikus die drei Kandidaten ein, ihm in die Saalmitte zu folgen.Er teilte ihnen das Ergebnis der Auszählung mit.Sofort wurde eine nochmalige Zählung verlangt.Der Syndikus willigte ein, und die Wahlzettel wanderten wieder auf die Tische, um nochmals geprüft zu werden.Eine Stunde später wurden die Kandidaten wieder gerufen und hörten das Resultat der zweiten Zählung: es hatte sich nur um drei Stimmen verändert.Man verlangte eine dritte Zählung.Um zwei Uhr morgens hatte Elizabeth das Gefühl, keine Fingernägel mehr zu haben.Eine weitere Stunde verstrich.Heath gab seine Niederlage zu, während Wilson in einem langen Interview sein Progamm für das neue Parlament skizzierte.Um 2.27 Uhr bat der Syndikus die Kandidaten nochmals zu sich; alle drei akzeptierten das Resultat.Der Syndikus betrat, gefolgt von den Kandidaten, das Podium, nahm das Mikrophon, räusperte sich und sagte:»Ich, als beauftragter Beamter für den Wahlkreis von Coventry Central, verkünde hiermit die Gesamtzahl der für jeden Kandidaten abgegebenen Stimmen wie folgt.Alf Abbott 19.716Nigel Bainbridge 7.002Simon Kerslake 19.731Ich erkläre daher Simon Kerslake zum rechtmäßig gewählten Abgeordneten für den Wahlkreis von Coventry Central.«Die Labour-Partei erreichte im Parlament eine Mehrheit von siebenundneunzig Sitzen, Simon aber hatte mit fünfzehn Stimmen Vorsprung gewonnen, Raymond Gould vergrößerte in Übereinstimmung mit dem nationalen Trend seinen Vorsprung auf 12.413 Stimmen, und Joyce freute sich auf eine Woche Ferien.Andrew Fraser verbesserte sein Resultat um 2.468 Stimmen und verkündete einen Tag nach der Wahl seine Verlobung mit Louise Forsyth.Charles Seymour konnte sich nie genau erinnern, wie groß seine Mehrheit war, denn, so erklärte Fiona dem alten Earl am nächsten Morgen, »In Sussex Downs werden die konservativen Stimmen nicht gezählt, mein Lieber.Sie werden gewogen.«6In den meisten demokratischen Staaten wird einem neu gewählten politischen Führer eine Übergangsperiode zugestanden, während der er sein politisches Programm bekanntgeben und seine Mitarbeiter auswählen kann.In Großbritannien sitzt jeder Parlamentsabgeordnete, sofort nachdem das Wahlresultat bekannt ist, achtundvierzig Stunden lang neben dem Telefon.Erfolgt ein Anruf während der ersten zwölf Stunden, so bedeutet das, daß er aufgefordert wird, ins Kabinett einzutreten; in den nächsten zwölf Stunden erhält er eine Position als Staatsminister; in den dritten zwölf Stunden wird er Unterstaatssekretär und in den letzten zwölf parlamentarischer Privatsekretär eines Kabinettministers.Hat das Telefon bis dahin nicht geklingelt, so bleibt er auf den hinteren Bänken.Andrew Fraser hatte sich nicht die Mühe genommen, in der Nähe eines Telefons zu bleiben, als BBC in den Mittagsnachrichten meldete, daß Hugh McKenzie vom Staatsminister zum Staatssekretär für Schottland mit einem Kabinettssitz befördert wurde
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