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.»Verzeiht«, sagte der Älteste und verneigte sich, »verzeiht, edler Herr, edle Dame, aber wer wird uns nun beschützen? Sobald Ihr weg seid, edler Herr, werden sie sich auf uns stürzen.Sie wissen, daß wir wohlhabend sind, sie wissen, daß wir eine gute Ernte einführen.« Aus dem Tonfall des alten Mannes sprach Panik.Bleiche Gesichter umringten sie, geweitete Augen und ein Flüstern abgrundtiefer Verzweiflung.»Bleibt bei uns!« jammerten die Leute.»Schweigt!« rief Shoka, und jedermann verstummte, abgesehen von den Kindern, die zu weinen angefangen hatten.»Hört mir zu.Ihr seid wohlgenährt, wohlhabend, und ihr seid den Banditen, die bisher nicht den Mut hatten, euch anzugreifen, zahlenmäßig überlegen.Ich bin sicher, daß ihr in zehn Jahren nicht verlernt habt, wie man mit dem Bogen und dem Stock umgeht.Wenn von euch jemand zur Hütte hinaufsteigen und etwas mitnehmen will – ich habe nichts dagegen; den Durchreisenden würde ich erzählen, daß die Dämonen zwar keinem aus dem Dorf etwas tun, daß sonst aber keiner hinaufgehen sollte.Dort leben furchtbare Wesen.Ihr habt sie im Gebirge heulen gehört, Dämonen mit Augen wie Lampen und Fingern wie Eis.Doch das Dorf ist vor ihnen sicher.Es steht unter einem besonderen Schutz, und jeder, der etwas aus diesem Dorf stiehlt, und jeder, der dem Dorf irgendeinen Schaden zufügt, wird seines Lebens nicht mehr sicher sein.Meine Frau und ich werden zurückkommen und ihn aufspüren.Habt ihr gehört?«Die Leute rissen die Augen auf.Sie verneigten sich, bleich im Gesicht, und die Mütter hielten den Kindern die Hand vor den Mund.»Erzählt das jedem Durchreisenden«, sagte er.»Sorgt dafür, daß sie die Nachricht verbreiten.«Weitere Verneigungen.»Ich wünsche euch Glück«, sagte er abschließend und ließ Jiro weitergehen.Die Ältesten machten unter wiederholten Verbeugungen den Weg frei, und die Leute wichen zurück.So gingen sie durch die Straßen, von einer Menge begleitet, die ihnen Glück und baldige Heimkehr wünschte, Tücher schwenkte und ihnen Seidenbänder und Blumen schenkte.»Sie glauben, ich sei ein Dämon«, sagte Taizu, als die letzten Dorfbewohner hinter ihnen zurückgeblieben waren; nur ein Hund rannte ihnen noch bellend nach und ärgerte Jiro.Taizu blickte ihn zornig an.»Wenn du so ein Gesicht machst, ist das auch kein Wunder.«»Verdammt, ich bin nicht Eure Frau!«»Dämonen können ihre Daumen richtig herumdrehen, wenn sie einen Fluch aussprechen.Habe ich recht?«»Was Ihr getan habt, ist niederträchtig! Ihr habt diese Leute angelogen!«»Inwiefern? Glaubst du nicht an Dämonen?«»Mit Dämonen soll man nicht spaßen!«»Vielleicht meinen das die Banditen auch.Das wäre doch kein Schaden, findest du nicht?«Taizus Mund stand offen.Sie klappte ihn zu und ging eine Weile schweigend weiter.»Ich verlasse sie«, sagte er, »um dich nach Hua zu bringen.Die Geschichten, die man sich von mir erzählte, waren ihr einziger Schutz.Also ist es nur gerecht, daß ich ihnen als Entschädigung eine Geschichte hinterlasse.Oder etwa nicht? Sie verlieren die Felle, die ich ihnen immer gegeben habe.Das bedeutet eine Menge Geld für sie.«»Das weiß ich!«»Sie verlieren meinen Schutz.«»Das ist nicht meine Schuld! Ihr müßt mich nicht begleiten!« Sie drehte sich um und schwenkte ihren Bogen, so daß Jiro scheute.»Kehrt um! Geht zurück!«»Mit dir oder hinter dir, Mädchen.Du wärst verdammt schwer aufzuspüren, aber schließlich könnte ich dich immer noch in Hua erwarten.Ich könnte vor Gitus Tor treten und mich erkundigen, ob er eine Dämonenfrau gesehen hat, die nach ihm sucht.«»Macht keine Witze!« Sie schlug ein Zeichen gegen Teufel.»Ihr habt diese Leute angelogen!«»Ich bin sicher, sie werden Reis und Wein für die Dämonen bereitstellen.Ich bezweifle, daß die Dämonen Einwände dagegen haben.Wer weiß, vielleicht beschützen sie den Ort sogar.«»Das bedeutet Unheil!«»Für die Banditen, ja.Wer weiß, vielleicht geht sogar meine Frau auf sie los.«»Das ist nicht komisch, Meister Shoka!« Ihr Gesicht war vor Zorn gerötet.In ihren Augen glitzerten Tränen.»Man wird sie umbringen, weil sie Euch glauben!«Er schaute sie betrübt an.»Ich weiß.Aber sie werden besser kämpfen, wenn sie Hoffnung haben.Eine Lüge ist immer noch besser als nichts.Und etwas anderes als eine Lüge, liebe Frau, war es nicht, woran sie geglaubt haben.Welchen Unterschied macht da schon ein weiteres Märchen?«Sie war entsetzt.Sie wandte den Blick ab, marschierte unter ihrer Last dahin und schüttelte den Kopf.Schließlich hielt sie an, sah sich nach ihm um und sagte ruhig und gefaßt: »Geht zurück, bitte, geht zurück.«»Kommst du mit?« fragte er, während Jiro, verwirrt von dem ständigen Hü und Hott, den Kopf herumwarf und an den Zügeln zerrte.»Nein, das tue ich nicht.Aber niemand kennt mich.Euch wird man erkennen, und die Soldaten werden uns jagen, und wir werden keinen Erfolg haben.«Er lächelte.»Du machst dir Gedanken.Gut.Also mußt du auf mich aufpassen.Und wenn du wegrennst, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als in Hua nach dir zu suchen.«»Man wird uns beide töten! Kehrt bitte um.«»Nein«, sagte er in ihrem Tonfall, genau in ihrem Tonfall; und sie holte lange und zitternd Luft, drehte sich um und stapfte weiter.Und so folgte er ihr in einem Tempo, mit dem Jiro recht zufrieden war, bis jenseits der Felder und der nächsten Berge, hinter denen die Handelsstraße sich in einen staubigen Pfad verwandelte, der zwischen Wiesen, Felsen und verstreutem Gehölz hindurch der allgemeinen Richtung des kleinen Flusses folgte
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