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.“ Sie zog eine Tüte aus ihrem Rucksack, öffnete sie und nahm etwas heraus.Es war rund und in einem Kreuzmuster mit einer Art dünnem Faden umspannt.Es sah aus wie ein nach einem komplizierten Muster gewebtes Spinnennetz.In der Mitte befand sich eine Feder, die von dem Faden gehalten wurde.Unten am Kreis hingen noch mehrere längere Federn.John hatte keine Ahnung, was um alles in der Welt das war.Doch um was auch immer es sich handelte, Mariah hatte es ihm mitgebracht.Sie hatte ihm tatsächlich ein Geschenk gekauft.„Wow“, sagte er.„Danke.“Sie grinste.„Sie haben nicht die leiseste Ahnung, was das ist, oder?“„Hm, hängt man es vielleicht an die Wand?“„Man hängt es sich über das Bett“, erklärte sie.„Es ist ein Traumfänger.Manche Indianerstämme aus dem Südwesten Amerikas glaubten daran, dass er die Menschen vor Albträumen bewahrt.“ Sie hielt ihm den Traumfänger hin.„Wer weiß? Möglicherweise stimmt es ja.Vielleicht finden Sie endlich wieder Schlaf, wenn Sie ihn aufhängen.“John musste die letzten Verandastufen hinaufgehen, um den kunstvoll gearbeiteten Gegenstand von ihr entgegenzunehmen.Er wusste nicht, was er sagen sollte.Er konnte sich nicht daran erinnern, wann ihm zuletzt jemand etwas mitgebracht hatte.„Danke“, sagte er nur.Sie hatte heute an ihn gedacht.Sie waren sich erst zweimal begegnet, trotzdem hatte sie an ihn gedacht …Das ist gut für den Fall, sagte er sich, obwohl er die Wahrheit nicht leugnen konnte.Es hatte nichts zu tun mit Serena Westford, sondern mit seinem plötzlich erwachenden Verlangen, das er anscheinend nicht verdrängen konnte.Für einen kurzen, wilden Moment dachte er daran, wie es wäre, der Begierde nachzugeben und eine Affäre mit Mariah anzufangen.Doch das konnte er nicht machen.Selbst er war nicht Mistkerl genug, um sie auf eine solche Weise zu benutzen.Aber als er den Mund aufmachte, um sich zu verabschieden, kamen stattdessen ganz andere Worte heraus.„Ich habe noch nicht zu Abend gegessen.Kann ich Sie dazu überreden, mir Gesellschaft zu leisten? Ein Stück die Straße hinunter gibt es ein Fischrestaurant …“„Mir ist nicht danach auszugehen“, erwiderte sie.„Aber ich habe ein Schwertfischsteak im Kühlschrank, das ich ohnehin auf den Grill legen wollte.Es wäre toll, wenn Sie Lust hätten, mit mir zu essen.“ Sie ließ ihm gar keine Zeit zu antworten.„Zuerst muss ich aber unbedingt duschen.“ Sie schob die Verandatüren auf, die ins Haus führten.„Ich beeile mich.Nehmen Sie sich ein Bier oder eine Cola aus der Küche.“Bevor John sich eine gute Begründung einfallen lassen konnte, weshalb er nicht zum Abendessen bleiben wollte, war sie bereits im Haus verschwunden.Dabei gab es wirklich zahlreiche Gründe.Hier in der gemütlichen Abgeschiedenheit ihres Strandhäuschens mir ihr zu essen war viel zu intim.Zumal er nicht sicher war, ob er weiterhin so tun konnte, als wollte er mit ihr nur befreundet sein.Außerdem war die Vorstellung, auf sie zu warten, während sie unter der Dusche stand, zu aufreizend.Denn er traute sich selbst nicht, dass er auf Distanz bleiben würde.Aber trotz all dieser guten Gründe schwieg er.Obwohl er genau wusste, dass es ein Spiel mit dem Feuer war, wollte er unbedingt hier bei Mariah bleiben.Mehr, als er irgendetwas in den vergangenen Jahren gewollt hatte.„Alarmanlagen für Autos“, erklärte John, während er Mariah half, das restliche Geschirr in die Küche zu bringen.„Die Firma stellt Alarmanlagen für Autos her.In den späten Achtzigern boomte das Geschäft.Als mein Vater in den Ruhestand ging, übernahm ich den Chefposten von ihm.Ich bin schon viel zu lange weg und muss in einem oder zwei Monaten unbedingt wieder anfangen.“Mariah lehnte sich gegen die Spüle.„Wie waren die Verkaufszahlen, seit Sie die Firma verlassen haben?“Er zuckte die Schultern.„Stabil.“„Dann müssen Sie doch gar nichts unternehmen“, meinte sie.„Sie müssen sich nicht dem Stress aussetzen, ehe Sie nicht wieder ganz gesund sind.Gönnen Sie sich doch die Pause.“Er lächelte schwach.„Ich sehe immer noch ziemlich mitgenommen aus, was?“„Nein, ich finde sogar, Sie sehen schon viel besser aus.“ In den vergangenen Tagen war sein Haar ein wenig nachgewachsen.Mariah vermutete, dass er zu jenen Männern gehörte, die sich etwa alle zwei Wochen die Haare schneiden lassen mussten, weil sie so schnell wuchsen.Seine Haare waren dunkel und dick.Jetzt wirkten sie so, als hätte er sie sich absichtlich so kurz schneiden lassen, und nicht, als sei ein irrer Friseur mit einem Elektrorasierer auf ihn losgegangen.Seine Haut sah auch nicht mehr ganz so grau aus.Er hatte sogar etwas Farbe bekommen, als sei er eine Weile in der Sonne gewesen.Mit seinen Augen verhielt es sich ganz anders.Sie waren leicht blutunterlaufen und trüb.Er sah nach wie vor aus, als habe er seit Wochen nicht richtig geschlafen.„Haben Sie schon in das Buch geschaut, das ich Ihnen gegeben habe?“, erkundigte sie sich.„Ja.“ Er konnte sein Lächeln nicht verbergen.„Es war sehr … lehrreich.Besonders das Kapitel über Stressabbau durch Sex.“Mariah fühlte, wie sie errötete.„Du meine Güte, das Kapitel habe ich ganz vergessen.Der Autor geht ziemlich ins Detail, was? Ich hoffe, Sie haben nicht angenommen, dass ich …“„Ich nehme gar nichts an“, unterbrach er sie.„Es ist schon in Ordnung.Ich necke Sie nur.“Sie lachte ausgelassen.„Tja, und ich wollte Sie ins Wohnzimmer bitten, um mit mir eine meiner Lieblingsübungen zum Stressabbau zu absolvieren.Aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, wie ich Sie unverfänglich dazu auffordern soll.“„Es handelt sich nicht zufällig um die Übung namens ‚Dampfdruckventil öffnen‘?“, fragte er.Sie wusste genau, welche er meinte, und gab einen verächtlichen Laut von sich, obwohl sie wahrscheinlich noch mehr errötete.„Auf keinen Fall.“ Na ja, aber wenn sie ihn erst einmal besser kennengelernt hatte …Seine belustigte Miene verriet, dass seine Gedanken vermutlich in die gleiche Richtung gingen.Jonathan Mills hatte wirklich ein angenehmes Lächeln, stellte sie fest.Er zeigte es nicht oft, aber wenn, wurden seine markanten, beinah scharfen Gesichtszüge auf einmal sanfter und der Ausdruck in seinen stahlblauen Augen milder.Mariah lächelte irritiert zurück.Er unterbrach den Blickkontakt, als fürchtete er, dass die Glut in ihren und seinen Augen das Haus in Flammen aufgehen lassen könnte.Ja, das Dampfdruckventil öffnen.Mariah wartete einen Moment, doch er sah sie nicht wieder an.Stattdessen schenkte er sich noch einen Becher koffeinfreien Kaffee ein und gab etwas Zucker dazu, aber keine Milch.Die Unterhaltung entwickelte sich in eine gefährlich flirtende und sexuell aufgeladene Richtung.Jonathan hatte damit angefangen, aber sie auch wieder beendet.Abrupt hatte er dem Ganzen einen Riegel vorgeschoben, bemerkte sie, statt weiterzumachen mit vielsagenden Blicken und einem heißen Knistern, das sich zu einem mächtigen Blitz zwischen ihnen entwickeln könnte.Mariah wusste nicht, ob sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte
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