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.« Lord Heywoods Stimme bekam einen bitteren Ton, als er hinzufügte: »Deshalb befinde ich mich jetzt in der Lage, in der ich bin.«»Aber Sie leben immerhin in einem Schloß voller Kunstschätze.«»Und verhungere dabei! Keine sehr angenehme Aussicht.«»Sie fänden es noch wesentlich unangenehmer, in einem Dienerhaus leben zu müssen oder unter Bäumen zu schlafen.«Lord Heywood lächelte.»Ich nehme an, es wäre nicht schwer, ein leeres Haus zu finden, das jemand anderem gehört!«Lalita zwinkerte schelmisch.»Sie müssen zugeben, daß es klug von mir war, hierher zu kommen.Wenn Sie nicht zurückgekehrt wären, hätte mich kein Mensch bemerkt.«»Sie hätten wohl kaum jahrelang hier bleiben können.«»Eben darauf hatte ich mich eingestellt, bis Sie unerwartet in meinem Schlafzimmer aufgetaucht sind.Es war ein ganz schöner Schock!«»Für mich war es auch ein Schock«, meinte Lord Heywood.Lalita spürte, daß er sich dank ihrer Anwesenheit von seinen Problemen nicht ganz niederdrücken ließ, und Carter bestätigte ihr das.»Wenn Sie mich fragen«, sagte er, als sich Lalita mit ihm in der Küche unterhielt, »dann ist es bloß gut, daß der Oberst sich bei Ihnen sozusagen ausweinen kann.«»Das habe ich auch schon gedacht«, erwiderte Lalita.»Mir kommt das alles ganz schön dumm vor«, fuhr Carter fort.»Da ist das Schloß bis an den Rand voll Gold, und keiner von uns traut sich, es anzurühren.«»Es ist auch für Seine Lordschaft eine große Enttäuschung.Aber er macht sich nicht um sich selbst Sorgen, sondern um die Leute, die auf ihn angewiesen sind.«»Das ist ganz typisch für ihn«, gab ihr Carter recht.»So einen Offizier wie ihn hat es im ganzen Regiment nicht noch einmal gegeben.Immer um seine Männer hat er sich gekümmert, nie an sich gedacht, und dafür hat es nichts gegeben, was sie nicht für ihn getan hätten.«»Du würdest auch alles für ihn tun, nicht wahr, Carter?« fragte Lalita.Gestern war sie in die Küche gegangen, als Lord Heywood nicht im Haus war, und sah, daß sich Carter gerade aufmachte, zum nächsten Pächter zu gehen, um Eßwaren für sie zu kaufen.Sie sah ihn das Geld zählen, das er aus einer Schublade in der Küche geholt hatte, und sagte: »Carter, wenn ich dir jetzt etwas vorschlage, versprichst du mir dann, es nicht Seiner Lordschaft zu erzählen?«»Hängt davon ab, was es ist, Miss«, erwiderte Carter.»Als ich von zu Hause fort bin«, sagte Lalita, »habe ich ziemlich viel Geld mitgenommen, weil ich nicht so dumm war zu denken, daß ich darauf verzichten könnte.« Sie sah, daß Carter aufmerksam zuhörte, und fuhr fort: »Ich habe Seiner Lordschaft gesagt, daß ich für meinen Unterhalt aufkommen werde, aber er hat natürlich abgelehnt, weil ich eine Frau bin.Doch selbst Frauen müssen essen, und Essen kostet Geld.«»Da will ich Ihnen nicht widersprechen«, meinte Carter.»Und deshalb«, fuhr Lalita fort, »beabsichtige ich, mein Essen zu bezahlen, ohne daß es Seine Lordschaft erfährt.«»Seine Lordschaft zieht mir das Fell bei lebendigem Leib über die Ohren, wenn er es erfährt«, erwiderte Carter.»Dann müssen wir eben verhindern, daß er es erfährt«, sagte Lalita.Sie legte drei Goldmünzen auf den Küchentisch.»Wenn du die ausgegeben hast, gebe ich dir die nächsten.Ich finde, es ist wichtig, daß Seine Lordschaft richtig ißt, und Fleisch ist teuer.«Carter betrachtete die Goldstücke, und seine Augen strahlten.»Bitte sag nichts zu Seiner Lordschaft«, bat Lalita noch einmal.»Er ist ein starker Mann, aber er verlangt sich viel ab.Du weißt ebenso wie ich, daß er wie Waterloo und Conqueror etwas Anständiges zu essen braucht.«»Ich habe mir schon überlegt, daß ich Hafer für die Pferde stehlen könnte«, sagte Carter, »aber die Bauern sind genauso arm wie wir.«»Die meisten Bauern im Land leiden Not«, erwiderte Lalita.»Aber Seine Lordschaft sagt, wir müssen sie anständig bezahlen, und genau das habe ich vor, und weil ich Geld habe, ist es auch gar nicht schwer.«Schnell strich Carter die Goldmünzen ein und ließ sie in seine Tasche gleiten.»Gott steh' mir bei, wenn Seine Lordschaft mir daraufkommt!« sagte er.»Aber dann sage ich ihm, daß mich Eva in Versuchung geführt hat!«»Seit ewigen Zeiten die Ausrede aller Männer!« lachte Lalita.Gleichzeitig war sie hocherfreut, daß sie ihren Kopf durchgesetzt hatte.Sie ahnte, daß Lord Heywood, wie die meisten Männer, das, was da war, essen und nicht groß fragen würde, was es gekostet hatte, und sie behielt recht.Beim gestrigen Abendessen hatte Lord Heywood mehrere Scheiben vom besten Rinderbraten gegessen und danach gesagt: »Das war ausgezeichnet, Carter! Ich habe immer gesagt, daß du der beste Koch im ganzen Regiment bist.Ich fürchtete manchmal, sie würden dich mir wegnehmen, damit du in der Offiziersmesse kochst.«»Ich wäre schnell wieder zurückversetzt worden, Mylord«, antwortete Carter.»Zwei Mahlzeiten von dem, was ich ihnen vorgesetzt hätte, hätten gereicht!«Lord Heywood lachte.»Ich kenne deine Tricks! Dennoch wollen Miss Lalita und ich dir dafür danken, daß du so tüchtig bist.Der Rinderbraten war köstlich!«Carter hatte dabei Lalita zugezwinkert.Sie wußte, daß das ein Benehmen war, das ihm als Burschen nicht zustand.Gleichzeitig dachte sie aber, daß das gute Essen zusammen mit einer Flasche Wein aus dem Keller Seine Lordschaft in eine heitere Stimmung versetzt hatte.Er hatte es sich nach dem Essen im Schreibzimmer bequem gemacht und nicht darüber gesprochen, daß sie das Schloß verlassen müsse, sondern statt dessen Pläne gemacht, wie sie das Zimmer mit zusätzlichen Stühlen und Kissen noch gemütlicher machen könnten.Er war sogar bereit gewesen, eines der Bilder gegen ein anderes auszutauschen, das Lalita besonders gut gefiel und in einem Zimmer hing, das sie nicht vor hatten zu benutzen.»Morgen werde ich einen anderen Schmuck für den Kaminsims auswählen«, sagte sie, »und aus dem großen Salon die wunderbaren Nippes aus Meißener Porzellan holen und sie auf den vergoldeten Tisch in der Ecke stellen
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