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.«Sie sagte Gute Nacht und dass ich gut nach Hause kommen solle, dann ging sie hinein.Als ich in mein Auto stieg, dachte ich bei mir, dass Tulloch, auch wenn sie vielleicht in Sachen Familie und Freunde nicht viel vorzuweisen hatte, doch sehr viel besser dran war als ich.26Amanda Weston kann nicht aufhören zu zittern.Nur dass Zittern etwas ist, was man tut, wenn einem kalt ist.Ihr ist, als könnte ihr vielleicht kalt sein – schließlich ist sie nackt –, aber dieses krampfhafte Schlottern hat nichts mit der Temperatur zu tun.Das ist keine Kälte.Das ist Angst.Hoch über ihrem Kopf hängen große, farbige Gebilde von der Decke.Sie sieht abblätternde rote, blaue und gelbe Farbe und denkt, dass sie eigentlich wissen sollte, was das für Dinger sind, doch ihr schreckensstarres Gehirn kann anscheinend keine normalen Informationen mehr verarbeiten.Nur die kleinsten Details dessen, was mit ihrem Körper geschieht.Die raue Holzbank, auf der sie liegt, fühlt sich an, als würden tausend winzige Kreaturen in ihr Fleisch beißen.Das Jucken unter ihrem linken Auge ist so heftig geworden, dass sie am liebsten weinen würde, und sie ist sich sicher, dass irgendetwas an ihrem linken Bein hinaufkriecht.Sie kann nichts dagegen machen.Nicht dass sie das davon abhält, es zu versuchen.Die Hände, dann Arme, Kopf und Beine.Ziehen und drehen und zerren, bis sie vor Erschöpfung nicht mehr kann.Eine letzte Anstrengung, der ganze Körper, ein gewaltiges Aufbäumen, jetzt gleich.Sinnlos.Sie kann sich nicht bewegen.Ein Geräusch hinter ihrem Kopf.Jemand ist zurückgekommen.Eine Hand berührt ihr Gesicht.Dann ein jähes Brennen, als das Klebeband über ihrem Mund abgerissen wird und die kalte Luft in wunde Haut sticht.»Wie geht’s?«, flüstert die Stimme ihr ins Ohr.Amanda versucht zu überlegen, was sie sagen soll.Etwas, das Anklang findet, etwas bewirkt.Etwas anderes als die alten Klischees.Warum machen Sie das? Bitte tun Sie mir nichts.Lassen Sie mich gehen, ich sage auch kein Wort, ich verspreche es.»Das ist ein Irrtum«, trifft sie ihre Entscheidung.»Ich bin nicht die, für die Sie mich halten.Ich habe nichts getan.« Amanda hält es für unmöglich, noch mehr Angst zu haben.Dann wird ihr klar, dass das sehr wohl möglich ist.»Erzähl mir was von dir, Amanda«, flüstert die Stimme.»Erzähl mir von deinen Kindern.«Ihre Kinder? Ihr Magen fühlt sich wie ein Eisklotz an.Unmöglich.Abigail ist in der Schule.Die hätten sie doch angerufen, wenn sie verschwunden wäre? Wann hat sie das letzte Mal mit Daniel gesprochen? Amanda späht angespannt nach rechts und links, als könne sie die beiden vielleicht dort erblicken, festgeschnallt wie sie, einer auf jeder Seite.Niemand da.Sie und die Stimme in ihrem Ohr sind allein.»Wie heißen sie?«, fragt die Stimme.»Ich werde es wissen, wenn du lügst.Und du auch.Wie heißt deine Tochter?«»Ab…Abigail«, würgt Amanda hervor.»Hübsch.Und dein Sohn? Erzähl mir von deinem Sohn.«»Daniel«, sagt sie.»Du bist bestimmt sehr stolz auf sie.Mütter würden doch alles für ihre Kinder tun, nicht? Bist du eine gute Mutter, Amanda?«»Ich gebe mir Mühe.Ich verstehe das nicht, wieso sind …«Plötzlich ist Amanda nicht mehr kalt.Ihr ist heiß.Saunaheiß.Sie sieht, wie eine Gestalt in Weiß von ihr weggeht, zu einer Werkbank an der gegenüberliegenden Wand.Sie sieht, wie sich eine Hand ausstreckt und sacht auf einen kleinen, tragbaren CD-Spieler drückt.»Lass uns ein bisschen Musik hören, ja?«, sagt die Stimme.»Das hier ist eins von meinen Lieblingsliedern.«Die Melodie ertönt, leicht, fröhlich, vertraut, während die weiße Gestalt wieder auf sie zukommt.Es ist eine Melodie aus ihrer Kindheit.Der Gesang setzt ein, gerade als etwas, das sich wie Eis anfühlt, langsam über Amandas Bauch gezogen wird.Die Spur, die es hinterlässt, beginnt zu kribbeln und dann zu brennen.Fast kann sie ihr heißes Blut zischen hören, als es auf die kalte Luft trifft.27Samstag, 8.SeptemberAm nächsten Tag waren alle auf dem Revier müde, aber guter Dinge.Der kritische Zeitpunkt – halb sechs Uhr – war verstrichen, und keinerlei ernste Vorfälle waren gemeldet worden.Ich war spät zum Dienst erschienen, trotzdem war ich eine der Ersten.Der Rest des Teams kam erst gegen Mittag nach und nach hereingetappt, gähnend und mit roten Augen.Tulloch bekam ich nicht zu sehen.Wenn sie die Leitung der Ermittlungen tatsächlich abgegeben hatte, dann hatte es sich noch nicht herumgesprochen.Im Laufe des Nachmittags schickte Emma Boston mir mehrere SMS und wollte wissen, ob es etwas Neues gäbe.Ich verneinte jedes Mal, allerdings höflich
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