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.Ich hatte es geschafft.Und er hatte alles mitangesehen.»Ein wenig«, antwortete ich.»Und dir ist kalt.«Ich knöpfte sein Hemd auf, zog es aus und half ihm, es über seine Schultern zu streifen.Er stand ganz dicht vor mir, ich roch diesen Duft nach Apfelrinde, sah das dunkle Verlangen in seinen Augen und spürte es wieder, dieses schmerzlich-süße Prickeln unter der Haut.Ich wollte weg von hier, jetzt sofort, wollte mit ihm allein sein, allein im Dunkeln.»Ich möchte dir etwas sagen…«Seine Lippen berührten mein Haar.»Du bist glücklich, versuche es nicht.«»Willst du nicht auch, daß wir gehen?«Wir sahen uns an.»Doch, ich will es«, antwortete er rauh.Wir suchten Anghelina, um uns zu verabschieden.Ich fragte mich, wie sie es auffassen würde; ich wollte sie nicht kränken.Doch sie nickte voller Einsicht, nahm meine Hände und hielt sie fest in den ihren; ihre Hände, rissig und hart wie die Hände einer Bäuerin, fühlten sich warm an.Ihre Stimme klang mitfühlend und glücklich.»Es ist so ein großes Erlebnis, nicht wahr? Yulla ist schon im Bett.Die arme Kleine war müde.Im nächsten Jahr wird sie mehr von dem Fest haben.«Eine Erinnerung durchzuckte mich.»Yulla? Ich glaube, ich habe sie tanzen gesehen.Aber das muß ein Irrtum sein, sie konnte ja kaum gehen«, setzte ich ganz überrascht hinzu.»Warum nicht? Sie ist ja geheilt«, sagte Anghelina.Der Schauer, der mich überlief, rührte weniger von dem her, was sie sagte, als von ihrer gleichmütigen Unbefangenheit.»Solche Dinge, kommen die häufig vor?«»Aber sicher!« Mir fiel auf, daß Anghelinas Pupillen wieder ihre normale Größe hatten.»Letztes Jahr hatte ich mir den Arm mit einer Säge verletzt.Da!« Sie schob ihren Ärmel hoch; oberhalb des Ellbogens war eine ziemlich große Narbe sichtbar.»Der Schnitt war tief.Als ich über das Feuer ging, hörte der Schmerz sofort auf.Und am Morgen war die Wunde verheilt.«Da tauchte Stavros aus dem Gedränge auf, trat mit festen Schritten auf uns zu.Seine kräftigen Hände legten sich auf meine Schultern.Im flackernden Helldunkel sah ich den Schimmer seines schwarzen Haares, in das sich hier und da Grau mischte.Seine ganze Gestalt vibrierte vor Kraft.Er hielt mich um Armeslänge von sich und blickte mich an.»Wer hat dir erlaubt, mitzumachen?« knurrte er mit gespieltem Ernst, worauf alle in Gelächter ausbrachen.Ich ging auf seinen Scherz ein.»Ehrlich gesagt, es gibt nicht immer solch gute Gelegenheiten.«Er betrachtete mich intensiv.»Und tun dir die Beine nicht weh?«Ich starrte ihn an.Woher wußte er das?»Nur etwas in den Kniekehlen.«Ein Schatten glitt über Stavros’ Gesicht.Sein Lächeln blieb nur als schwacher Widerschein sichtbar.»Ich kann dir sagen, woher das kommt: weil du die Knie beugst, den Rücken nicht geradehältst! Ein Teil von dir – ganz innen – weiß, daß du auf Feuer gehst.Du hast dich nicht stark genug unter Kontrolle.Dich interessiert zu wissen, wie du es machst oder welche Kraft du womöglich hast.Früher hast du auf diese Dinge nicht geachtet, das war besser.Du mußt das, was ich dir sage, ernst nehmen.Sonst halten deine Beinschmerzen an, und es kann für dich gefährlich werden.Denke daran aber nicht zu oft.Und mache es so gut, wie du kannst.«Von seinen Worten ging eine ungeheure Ruhe und Bestimmtheit aus.Ich spürte, da war etwas in ihm, das stärker war, etwas Unsichtbares, Ungreifbares, eine Erfahrung, die bis zu den Ursprüngen menschlicher Kultur reichte.Ich hatte diese Erfahrung verloren, vielleicht weil ich diese Dinge nicht einfach genug nahm, sie grüblerischen Überlegungen unterzog, sie analysierte und zerpflückte.Mein Herz klopfte, und ein Frösteln zog meine Poren zusammen.Aber die hebevolle Art, wie Stavros mich ansah, beruhigte mich.Das düstere Gefühl fiel von mir ab.Ich lächelte und sagte:»Ich werde es nicht vergessen.«Er sog die Luft ein.Ich merkte, daß er mit dieser Antwort zufrieden war.Dann legte er Manuel und mir die Arme um die Schultern und sagte in seiner hochherzigen und offenen Einfachheit:»Kommt! Solange es Nacht ist, sind die Heiligen immer noch da.Ihnen zu Ehren wollen wir jetzt essen und trinken.«»Sie wollen lieber gehen«, sagte Anghelina zu ihm.Stavros zeigte weder Überraschung noch Bedauern.Auf seinem Gesicht lag nur Frieden.So wie er den Zauber des Feuers, der Erde und des Himmels kannte, war ihm kein Geheimnis des menschlichen Herzens fremd.»Ein Fest verläßt man immer, wenn es am schönsten ist.Wer viel gesehen und gehört hat, fühlt, wann er genug hat.Aber einmal erkundet, ist der Weg leicht.Und ihr wißt nun, aus welchem Holz ihr geschnitzt seid.«Manuel lächelte unfroh, als ob diese Worte einen besonderen Gedanken in ihm weckten; Stavros war dieses Lächeln nicht entgangen.Wieder erschien in seinen Augen das kaum wahrnehmbare, spöttische Funkeln
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