[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Er glich einem Riesen mit umgürtetem Schwert, der in funkelnder Pracht durch die Finsternis wanderte.Dann schlief ich ein.In der Morgendämmerung weckte mich die Kälte.Mit einer Decke um die Schultern näherte ich mich der Öffnung und beugte mich hinaus.Über die tiefblaue See breitete sich eine perlmutterfarbene Lichtwelle aus, während goldene Wolken sich fächerförmig auflösten.Goldgeränderte Wolken zogen über den Himmel.Mit einem Mal fuhr ich zusammen: Es war, als ob der Boden unter meinen Füßen schwankte.Ein fast unmerkliches Beben, so als seufzte die Insel im Schlaf.Da nichts weiter geschah, beruhigte sich mein Herzklopfen.Ich nahm an, dass lediglich der Widerhall der Brandung das Gestein erzittern ließ.Während ich mich ankleidete, trat die Dienerin ein, brachte mir Reis und heißen grünen Tee.Sie ließ mich wissen, dass die Hüterin des Feuers mich erwartete.Ich fand sie in einem großen, hellen Raum, in dem ein Webstuhl stand.Ihr fließendes Gewand lag in strengen, würdevollen Falten um ihre Knie.Die Morgensonne spiegelte sich auf ihrem Haar, das wie ein schimmernder Schleier ihre Schultern bedeckte.Ich verneigte mich auf der Schwelle des Raumes.Als ich mein Gesicht erhob, erkundigte sie sich freundlich, ob ich gut geschlafen hätte.Ich dankte ihr höflich und verneigte mich erneut.Durch ein Zeichen gebot sie mir, mich in kurzem Abstand vor ihr auf der Matte niederzulassen.Dann begann sie zu sprechen, in einem rhythmischen Tonfall, der wie Musik klang.Wie meine Mutter arbeitete sie dabei an ihrem Webstuhl, dessen Schiffchen mit leisem Klicken ihre Worte begleitete.»So also wurden die Wesen, von denen du abstammst, geboren: Am Anfang des Himmels und der Erde kamen die ›Kami‹, die Gottheiten, in der Hochebene des Himmels zur Welt.Die Erde war zu jener Zeit nur ein schwimmender Ölfleck und bewegte sich wie eine Schirmqualle voran.Während die Materie sich formte, wurden im Himmel sieben Generationen von Gottheiten geboren.Doch war es notwendig, die Erde zu befestigen.Daher ließen die Gottheiten ein Himmlisches Brautpaar kommen und sagten zu ihm: ›Steigt hinab, um die schwimmende Erde zu befestigen und auszustatten!‹ Der Name dieser Halbgötter war Izanami-no-Mikoto für die Frau und Izanagi-no-Mikoto für den Mann.Die ›Kami‹ reichten ihnen eine himmlische Hellebarde.Die beiden Halbgötter begaben sich auf die schwebende Brücke, die Himmel und Erde verband.Sie tauchten ihre Hellebarde ins Meer, brachten das Meerwasser in Bewegung und zogen sie wieder heraus.Die salzigen Tropfen, die von der Hellebarde rannen, flossen zusammen und wurden zu Inseln.Daraufhin errichteten Izanami und Izanagi eine Himmelssäule.Der Halbgott sprach: ›Lass uns einen Eid ablegen und die Hochzeitszeremonie vollziehen, um die Menschheit zu erschaffen.‹Die Braut ging von rechts, der Bräutigam von links um die Himmelssäule herum.Als sie sich trafen, rief Izanami aus: ›Oh, du schöner Gott!‹, und Izanagi antwortete: ›Oh, du schöne Göttin!‹ Nachdem sie das gesagt hatten, vereinigten sie sich und schufen die Menschheit.«Hier machte ich zum ersten Mal von meinem Recht zu fragen Gebrauch.»Hat es sich wahrhaftig so zugetragen?«Es war eine kühne Frage, doch die Priesterin schien sie mir nicht übel zu nehmen.Der Anflug eines Lächelns glitt über ihr Gesicht.»Wie es wirklich geschah, wird uns Menschen auf ewig verborgen bleiben.Doch es gibt Wahrheiten, die nicht denjenigen zu Ohren kommen sollten, die Missbrauch mit ihnen treiben könnten.Damit sie jedoch nicht in Vergessenheit geraten, werden sie in einfacher Form von einer Generation zur nächsten weitergegeben: Gottheiten, die angebetet werden, Volksmärchen, die ein Geheimnis bergen, Handlungen, die zu vollziehen sind, oder Verbote, die befolgt werden müssen, auch wenn viele den Grund nicht mehr einsehen.«Während sie sprach, rührte sie sich kaum; nur ihre Lippen bewegten sich und ihre blassen Hände, die das Schiffchen betätigten.»So steht es in den Heiligen Jahrbüchern geschrieben: Nach der Erschaffung von vierzehn Inseln starb Izanami.Groß war Izanagis Trauer.Er zog sein zehn Handbreit langes Schwert und begab sich in die Unterwelt, um seine Frau zurückzuholen.Als Izanami ihm hinter der verschlossenen Tür entgegenkam, sagte Izanagi zu ihr:> ›Oh, du meine Frau! Die Länder, die wir geschaffen haben, sind noch nicht vollendet.Komm zurück!‹ Izanami entgegnete: ›Wie schade, dass du nicht früher gekommen bist! Ich habe bereits das in dem Kessel der Unterwelt zubereitete Mahl gekostet.Jedoch bin ich sehr gerührt, dass mein schöner Gatte gekommen ist.Ich werde also zurückkehren.Doch zuvor muss ich dieses dem ‚Kami‘der Unterwelt mitteilen.Du darfst mich aber unter keinen Umständen ansehen!‹ Nachdem sie das gesagt hatte, zog sie sich in die Tiefen der Unterwelt zurück.Izanagi wurde das Warten zu lang.Er folgte ihr.Da erblickte er den Körper seiner Frau, bedeckt mit einer Unzahl wimmelnder Würmer.Aus dem verwesten Leichnam entfuhren acht Donnergottheiten.Entsetzt floh Izanagi.Er warf seine schwarze Kopfbedeckung ab und daraus begannen Trauben zu wachsen.Während die Donnergottheiten die Trauben pflückten und aßen, floh er weiter.Doch sie nahmen die Verfolgungsjagd wieder auf.Da riss er den großen Kamm aus seinem Haar, zerbrach ihn und warf die Stücke fort.Daraus sprossen Bambusschösslinge.Während die Donnergottheiten sie sammelten und aßen, gewann er einen kleinen Vorsprung.Doch die Donnergottheiten jagten ihn bis an die Grenze der Unterwelt.Da griff Izanagi drei Früchte eines Pfirsichbaumes, der dort stand, und warf sie auf seine Verfolger.Damit schlug er sie endlich in die Flucht.Izanagi sprach zu diesen Pfirsichfrüchten: ›Wie ihr mir heute geholfen habt, so helft dem Volk, das im ‚Landinmitten-der-Schilfrohrfelder‘lebt, wenn es schwere Zeiten durchstehen muss.‹Danach verriegelte er die Grenze zur Unterwelt, indem er einen Felsen dorthin wälzte, der nur von mindestens tausend Menschen fortbewegt werden konnte.Als er das vollbracht hatte, sprach er:›Ich bin durch ein schmutziges, abstoßendes Land gegangen.Ich werde Waschungen vornehmen.‹ Er schritt ins Meer und warf nacheinander alle Kleidungsstücke ab
[ Pobierz całość w formacie PDF ]
Darmowy hosting zapewnia PRV.PL