[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Nicht langsam schmerzlich will ich wieder sagen,Was in das Buch mit ehrnem Griffel schonDer Genius der Zeiten eingetragen.Man weiß genug, wie Karl, des Sieges Sohn,Verwegen unsern Zwingherrn lang bekriegte,Und fast erschütterte der Zaren Thron.Wie noch mit unserm Blut der Schwede siegte,Als wir Ukrainer schlugen seine SchlachtenUnd falsch die Hoffnung kurze Zeit uns wiegte.Weh über uns! daß wir an Fremde dachten,Wo eigne Kraft für eignes Recht nur galt;Ein Bund der Sünde war es, den wir machten.Pultawa, deine Donner sind verhallt,Ein Flüchtling ist der Schwede, wir vernichtetErliegen zähneknirschend der Gewalt.Kein Kreuz steht auf dem Hügel aufgerichtet,Worunter du, Mazeppa, moderst nun,Dem Türken um die Spanne Grund verpflichtet.Mir ward es nicht zu Teil bei dir zu ruhn;Der deinen letzten Hauch ich eingesogen,Ich hatte nichts beim Türken mehr zu tun.Als sich gelegt des wilden Krieges Wogen,Wollt ich zu meinem Weibe heim mich schleichen,Von namenloser Sehnsucht hingezogen.Mein armes Land! ein Anblick sonder Gleichen!Rings lagen ausgestellt zum Fraß den RabenDer Besten meines Volks zerteilte Leichen.Wie Wut ich bei dem Anblick weinte, habenDie Schergen mich ergriffen, fortgeführt,In diese Wüstenei mich zu vergraben.Ich glaube, daß du weinst, du bist gerührt;Ich habe solchen Tau seit vielen JahrenIn diesen dürren Höhlen nicht verspürt.Als ich gewürfelt mit dem großen Zaren,Und Lieb und Haß im Busen noch gestrebt,Da hab ich wohl gewußt, was Tränen waren.Ich bin erstorben nun, und kaum erhebtSich schweifend noch mein Blick nach Westen hin,Das Land begehrend, wo ich einst gelebt.Und doch, wie immer ich gebrochen bin,Wie meine Brust erkaltet und zerrissen,Es glimmt der heil'ge Funken noch darin.Du Guter, hast in meinen FinternissenTeilnehmend und gerührt auf mich gesehen;Du sollst mein heimlich Heiligstes noch wissen.Komm mit hinaus.– Dort wo die Föhren stehen,Des Mondes Sichel wirft den blassen Schein,Dort wirst das dunkle Kreuz du ragen sehen.Ich lade dich zur Lust des Schmerzens ein,Die letzte, heil'ge, so ich treu erfunden;Du bist am Ort, hier ruhet ihr Gebein.Als von der Heimat spurlos ich verschwunden,Hat sich mein Weib mit LiebesheldenmutMich in der Welt zu suchen unterwunden.Und irreschweifend hat sie nicht geruht,Zwei Jahre sind der Dulderin verstrichen,Bis sie gefunden ihr verlornes Gut.Doch ihre schon verzehrten Kräfte wichen,Und als der Winter kam, da ging's zu Ende,Da ist in meinen Armen sie erblichen.Hier haben aufgerissen meine HändeDen harten durchgefrornen Schoß der Erde,Und ihr gegeben meine letzte Spende.Und hier, bei meinem Lieb- und Lebensherde,Hier ist es, wo ich dir auf heil'gem GrundeMein andres Heiligtum vertrauen werde.Die letzten Worte, die mit blassem MundeMazeppa vor dem staunenden GenossenProphetisch ausrief in der Sterbestunde:›Was wir geträumt, noch war es nicht beschlossen;Laß eine Zeit noch laden Schuld auf Schuld,Sich dehnen und entkräften den Kolossen;Umfassen eine halbe Welt – Geduld!Im Spiegelschein der Sonnen eitel schimmernDas Herz von Übermut geschwellt – Geduld!Ihn wird der Zorn des Himmels doch zertrümmern.Gott heißt Vergeltung in der WeltgeschichteUnd läßt die Saat der Sünde nicht verkümmern.‹«Der Alte schwieg.Auf seinem Angesichte,Dem schaurig wiederum erstarrten, schwandDer Strahl, der es erhellt mit flücht'gem Lichte.Und Müller wunderbar ergriffen standGedankenvoll zur Seite dem Gefährten,Und drückte stumm dem Schweigenden die Hand.Die beiden endlich sich besinnend, kehrtenZur Siedelei zurück, wo halbverglommenDes Herdes letzte Gluten sich verzehrten.Da sprach der Greis; »Laß itzt den Schlaf dir frommen,Der mich vergessen hat seit langen Jahren;Die Nacht verstreicht, der junge Tag wird kommen;Der führt zurück dich zu der Menschen Scharen,Wo dieser Nacht Erinnrung dir verbleicht;Ich werd im wunden Herzen sie bewahren.«Vergessen mochte Müller nicht so leicht;Er hat ihn oft besucht, und oft dem SohneDer Schmerzen lindernd milden Trost gereicht;Hat vor der Zarin Anna höchstem ThroneFür ihn gebeten, und für sich begehrtDes Alten Gnade nur zu eignem Lohne.Als wiederum der Winter wiederkehrt,Wird Antwort von der Zarin ihm zu Teile:»Dir ist, was du gebeten hast, gewährt.«Die Lust des Glücklichen kennt keine Weile,Nach jenem Walde hin! er hält sich kaum,Betreibend schnell die Fahrt mit freud'ger Eile.Die Narte rennbespannt durchfliegt den Raum,Sie macht im Walde vor der Jurte Halt;Er überläßt sich noch dem süßen Traum.Er ruft dem Freunde zu; der Ruf verhallt –So schaurig stumm, die Türe dort verschneit! –Er tritt hinein: das Innre leer und kalt.–Kein Feuer brannte hier seit langer Zeit;Er späht umher: des Jägers Waffen hangenVollzählig, wohlgeordnet dort gereiht.Wo ist, der hier gehauset, hingegangen? –Er suchet ihn mit düstrer Ahnung SchauernAm Grab, das seines Herzens Herz empfangen.Wie Bilder auf der Fürsten Gräbern trauern,So sieht er sonder Regung dort gebanntEin Jammerbild am Fuß des Kreuzes kauern.Gestützt auf beide Hände, hingewandtGen Westen, starr das Angesicht, das bleiche:Das war, den Woinarowski man genannt.Schon halb verschüttet war vom Schnee die Leiche
[ Pobierz całość w formacie PDF ]
Darmowy hosting zapewnia PRV.PL