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.Es war vorbei.Ich hatte erfahren, was zu erfahren war.Als Rachel zwei Stunden später zurückrief, konnte sie mir nichts Überraschendes mitteilen.Abe und Lorraine waren anständige Bürger.Abe war der Erste in seiner Familie, der einen College-Abschluss gemacht hatte.Er hatte zwei jüngere Schwestern, die in der Nähe wohnten.Jede hatte drei Kinder.Er hatte Lorraine in seinem ersten Jahr auf der Washington University in St.Louis kennen gelernt.Es wurde dunkel.Ich stand auf und sah in den Spiegel.Meine Frau hatte versucht, mich umzubringen.Ja, sie war labil gewesen.Das wusste ich jetzt.Ach verdammt, wahrscheinlich hatte ich es auch damals schon gewusst.Es hatte mich wohl nicht sonderlich interessiert.Wenn das Gesicht eines Kindes zerstört wird, setze ich es wieder zusammen.Im Operationssaal kann ich Wunder bewirken.Aber als meine Familie zerbrach, hatte ich untätig zugesehen.Ich dachte darüber nach, was es hieß, Vater zu sein.Ich habe meine Tochter geliebt, das weiß ich.Doch nachdem ich Abe heute gesehen hatte, oder an Lenny beim Fußballtraining dachte, wurde ich unsicher.Ich fragte mich, ob ich als Vater geeignet war.Ich fragte mich, ob ich mich genug engagierte.Und ich fragte mich, ob ich es wert war.Kannte ich die Antworten bereits?Ich wollte meine kleine Tochter unbedingt wieder bei mir haben.Aber ebenso sehr wollte ich, dass es hier nicht um mich und meine Wünsche ging.Tara hatte so verdammt glücklich ausgesehen.Es war Mitternacht.Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel.Was, wenn es das Richtige war, das Ganze zu vergessen – sie bei Abe und Lorraine zu lassen? War ich wirklich mutig genug, stark genug, einfach wieder zu gehen? Ich starrte in den Spiegel und stellte mich dieser Frage.War ich stark genug?Ich lehnte mich zurück.Dann bin ich wohl eingeschlafen.Ein Klopfen an der Tür schreckte mich auf.Ich sah auf die Digitaluhr neben dem Bett.Im Display stand 5:19.»Ich schlafe«, sagte ich.»Dr.Seidman?«Eine Männerstimme.»Dr.Seidman, mein Name ist Abe Tansmore.«Ich öffnete die Tür.Von nahem sah er attraktiv aus, erinnerte ein bisschen an James Taylor.Er trug Jeans und ein hellbraunes Hemd.Ich sah ihm in die Augen.Sie waren blau und gerötet.Meine mussten ähnlich aussehen.Eine Weile starrten wir uns einfach nur an.Ich wollte etwas sagen, bekam jedoch keinen Ton heraus.Dann trat ich einfach zurück und ließ ihn herein.»Ihr Anwalt war bei uns.Er …« Abe hielt inne und schluckte heftig.»Er hat uns alles erzählt.Lorraine und ich sind die ganze Nacht wach gewesen.Wir haben das Ganze durchgesprochen.Wir haben viel geweint.Aber ich glaube, uns war von Anfang an klar, dass es nur eine Entscheidung geben kann.« Abe Tansmore wollte weitersprechen, musste aber erst einmal schlucken.Er schloss die Augen.»Wir müssen Ihnen Ihre Tochter zurückgeben.«Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.Ich schüttelte den Kopf.»Wir müssen das tun, was für sie das Beste ist.«»Das tue ich gerade, Dr.Seidman.«»Nennen Sie mich Marc.Bitte.« Ich weiß, dass das in dieser Situation eine ziemlich alberne Bemerkung war.Doch ich konnte nicht anders.»Wenn Sie Angst vor einem sich ewig hinziehenden Gerichtsprozess haben, hätte Lenny nicht…«»Nein, das ist es nicht.«Wir standen uns noch eine Weile gegenüber.Ich deutete auf den Sessel.Er schüttelte den Kopf.Dann sah er mich an.»Ich habe die ganze Nacht versucht, mir Ihren Schmerz vorzustellen.Ich glaube, ich kann es nicht.Es gibt wohl Erfahrungen, die ein Mensch erst teilen kann, wenn er sie selbst gemacht hat.Ihre gehört vielleicht dazu.Aber Ihr Schmerz, so furchtbar er auch sein muss, hat für Lorraines und meine Entscheidung nicht den Ausschlag gegeben.Wir tun es auch nicht, weil wir uns schuldig fühlen.Rückblickend hätte uns das Ganze vielleicht seltsam vorkommen müssen.Wir waren bei Mr Bacard.Aber die Gebühren wären alles in allem auf über hunderttausend Dollar gekommen.Ich bin nicht reich, ich konnte mir das nicht leisten.Aber ein paar Wochen darauf hat Mr Bacard bei uns angerufen.Er hat gesagt, er hätte ein Baby, das sofort in eine Familie müsste.Es wäre kein Neugeborenes, ihre Mutter hätte es einfach verlassen.Wir wussten, dass da was nicht stimmen konnte, aber er hat gesagt, wenn wir das Mädchen haben wollten, müssten wir uns sofort entscheiden, ohne weitere Fragen.«Er sah zur Seite.Ich betrachtete sein Gesicht.»Ich glaube, tief im Inneren haben wir es immer gewusst.Wir haben es uns nur nicht eingestanden.Aber auch das ist nicht der Hauptgrund für unsere Entscheidung.«Ich schluckte.»Was dann?«Sein Blick begegnete meinem.»Man darf nichts Falsches aus dem richtigen Grund tun.« Ich muss etwas verwirrt ausgesehen haben.»Wenn Lorraine und ich uns nicht daran halten, sind wir keine guten Eltern.Wir wollen, dass Natasha glücklich wird.Wir wollen, dass sie ein guter Mensch wird.«»Aber vielleicht sind Sie am besten geeignet, sie dazu zu machen.«Er schüttelte den Kopf.»So funktioniert das nicht.Man gibt Kinder nicht zu den Eltern, die sie vielleicht am besten erziehen könnten.Weder Sie noch ich können das beurteilen.Sie können sich nicht vorstellen, wie schwer uns das fällt.Na ja, vielleicht doch.«Ich wandte mich ab.Als mein Blick über den Spiegel glitt, sah ich mein Bild.Nur für eine Sekunde.Oder sogar noch weniger.Aber es genügte.Ich sah, wer ich war.Ich sah, wer ich sein wollte.Ich drehte mich zu Abe um und sagte: »Ich möchte, dass wir sie gemeinsam großziehen.«Er war verblüfft.Genau wie ich.»Ich verstehe nicht ganz«, sagte er.»Ich auch nicht.Aber so werden wir es machen.«»Und wie?«»Keine Ahnung.«Abe schüttelte den Kopf.»Das kann nicht klappen.Das ist Ihnen doch auch klar.«»Nein, Abe, das ist mir nicht klar.Ich bin hergekommen, um meine Tochter nach Hause zu holen – und ich musste feststellen, dass sie offenbar schon zu Hause ist.Wäre es richtig von mir, sie da herauszureißen? Ich möchte, dass Sie und Ihre Frau an ihrem Leben teilhaben.Ich sage nicht, dass es einfach wird
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