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.Sie wand sich ab und schwenkte ihre Hüften ins Wohnzimmer.Ich öffnete die Tür und blickte zur Garage hinüber.Von Roger war nichts zu sehen, und zu hören waren nur ein paar zwitschernde Vögel oben auf dem Dach.Wenn ich den Vögeln nicht gelauscht hätte, wäre ich vielleicht schneller gewesen.Eine Sekunde, nachdem ich die Tür aufgehen gehört hatte, fing ich an, mich umzudrehen.Ich sah Stahl blitzen und duckte mich, weil etwas auf mich zugeflogen kam.Ich spürte einen stechenden Schmerz im Oberarm, und ein Küchenmesser mit dicken Griff prallte gegen die Wand und fiel zu Boden.Ich stieß einen Schmerzensschrei aus und blickte zur offenen Tür.Dort war niemand, aber dann hörte ich jemanden barfuß durchs Wohnzimmer gehen.Wutentbrannt sprang ich durch die Vorhalle.Rhoda starrte mir entgegen, und ich mußte plötzlich bremsen, um sie nicht umzurennen.Automatisch schlug ich mit der Linken zu, und sie taumelte zurück, zusammengekrümmt und die Hände überm Bauch, bis ihre Beine gegen die alte Couch prallten.Sie flog rückwärts darüber und prallte mit dem Kopf an die Wand.Ich schaute von ihren durcheinanderwirbelnden Gliedmaßen weg, um die klaffende Wunde in meinem Arm zu inspizieren, aus der jetzt Blut sprudelte wie Wasser aus einer Gebirgsquelle.Es durchnäßte mein Hemd und fiel in dicken Tropfen auf den Teppich.Als ich aufschaute, verschwand Rhoda gerade durch die Tür in ihrem Zimmer, so schnell sie ihre kleinen Füße trugen.Sie schien sehr hart im Nehmen.»Halt!« rief ich.»Rhoda! Komm her!« Wenn ich einen Revolver besessen hätte, dann hätte ich hinzugefügt: »Oder ich schieße!« Und wahrscheinlich hätte ich sogar geschossen, so wie mir zumute war.Ich verfolgte sie, preßte dabei meinen rechten Arm zusammen, um die Blutung einzudämmen, und fragte mich, was der liebe Dr.Hufford im Augenblick wohl zu seiner Lieblingspatientin gesagt hätte.Rhoda war in ihrem Schlafzimmer verschwunden, aber bis ich dorthin kam, hatte das Haus sie verschluckt.Ich folgte dem Strahl der Taschenlampe, die ich auf einem Regal in der Küche gefunden hatte, durch die Zimmer, die ich früher schon kennengelernt hatte — bis ich an eine hohe Tür mit morscher Füllung und einem fleckigen Oberlicht kam.Ich stieß sie auf, und der Lichtstrahl teilte die kompakte Finsternis vor mir, enthüllte aber nichts als alte Möbel und schmutzige Tapete mit lauter kleinen Amors, die ihre Bögen spannten, und blutenden Herzen, die von Liebespfeilen durchbohrt waren.Hohe, verhangene Erkerfenster nahmen eine Wand ein, und links von mir hing eine schwere Holztür an einer einzigen Angel.Hinter ihr fand ich einen Raum vor, der einem hallenartigen Flur glich.Er war etwa sieben Meter lang und führte nirgendshin.Ich leuchtete die Wände ab.Eine Mauer bestand aus mattroten Ziegelsteinen.Meine Schuhe hallten auf nackten Dielen, wirbelten Staub auf.Zwei Fünftel der anderen Wand bestanden ebenfalls aus Steinen, der Rest aus Brettern, die mit viel Liebe von einem Zimmermann angebracht worden waren, der in jenem Jahr sehr viele Häuser hatte bauen müssen.Ich probierte an der Tür in dieser Bretterwand und geriet in einen Raum, der wie eine große Kiste wirkte, die hochkant gegen eine Backsteinmauer gestellt worden war.Ich stolperte durch einige weitere, verschieden große Türen, bis ich schließlich noch ein Zimmer mit einer Wand aus Steinen entdeckte.Damit blieb eine Seite des gesamten ummauerten Raumes noch ein Fragezeichen — und das war die Wand mit der Tür drin.Mittlerweile war ich so neugierig wie eine dreißigjährige Jungfrau auf der Hochzeitsreise, und ich fuhr fort, Türen zu öffnen und vor Wänden zu stehen, bis nach etwa einer halben Stunde wie durch ein Wunder wieder in Rhodas Schlafzimmer gelangte.Ich starrte auf das Bett, das aussah, als sei soeben ein Lebenslänglicher aus der Bastille darin gestorben, und fragte mich, was das alles wohl zu bedeuten hatte.War Rhoda nur eine verrückte Nymphomanin, die in einer Traumwelt lebte, oder trieb sie ein doppeltes Spiel? Sie tat, was sie wollte — und sie umging es fein säuberlich, für irgend etwas Rede und Antwort stehen zu müssen.Und wie standen die Chancen, daß zu diesem Tun auch Mord gehörte? War sie irrsinnig, oder war sie nur gerissen — oder beides?Und wie stand es mit den übrigen? Was sprach dafür, daß ein Bewohner dieses verrückten Hauses Winifred Birrel ermordet hatte? Alle hatten ein Motiv, das war Punkt eins.Und wenn Ruth nicht unbarmherzig genug, Roger nicht dumm genug, Aldo nicht tückisch genug und Hannah nicht verzweifelt genug war, zum Mord an der Gans fähig zu sein, um Hand ans goldene Ei legen zu können — dann war mein Name Perry Mason, und ich hatte noch nie einen Fall gewonnen.Ich ging durchs Wohnzimmer und traf Hannah in der Küche, wo sie vor der Spüle stand und Wasser laufen ließ.Ich nannte sie leise beim Namen, und sie fuhr herum und drückte sich ans Ablaufbrett.Ihre Augen waren seltsam, starrten gläsern und intensiv wie die eines ausgestopften Hirschs, und sie gab keinen Ton von sich.Gar keinen.»Keine Angst«, sagte ich rasch.»Ich bin’s nur, der gute Rechtsanwalt.Ich kam gerade vorbei, und da dachte ich, schau doch mal zu einem schnellen Intelligenztest herein.Deshalb bin ich eben mal durchs Haus geeilt.«»Oh.Mr.— Mr.Roberts«, stammelte sie.»Entschuldigen Sie, bitte.Ich dachte, es sei — mein Mann.«»Da verstehe ich Ihre Reaktion durchaus«, meinte ich.»Ihr Arm«, sagte sie erschrocken.»Ich bin einem fliegenden Messer begegnet«, sagte ich.»Wo kann ich das ein bißchen abwaschen?«»Hier.« Sie las ein paar weiße Rüben aus der Spüle.»Sie können Ihren Arm unter den Hahn halten.«Sie ging zu einem Schrank und kramte Pflaster und Watte hervor.Nach weiterem Fahnden auch Jod.Ich gab unfeine Ausdrücke von mir, als sie es auftupfte.Nach ein paar Minuten war die Wunde gesäubert und verbunden.Der Schnitt war dünn, aber lang, er reichte von knapp unterhalb der Schulter bis zum Ellbogen.Ich zog das Hemd wieder an, nachdem ich den zerschnittenen Ärmel abgerissen hatte.Als wir fertig waren, sagte ich väterlich: »Gibt es etwas, das Sie mir anvertrauen möchten, Hannah, als Ihrem persönlichen Rechtsberater? Vielleicht könnte ich Ihnen helfen, wenn es um Geld geht — oder um Ihren Mann — , und wenn Sie nicht wissen, was Sie tun sollen.«Sie sah mich einfältig an.»Ich.Ich glaube, wir haben alles erfahren, was wir wissen wollten, Mr.Roberts.Wegen des Geldes und so.Wir müssen eben warten.Aber es geht schon alles in Ordnung mit Aldo und mir.Es wird schon noch alles gut.«»Sicher«, sagte ich.»Aber was, wenn das erste ein Mädchen ist?«Sie sah mich an, als hätte ich auf Norwegisch nach der Uhrzeit gefragt, dann fing sie an, nervös an ihrem Handrücken zu nagen.Hinter ihr lief noch immer das Wasser.Ich besah sie mir aus nächster Nähe, die schmalen Hüften und den vollen Busen, die sich bemühten, ihre Form zur Geltung zu bringen — in einem leichten rosa Kleid, das ihr zu klein war, aber nicht an den richtigen Stellen.Immerhin war es eine Verbesserung gegen das Baumwollgewand, das sie vorher getragen hatte, und ich überlegte, ob das hier wohl ihr Sonntagskleid sei.Die Farbe ließ sie etwas lebendiger aussehen; was blieb, war der vage, unsichere Ausdruck in ihren Zügen.»Drehen Sie das Wasser zu«, sagte ich ruhig, und sie reagierte, als hätte ich einen Befehl gebellt
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