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.Du bist viel zu sein und zart organisirt, um Dich in dieser rauhen Zeit so behaupten zu können, wie Du es wohl verdientest.Wenn Du wirken.noch wirken willst – wenn Du noch mit Deinen Kräften für jene Ideale eintreten willst, die Du vorhin erwähntest, muß Dir die Sonne scheinen.mußt Du in die volle, warme Mittagssonne gehen.Bei mir findest Du nur Schatten.Wir beide zusammen – wir empfänden die Schwere und Reizbarkeit unserer Naturen nur doppelt scharf – wir wären nur doppelt unglücklich.An einer endlosen Kette unerträglichen Elends würden wir zu schleppen haben.Mit mir kannst Du Deine Kräfte nicht flüssig machen.Ich stehe dem Leben zu skeptisch gegenüber, obwohl ich es fast gar nicht kenne.Meine Zweifel würden auf Dich fallen.würden Dich hemmen, wenn Du einmal Deine eigenen glücklich vergessen hättest.Um für Deine Ideale eintreten zu können, mußt Du mit neuen Illusionen rechnen dürfen.Das ist mir sehr klar.Und um Dir diese Illusionen zu schaffen, bedarfst Du der Fülle, des Glanzes, des Reichthums, der Dich aller kleinlichen Alltagssorgen überhebt und Dir die gröbsten Reibungen des Lebens beseitigt.Wenn Du nicht in den Besitz von Gold, von Mitteln kommst, gehst Du unter.Ohne diese stärkste Waffe im Leben verblutest Du vor der Zeit.Nun sieh: wir beide – Du und ich – und ich mittellos, wie Du – wir beide mit unseren müden Herzen und müden Sinnen.mit unseren feineren, aristokratischen, differenzirten Naturen – wir sollten uns nun ordinär wie zwei gewöhnliche Arbeiter ums tägliche Brot abplagen, damit wir überhaupt nur leben könnten? Es ist zu viel Schatten um mich, Adam – zu viel.Gar keine Sonne – gar keine.Der Kampf würde uns aufreiben.würde uns mit seinen Faustschlägen und Nadelstichen zu Tode martern.Und dann: ich kann meinen armen, hülflosen Vater auch nicht verlassen.Ich bin gebunden.Verkehren – ja! vielleicht können wir in Zukunft öfter.und intimer mit einander verkehren – und es ergiebt sich vielleicht auch manches Gute aus diesem zeitweiligen Verkehr.Und das Letzte, Adam – der letzte und schwerste und triftigste – wenigstens vor der Welt triftigste Grund, warum ich Dir nicht angehören kann: ich bin nicht die mehr, für die Du mich wohl bisher gehalten hast – ich habe – o Gott! – ich habe auch schon eine – Vergangenheit.«Adam hatte die Auseinandersetzung Hedwigs schweigend angehört.Er hatte sie einige Male unterbrechen wollen, auf ihre Bitten aber immer wieder an sich gehalten.Ja! Gewiß! Sie hatte in Vielem.wohl schließlich in Allem Recht – er mußte ihr beistimmen, wenn er ehrlich gegen sie und gegen sich selber sein wollte.Nur – nur mit der Erwähnung ihrer »Vergangenheit« – was hatte sie denn damit sagen wollen? Ihre Schlußworte hatten ihn doch frappirt.Eh bien – eine »Vergangenheit« – eine »Vergangenheit« hat schließlich Jeder.und es ist immerhin besser, eine hinter sich, als eine vor sich zu haben.Aber.aber es ist doch.doch immerhin mißlich für einen Mann, wenn eine Frau, mit welcher er verkehrt – und die er.die er also liebt – wenn eine solche Frau eine »Vergangenheit« hat.Das kann unter Umständen sehr weh thun.Aber es ist eigentlich zu dumm.zu dumm.Sitzen denn diese verfluchten Vorurtheile so fest – sind sie so eingewurzelt – so die ganze Natur durchtränkend und überklettend vererbt? Entsetzlich ist dieser Zwang des Gewesenen – und lächerlich – über alle Begriffe lächerlich dazu! Und doch – – und doch – – ach! Wer hat schon gegen das »ewig Gestrige,« das allem Geborenen eingeimpft wird, mit Erfolg gekämpft –?Adam athmete schwer.Er wollte einen leichten, lustigen, burschikosen Ton anschlagen, aber es gelang ihm nicht.»Eine Vergangenheit –?« fragte er ebenso leise, wie Hedwig ihre letzten Worte geflüstert hatte.»Ja! –«»Aber zum Teufel –« nun brach der Grimm über seine altehrwürdige Auffassung bei Adam doch durch – »aber zum Teufel, mein Lieb, – was geht mich denn Deine sogenannte ›Vergangenheit‹ an? Oder glaubst Du etwa, ich hätte keine ›Vergangenheit‹? Da irrtest Du Dich doch gewaltig–«»Du bist auch ein Mann, Adam – aber ich –«»Ach so? Na! das ist wieder einmal die bewußte alte, aber Gott sei's geklagt! ewig neue Geschichte! Dir ist verwehrt, was mir erlaubt ist? – Hm! das kann vielleicht eine Formel aus dem ›Guten Tone‹ – oder ein lobesamer Passus in dem Moralexercitium eines philosophasternden Theologen sein – aber vernünftig ist dieser ekelhafte Gemeinplatz – diese abgedroschene Trivialität beileibe nicht – und zwei Menschen wie Du und ich sollten sich am Allerwenigsten von dieser capitalen Dummheit irre machen lassen.Habe ich nicht Recht –?«»Vielleicht, Adam – aber – –«»Aber? Ihr Weiber seid doch Alle über einen Leisten! Und meine Hedwig ist um kein Haar klüger.denkt um kein Haar freier, als die ganze andere Gesellschaft! Nur so weiter, mein Lieb! Da wirst Du schon ganz ›vernünftig‹ werden mit der Zeit – paß 'mal auf –«»Adam! –«»Nun ja!.Oder hätte ich Unrecht? Ich wüßte nicht.Wenn das am grünen Holz geschieht – –«»Adam!.«»Pardon! ›Grünes Holz‹ – – ich werde unangenehm – ich werde boshaft – verzeih, mein Lieb! Aber im Unrecht bist Du doch.Ich hätte.wahrhaftig! ich hätte Lust, Dir 'mal einige pikante Geständnisse zu machen – weißt Du: ›pikant‹ hinsichtlich – – –«»Nein! – Nein, Adam! –«»Nicht? Aber warum denn nicht? Nun erst recht!.Ich sehe: man muß auch Dich noch erziehen, Hedwig – Dein Vater – –«»Ich ertrage es nicht, Adam – sei still!.bitte!.Ja?
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