[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.«Bis sie am Ende ihre Münzen in die schwielige Hand des alten Laarne gezählt hatte und sich nach Trina umsah, war diese längst, ohne Abschiedsgruß, im Getümmel des Marktes verschwunden.Warum?»Trina? Aber nicht doch.Was wollt Ihr von der?« Die Köchin machte keinen Hehl aus ihrer Verachtung.»Keine ehrbare Bürgerin kümmert sich um Trina vom Wollsack.«»Was hat es mit diesem Wollsack auf sich?«, fragte Aimée knapp.»Der Wollsack ist eine üble Spelunke an der Waterhalle.Sie zieht die Männer an wie das Licht die Motten.Ihr habt doch gesehen, wie diese Person ihre Reize zur Schau stellt.Auch unser Herr de Fine geht dort ein und aus.«Aimée schwieg.Es widerstrebte ihr, in dieser Form zu klatschen.Immerhin wusste sie jetzt wieder, wo sie vom Wollsack gehört hatte.Joris hatte ihn neulich erwähnt.Als sie am Ende des Vormittags den Markt verließen, verspürte Aimée ungewohnte Zufriedenheit.Die Sorge um den Haushalt hatte ihr gutgetan und war für sie eine willkommene Abwechslung gewesen.Seit ihr Onkel vor drei Tagen, nach dem Ende der Regenfälle, wieder nach Andrieu aufgebrochen war, hatte sie erfolgreich Ablenkung in der Arbeit gefunden.Der Abschied war ihr entsetzlich schwergefallen, obwohl sie wusste, dass sie Jean-Paul nicht länger aufhalten durfte.Hinzu kamen Gerüchte, dass es im Süden des Königreiches neue Pestfälle gegeben habe.Er musste dringend zu seiner Frau und seinen Söhnen zurück.Als sie wieder zu Hause eintrafen, debattierte Colard auf dem Hof mit einem Fuhrknecht, und zu allem Überfluss entdeckte sie auch noch Domenico Contarini, der neben der offenen Haustüre wartete.Erst gestern hatte er sie aufgesucht.Was wollte er schon wieder.Glaubte er etwa, Jean-Pauls Auftrag gestatte ihm dauernde Besuche?Sie misstraute seiner stets gleichbleibenden Freundlichkeit ebenso wie dem Umstand, dass er sich hartnäckig immer wieder in ihre Gedanken drängte.Mit gefasster Höflichkeit reagierte sie auf seinen Gruß.»Es ist nicht nötig, dass Ihr mir mehrmals die Woche Eure Aufwartung macht, Messer Contarini.Mein Onkel hat seine Sorge um mich übertrieben.Es geht mir gut, und ich übe mich in Geduld, bis mein Mann wieder nach Hause kommt.«»Ich muss leider dringend mit Euch sprechen.Lasst uns bitte ins Haus gehen.Es gibt Neuigkeiten, die ich Euch nicht im Hof überbringen möchte.«Aimée bat ihn etwas widerwillig ins Haus.Sie schickte die Köchin und Lison, sich um die Einkäufe und Lieferungen zu kümmern, ehe sie auf die Treppe deutete.»Wenn Ihr mir bitte folgen wollt.«»Messer Contarini?«Colard eilte hinter ihnen in die Halle.Er sah es nicht gerne, wenn Aimée allein mit dem Lombarden blieb.Er hatte eine Art, sie zu betrachten, die ihm missfiel.»Es tut mir leid, dass ich Euch habe warten lassen.Nun stehe ich zu Eurer Verfügung«, wandte er sich an ihn.»Was gibt es so Dringendes?«Aimée drehte sich auf halber Höhe der Treppe beunruhigt um.»Habt Ihr die Neuigkeiten aus England schon vernommen?«, fragte Contarini und kam nach oben.Das Wort England alarmierte Aimée.Alle sorgsam verdrängten Ängste stiegen in ihr auf.Was gab es Neues aus England?»Das kommt darauf an.« Colard reagierte mit angestrengter Vorsicht.»Vielleicht verfügt Ihr ja über bessere Kurierverbindungen.«»Wir sollten uns in Euer Kontor begeben, de Fine.«Aimées Herz raste.Die Spannung wurde unerträglich.Sie hatten den oberen Treppenabsatz erreicht.»Redet!«, forderte sie heiser und blieb erneut stehen.»Der sintflutartige Regen wurde auf dem Meer von ungewöhnlich heftigen Stürmen begleitet.«Colard begriff vor ihr, was Contarini sagen wollte.»Die Koralle? Bei Gott, nicht die Koralle! Das kann uns der Himmel nicht auch noch antun.«Aimée hatte Colard noch nie so außer sich erlebt.Sein bleiches Gesicht kontrastierte unheilvoll zu den Zügen des Lombarden, die zunehmend dunkler wurden.Furcht sprang sie an wie ein bedrohliches Tier.»Was ist geschehen? Habt Einsehen, Messer Contarini.Sagt es auf der Stelle«, stammelte sie.»Nun denn, wenn Ihr es unbedingt zwischen Tür und Angel hören wollt: Plankenreste des Schiffes, Teile der Galionsfigur und zwei tote Seeleute wurden vor Dunwich an die Küste Englands gespült.Die Koralle ist im Sturm zerschellt.Es gibt keine Überlebenden.«Aimée tastete blind nach dem Treppengeländer.Sie wappnete sich für den Schmerz, aber noch blieb er aus.Ihr Körper wurde von einer lähmenden Taubheit befallen.Ruben kommt nicht mehr nach Hause.Ruben ist tot.Mein Kind wird keinen Vater haben.Colard nahm Contarini an den Schultern und schüttelte ihn so heftig, dass ihm der Hut vom Kopf rutschte.Er wehrte sich mit keiner Geste gegen den Übergriff.»Es ist unmöglich.Kapitän Ballard hat mehr als einen Sturm überstanden!«, brachte er fast tonlos hervor
[ Pobierz całość w formacie PDF ]
Darmowy hosting zapewnia PRV.PL