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.«Kopfschüttelnd erwiderte Nadine: »Wenn das so war, warum hast du es nicht gleich gesagt?«»Weil ich Streit vermeiden wollte.Ich wusste doch, dir würde es nicht gefallen, dass Lara hier übernachtet hat.«»Na toll.Und das ist jetzt die endgültige Version der Geschichte? Oder kommt da vielleicht noch etwas?« Nadine rollte mit den Augen und ließ keinen Zweifel daran, dass sie Emily nicht glaubte.Emily seufzte.»Es tut mir leid.Es war dumm von mir und falsch sowieso, es dir nicht gleich zu sagen.« Sie machte einen zögerlichen Schritt auf Nadine zu und legte vorsichtig ihre Hand auf deren Arm.»Aber es ist wirklich nicht das Geringste zwischen mir und Lara passiert.Das ist die Wahrheit.«Nadine zog einen Flunsch und demonstrierte überdeutlich ihren Unmut.Sie schüttelte Emilys Hand jedoch nicht ab, was diese als ein Zeichen des Friedens nahm.»Komm schon«, bat Emily.»Ich bin keine von den Mäusen, die auf dem Tisch tanzen, sobald die Katze aus dem Haus ist.Das müsstest du doch wissen.Eigentlich müsste ich beleidigt sein, weil du mir so etwas zutraust.«»Jetzt versuch bloß nicht, den Spieß umzudrehen«, brummte Nadine, immer noch sauer, aber mit bereits versöhnlichem Unterton in der Stimme.»Das will ich ja gar nicht.Aber was ist denn, wenn du mit Doris zum Shoppen losziehst.Oder sogar bei ihr übernachtest.Mache ich dann so einen Aufstand? Nein.Weil ich dir vertraue.Und das musst du auch.Lara ist meine Freundin.Ich habe eben ab und zu das Bedürfnis, mit jemand anderem zu sprechen und über andere Dinge, als wir beide es tun.Oder mir Rat von Dritten zu holen.Das hat mit uns beiden überhaupt nichts zu tun.«Nadine hatte still zugehört.»Ich bin nun mal eifersüchtig«, murmelte sie, und es klang tatsächlich ein wenig wie eine Entschuldigung.»Aber nur, weil ich dich liebe.Ich kann den Gedanken nicht aushalten, dass mir dich jemand wegnimmt.«Emily zog Nadine zu sich heran.»Niemand nimmt mich dir weg.« Sie strich mit der Hand über Nadines Wange, küsste sie.»Du brauchst keine Angst zu haben.«»Die ist einfach da«, wisperte Nadine.»Ich kann nichts dagegen tun.« Sie schmiegte sich an Emily.»Eigentlich wollte ich auch gar nichts sagen wegen diesem blöden Haar.Aber als du dann die ganze Zeit nur von Lara erzählt hast …«»Tut mir leid.Das ist mir gar nicht aufgefallen.«Zumindest das war die reine Wahrheit, dachte Emily, die in den letzten Minuten so einige Male mit ihrem schlechten Gewissen zu kämpfen gehabt hatte.Bis zu diesem Tag war Nadines Eifersucht immer unbegründet gewesen.Diesmal lagen die Dinge anders.Auch wenn zwischen Lara und ihr nichts passiert war, so gab es doch Gefühle zwischen ihnen.Und zwar nicht mehr nur von Laras Seite.Das zu leugnen, machte kaum länger Sinn.Aber das konnte sie Nadine unmöglich sagen.Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge.Wer hatte das noch mal gesagt? Nun, dieser Jemand hatte dabei bestimmt nicht an eine solche Situation gedacht wie diese.Die Situation war zu diffizil.Emily fühlte sich einfach nur unsicher.Vielleicht hatten sich ihre Gefühle für Lara nur entwickelt, weil es in ihrer Beziehung zu Nadine kriselte.Wenn sie und Nadine über ihre Probleme sprechen würden und sie lösten, dann konnten sie in Zukunft wieder wirklich zusammen weitergehen, statt wie in letzter Zeit meistens nebeneinander her.Und dann verschwinden auch deine Zweifel.Alles wird wieder gut.Allerdings, wenn sie Nadine jetzt, nach der Auseinandersetzung von eben, erzählte, wie es in ihr aussah, würde sie dies nur noch mehr verunsichern.Und das Gespräch, das sie mit ihr führen wollte, ging mit Sicherheit nach hinten los.Überhaupt war es wohl besser, sie verschob es erst einmal.Wenigstens ein paar Tage.17.Lara hatte das Wochenende genutzt, um für die Aufträge der nächsten Woche Bestelllisten auszudrucken und an die Lieferanten Anfragen per Mail rauszuschicken.Die ersten Antworten trudelten bereits im Laufe des Sonntags ein.Heute, am Montag, kam nach und nach der Rest.Sie leitete alles an Sebastian weiter, damit er sich sofort um die Einkäufe kümmerte.Gegen dreizehn Uhr rief einer der ermittelnden Beamten bei ihr an und setzte sie über den Stand der Ermittlungen in Kenntnis.Achim Bachmann leugnete, einen Erpresserbrief geschrieben zu haben.Der Brief selbst sei auf ganz gewöhnlichem Kopierpapier gedruckt worden, mit Einkomponententoner, also auf einem Laserdrucker.Mehr hatte man bisher leider nicht herausgefunden.Die Analysen der Lebensmittelproben hatten keine Auffälligkeiten ergeben.Man ermittle weiter und sie solle sich melden, falls sie einen weiteren Brief oder gar einen Anruf bekäme.Was aber unwahrscheinlich sei, wenn sich der Erpresser bisher nicht gemeldet habe.Entweder hatte er kalte Füße bekommen oder das Ganze war wirklich nur ein dummer Scherz, von wem auch immer.Lara legte seufzend den Telefonhörer zurück auf den Apparat.Manchmal waren keine Nachrichten eben doch schlechte Nachrichten.Sie musste also weiter improvisieren.Kurz vor siebzehn Uhr standen dann unerwartet zwei Beamte in ihrem Büro und wiesen sich aus.Lara begrüßte die Männer freundlich und wartete gespannt auf die Neuigkeiten, die die beiden bringen würden.»Lara Meissner?«, fragte der Kleinere von ihnen.»Ja.«»Würden Sie uns bitte aufs Revier begleiten?«»Ja, wenn es sein muss.Aber warum können Sie mir nicht hier sagen, was sich Neues ergeben hat?«Die Beamten sahen einander an, dann wieder Lara.»Es wäre besser, wenn wir die Angelegenheit auf der Dienststelle besprechen.«»Na gut.« Lara folgte den beiden zu ihrem Wagen.Endlich auf dem Revier, erwartete Lara eigentlich, den ermittelnden Beamten wiederzutreffen, der sie auch heute Morgen angerufen hatte
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