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.129Da Madeline Shapleys Verschwinden erst zwei Jahre zurückliegt, ist die ganze Stadt in Trauer.Letitias Leiche ist nicht angespült worden, weshalb die Möglichkeit besteht, dass sie auf dem Weg zum Strand oder bei ihrer Rückkehr einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.Mutter bewacht mich wie ein Schießhund und lässt mich nicht einmal allein auf der Straße spazieren gehen.Ich freue mich schon auf das Ende der Saison und auf Philadelphia.Die Autorin fuhr fort:Ich erinnere mich noch, wie wir jungen Leute uns bei einem von uns auf der Veranda versammelten und stundenlang erörterten, was wohl Madeline und Letitia zugestoßen sein könnte.Zu den jungen Männer gehörten auch Douglas Carters Cousin Alan Carter sowie Edgar Newman.Ich spürte immer, dass die beiden eine unausgesprochene Trauer verband, denn Edgar hatte Letitia sehr gern gehabt.Außerdem wussten wir alle, dass Alan für Madeline geschwärmt hatte, obwohl sie sich kurz vor ihrem Verschwinden mit Douglas hatte verloben wollen.Ellen Swain, ein weiteres Mitglied unserer Gruppe, war ebenfalls ziemlich niedergeschlagen.Sie war Letitias Busenfreundin und vermisste sie schrecklich.Zu der Zeit begann Henry Gates, der im ersten Semester in Yale studierte, mir immer öfter Besuche abzustatten.Insgeheim war ich bereits fest entschlossen, ihn zu heiraten, doch damals musste sich eine junge Dame sehr sittsam und ausgesprochen zurückhaltend betragen.Es hätte sich nicht geschickt, ihm meine Zuneigung offen zu zeigen, bevor ich nicht sicher sein konnte, dass er in mich verliebt war.Im Laufe der Jahre haben wir häufig darüber gescherzt.Angesichts des zügellosen Benehmens der130heutigen Jugend sind wir uns einig, dass es viel reizvoller war, sich auf diese Weise den Hof zu machen.Und dabei war dieses Buch 1938 erschienen.Emily fragte sich, was Phyllis Gates wohl vom Umgang und den Moralvorstellungen der heutigen Jugend gehalten hätte.Auf den folgenden Seiten, wo die Autorin ihren Erinnerungen an die Sommer der Jahre 1894 und 1895 nachhing und ihre keimende Liebe zu Henry Gates schilderte, erwähnte sie auch häufig die Namen anderer junger Leute.Emily notierte sie sich alle, denn es waren Madelines Altersgenossen gewesen.Die letzte Eintragung im Tagebuch stammte vom 4.April 1896.Eine grauenhafte Tragödie hat sich zugetragen.Letzte Woche ist Ellen Swain in Spring Lake verschwunden.Sie befand sich auf dem Nachhauseweg von einem Besuch bei Mrs.Carter, deren ohnehin schwache Gesundheit durch den Selbstmord von Douglas, ihrem einzigen Sohn, sehr in Mitleidenschaft gezogen worden ist.Inzwischen glaubt man, dass Letitia nicht bei einem Badeunfall umgekommen ist.Offenbar sind alle drei meiner Freundinnen einem Verbrechen zum Opfer gefallen.Mutter hat den Mietvertrag für das Häuschen gekündigt, in dem wir für gewöhnlich den Sommer verbringen.Sie sagt, sie wolle mich nicht der geringsten Gefahr aussetzen.Also werden wir diesen Sommer nach Newport fahren.Aber ich werde Spring Lake sehr vermissen.Die Autorin schloss ihre Anmerkungen:Das geheimnisvolle Verschwinden der drei Mädchen hat im Laufe der Jahre zu vielen Gerüchten Anlass gegeben.Die Leiche einer jungen Frau, die in Manasquan an Land131gespült wurde, hätte die von Letitia Gregg sein können.Eine Cousine der Mallards schwor, sie hätte Ellen Swain in New York am Arm eines attraktiven Mannes gesehen.Einige Leute glaubten diese Geschichte, denn Ellen hatte keine besonders glückliche Jugend.Ihre Eltern waren äußerst anspruchsvoll und kritisch.Wir als ihre Vertrauten wussten jedoch von ihrer Zuneigung zu Edgar Newman und waren sicher, dass sie niemals mit einem anderen Mann nach New York durchgebrannt wäre.Henry und ich heirateten im Jahr 1896.Zehn Jahre später kehrten wir mit unseren drei kleinen Kindern nach Spring Lake zurück, um eine angenehme Sommerfrische in diesem inzwischen sehr modischen Badeort zu genießen.Emily klappte das Buch zu und legte es auf die Ottomane.Es ist, als unternähme man eine Zeitreise, dachte sie.Als sie aufstand und sich streckte, wurde ihr klar, wie lange sie reglos dagesessen hatte.Zu ihrer Überraschung war es fast zwölf Uhr mittags.Ein bisschen frische Luft wird mich sicher aufwecken, dachte sie.Sie ging zur Vordertür, öffnete sie und trat auf die Veranda hinaus.Die Wirkung der hellen Sonnenstrahlen und der milden Brise zeigte sich schon an Gras und Büschen.Sie wirkten grüner, voller und bereit, zu wachsen und sich auszubreiten.Noch einen Monat, und ich kann die Möbel auf die Veranda stellen, dachte sie.Ich freue mich schon darauf, hier draußen zu sitzen.Siebenundzwanzig antike Rattanmöbelstücke standen noch auf dem Speicher der Remise.»Sie sind gut in Plastik verpackt«, hatten die Kiernans Emily versichert
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