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.Sie hatte sich aufgesetzt und war dabei, ihre Tränen mit dem Saum ihres Kleides zu trocknen.»Ich muß fürchterlich aussehen, nicht?«»Du bist noch nie so schön gewesen«, sagte ich.Es war die Wahrheit.»Du mußt nicht die Hoffnung verlieren, Debbie.Ich bin ziemlich sicher, in diesem Augenblick ist dein Clan dabei, ganz Texas von oben nach unten zu kehren.Die lassen keinen Stein auf dem andern, bis sie uns nicht gefunden haben.«»Texas ist ein großer Staat«, sagte sie düster.Ich nickte.»Der größte von Amerika, wenn man von Alaska absieht.«Debbie war skeptisch, zu Recht.Es gab wenig Hoffnung, daß die Cunninghams uns sehr bald in diesem Verlies aufspürten.Sie wußten nicht, wo sie suchen sollten, und die Flächen, die sie dabei abdecken mußten, waren ungeheuer.Was mir kalte Schauer den Rücken hinuntertrieb, war die Tatsache, daß sich Robinson nicht maskiert hatte, als er mich verhörte.Auch zu Debbie hatte er ohne Maskierung gesprochen.Ein schlechtes Zeichen.Das Todesurteil, wenn man es nüchtern betrachtete.Debbie und ich wußten jetzt, wie er aussah.Wir konnten ihn jederzeit identifizieren.Die einzige Möglichkeit, das zu verhindern, war, uns zu töten.Eine Erkenntnis wurde mir zur Gewißheit.Debbies Freilassung hatte Robinson nie ernstlich erwogen.Ebensowenig den Gedanken, mich nach dem Verhör gegen ein Lösegeld laufenzulassen.In dieser Situation bedeutete es wenig Trost, daß die Cunninghams dabei waren, mit Suchpatrouillen zu Wasser, zu Lande und in der Luft ganz Texas durchzukämmen und den ganzen Staat notfalls mit Bulldozern auf eine Tiefe von fünf Metern umzupflügen.Wahrscheinlich würde man Robinson aufstöbern und seiner Bestrafung zuführen.Aber für Debbie und mich würde es zu spät sein.»Es tut mir leid, wie ich mich benommen habe«, sagte Debbie in meine trüben Gedanken hinein.»Vergiß es«, sagte ich.»Es ist jetzt nicht mehr wichtig.«»Aber du hast mich herausgefordert«, setzte sie nach.»Du hast mich wochenlang behandelt, als wäre ich Luft.War da eigentlich eine andere Frau im Spiel?«»Nein«, sagte ich.»Ich bin dir treu geblieben.«»Aber du hast an Julie gedacht, stimmt's?«»Julie ist tot«, sagte ich.»Damit habe ich mich damals abgefunden.« Ich sah sie an und streichelte ihre Schläfe.»Es ist wirklich nicht so, daß der Geist von Julie zwischen uns steht.«»Dann war es das Geschäft, deine Arbeit.Ich war eifersüchtig auf dein Büro, auf die viele Zeit, die du dort verbracht hast.« Sie lächelte.»Dabei hätte ich als eine Cunningham wissen müssen, was auf mich zukommt, wenn ich einen Geschäftsmann heirate.Irgendwie hatte ich die Hoffnung, du würdest anders sein.«»Warum sollte es bei mir anders sein?« sagte ich.»Wenn man Geld hat, muß man ziemlich viel Zeit aufwenden, damit man's behält.Stell dir einen Haufen Goldmünzen vor und einen Kreis Menschen drumherum.Da bist du voll damit ausgelastet, jedem auf die Finger zu schlagen, der die Hand ausstreckt.« Ich betrachtete sie, wie sie neben mir saß.»Vielleicht habe ich wirklich zuviel Zeit im Geschäft zugebracht.«»Nein«, sagte sie nachdenklich.»Du hast nur getan, was getan werden mußte.Der Mann verdient das Geld für die Familie, daran gibt's nichts zu deuteln.Das Dumme ist, daß ich das jetzt erst so klar sehe.Ich hab' vieles falsch gemacht.Du hast ein Kind geheiratet, weißt du das?«Ich beschloß, diese Erkenntnis ganz einfach im Raum stehenzulassen.»Es war wohl nicht leicht für dich, plötzlich die Ehefrau zu sein«, sagte ich.Sie schüttelte den Kopf.»Mein Fehler war, ich habe alle meine Probleme auf deinem Rücken abgeladen, anstatt sie zu lösen.Ich verspreche dir, das wird in Zukunft anders sein.Ich werde an mir arbeiten, hilf mir dabei.Wirst du das tun?«Ich zwang mich zu einem Lächeln.Die Wahrscheinlichkeit, daß Debbie und ich so etwas wie eine Zukunft hatten, war dünn.»Ich helfe dir«, versprach ich.Sie ergriff meine Hand und zog mich an sich.»Es gilt nur, wenn du mich küßt«, flüsterte sie.Ich folgte der Aufforderung und umfing sie mit meinen Armen.Wie ich feststellte, trug sie wirklich nichts außer dem Kattunkleid.Vorsichtig betastete ich die sanfte Wölbung ihres Leibes.»Dem Baby macht das nichts«, sagte sie leise und küßte mich.Wir liebten uns.Fünfzehntes KapitelDas Rendezvous, zu dem Robinson uns Gelegenheit gab, währte vielleicht drei Stunden.Es war schwierig, die Zeit zu schätzen.Wir hatten keine Uhren, ich konnte nur nach dem Stand der Sonne urteilen.Nach etwa drei Stunden wurde an der Tür gerüttelt.Unser Bewacher betrat den Raum, mit der Pistole in der Hand.Wie beim erstenmal trat er zur Seite und gab die Tür für Robinson frei.Ein dritter Mann trat ein, dessen Gesichtszüge dem Bewacher ähnelten.Vielleicht war es sein Bruder.Auch er war bewaffnet.Robinson sah uns beide an.Dann zog er die Mundwinkel hoch.»Es ist nett, Leute zu sehen, die sich gern haben und bei denen die Welt noch in Ordnung ist.Ich hoffe, Sie haben Ihren Gatten ins Bild gesetzt, worum es eigentlich geht, Mrs.Mangan.«»Meine Frau weiß doch gar nicht, was Sie von ihr wollen!« brauste ich auf.»Und zwar ebensowenig wie ich.Was soll das ganze Theater?«»Wir werden noch Gelegenheit haben, dramaturgische Nuancen zu erörtern«, entgegnete er.»Vorläufig muß ich jetzt das Liebespaar trennen.Darf ich bitten, Mrs.Mangan?«Debbie warf mir einen fragenden Blick zu.»Es ist besser, du tust, was er sagt«, riet ich ihr.Der Bewacher entsicherte seine Pistole.Und so wurde Debbie aus dem Raum geführt, der erste der beiden Bewacher begleitete sie.Robinson hatte sich an die gekalkte Wand gelehnt und das Knie angezogen.Er ließ einen Schlüssel um seinen Finger kreisen und betrachtete mich wohlgelaunt.»Ich werde Ihnen jetzt den Beweis liefern, wie gern ich Sie mag«, sagte er.»Sie kriegen etwas zu essen.Das sollte doch wirklich die letzten Zweifel an meinen guten Absichten beseitigen.«Er gab dem zweiten Mann ein Zeichen.Der ging zur Tür und winkte.Wenig später trat eine ältere Frau ein.Sie trug ein Tablett mit Essen herein, das sie gegen das Frühstückstablett austauschte.Sie hatte Hängebrüste, ihre Hände waren voller Gichtknoten und ähnelten den Krallen eines Raubvogels.Als sie sich anschickte, den Raum zu verlassen, deutete ich auf die Wasserschüssel, die auf dem Tisch an der Wand stand.»Könnte ich frisches Wasser haben?«Der Bewacher sah zu Robinson hinüber.Der senkte den Kopf.»Bring frisches Wasser, Belle«, sagte der Bewacher.Er sprach Texanisch.Sie nahm die Schüssel und ging hinaus.Ich dachte über die kurze Unterhaltung nach, deren Zeuge ich geworden war.Jetzt hatte ich einen Namen mehr: Belle.Obwohl es nicht klar war, was mir das wohl nützen könnte.Das Geräusch eines scharrenden Schuhs war zu hören, Robinson hatte das Standbein gewechselt.Unter halbgesenkten Lidern hervor betrachtete er die Dampfschwaden, die von dem Tablett aufstiegen
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