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.Übrigens Grau, hast du Erfahrung mit Koks?«»Nein.Ich habe Erfahrung mit einer Tochter.Sie ist am Heroin krepiert.«»Das tut mir leid, das wusste ich nicht.Das tut mir wirklich leid.«»Es muss dir nicht leid tun«, sagte Grau.»Du hast sie nicht gekannt, du musst nicht irgendwas Tröstliches daherplappern.Verdammt, hör auf mit dem Scheiß!«Sie stand auf, drehte sich schnell herum und ging hinaus.In der Tür gab sie Milan die Klinke in die Hand, und Grau bat hastig: »Ich muss dringend mal telefonieren.Geht das?«»Ich bringe dir ein Telefon«, sagte Milan.»Meike!«, rief Grau.»Du solltest Mehmet und Sundern sagen, dass sie Nase in Ruhe lassen.Nicht töten, nicht vierteilen, nicht rädern.Ich brauche den Mann heil und am Stück.«»Ist gut, ich werde es ihnen sagen«, tönte ihre Stimme auf dem Flur.Milan kam mit dem Funktelefon und gab es Grau.»Was weiß diese Frau?«»Stückwerk«, sagte Grau.»Sie behauptet, dass dieser Steeben noch lebt, sie hatte ein Telegramm von ihm, das er angeblich gestern geschickt hat.Es liegt da auf dem Tisch.Sie sagt, dass niemand weiß, wo Geld und Koks abgeblieben sind.Wieso weiß das niemand, wenn Steeben wirklich noch lebt?«»Ich habe nachgedacht«, sagte Milan.»Ich glaube, da ist eine Panne passiert.Irgendetwas ist schiefgegangen.Ich weiß nicht, was.Du musst noch einmal alles genau erzählen.Vielleicht ist da ein Fehler, vielleicht haben sie einen Fehler gemacht.«»Es gibt tatsächlich einen Fehler.« Grau griff nach seinem Hemd.»Ich habe ihr die Fotos von Thelen und White gezeigt.Sie sagt, sie hat die Männer gesehen.Sie sagt auch, sie sind sogar mehrmals in Berlin aufgetaucht.Ulrich Steeben, der auch Markus Schawer heißt, hat White und Thelen getroffen.Da ist was faul, verstehst du? White hat behauptet, er hätte sich Ulrich Steeben nie genähert.White sagte, Steeben wäre neu im Geschäft und sie hätten ihn nur beschattet, aber keinen persönlichen Kontakt gehabt.White hat also gelogen.Wo ist Sundern jetzt?«»Im Memphis.Was ist, wenn das Ganze ein Bluff war?«Grau hielt mitten in der Bewegung inne.»Daran habe ich auch schon gedacht.Aber dann muss es auch jemanden geben, der davon profitiert.Hat dieser Indianer, den ich mitgebracht habe, gesungen?«»Dir wird es Sundern sagen, mir sagt von denen keiner was.Ich habe mich um das Thema Nase gekümmert, habe Mieze gefragt, ob sie Thelen und White kennt, habe ihr auch die Fotos gezeigt.Sie hat die beiden noch nie gesehen, aber sie sagt, Nase habe sie manchmal mitgenommen auf irgendeinen Bauernhof, den er sich gekauft hat.Da hat er sich dann voll bekokst und besoffen und behauptet, er hätte die stärksten Männer der Szene im Kreuz, große Beschützer.«»Wo ist denn dieser Bauernhof? Und wo steckt Nase jetzt?«»Er ist verschwunden.Geronimo sagt, Nase hat Angst.Du musst diesen White anrufen, du musst rauskriegen, was er weiß.«Grau nickte, nahm den Apparat und wählte die Nummer.Es war schon elf Uhr durch, er hoffte, White würde noch erreichbar sein.Zu seinem großen Erstaunen meldete er sich sofort.»Was macht mein Späher in Feindesland?«»Ich habe eine sichere Fahrkarte zu Sundern«, sagte Grau trocken.»Ich vermute mal, Sie wissen davon.«»Sie vermuten richtig.Jemand vom Verfassungsschutz hat Thelen angerufen.Er hatte allerdings ziemlich miese Neuigkeiten.«»Welche denn?«, fragte Grau betont ahnungslos.»Sie haben einem Mann vom Verfassungsschutz beide Unterarme gebrochen.Beide, Grau! Gehört jetzt Brutalität zu Ihrem Handwerkszeug?«»Danke für den Hinweis mit dem Verfassungsschutz.Das konnte ich bisher nicht verifizieren.Und noch etwas, White: Ich war es nicht.«»Wer dann?«»Mein Angestellter.«»Ihr was?« White war verblüfft.»Was sind denn das für neue Sitten?«»Hector hat mir dazu geraten«, sagte Grau.»Zugegeben, der Mann hat etwas ungeschliffene Manieren, aber ansonsten ist er ein Edelstein.«»Das kann gefährlich werden«, sagte White mit einem drohenden Unterton.»Überhaupt ist das Leben lebensgefährlich«, säuselte Grau.»Stimmt es, dass Sie Sunderns Frau aus irgendeinem Schlamassel rausgeholt haben?«»Das stimmt«, sagte Grau betont bescheiden.»Das ist ja fantastisch!« White tat plötzlich begeistert.»Haben Sie eine Spur von Steeben?«»Nicht die geringste.Aber angeblich lebt er noch.Allerdings weiß niemand, wo das Geld und der Stoff abgeblieben sind.Warum haben Sie mir eigentlich nicht gesagt, dass Sie mit Steeben persönlich gesprochen haben? Thelen war auch dabei.«»Das stimmt so nicht«, sagte White ganz ruhig.»Wer immer das behauptet hat, es stimmt so nicht.«»Es stimmt eben doch.Deshalb wussten Sie auch, dass Steeben mit der Exfrau von Sundern geschlafen hat.Steeben selbst hat es Ihnen nämlich gesagt.Warum haben Sie mich belogen?«White blieb einen Moment lang stumm.Dann sagte er: »Ich habe Sie nicht belogen.Die Geschichte war einfach zu kompliziert, um sie in so kurzer Zeit in allen Einzelheiten zu erzählen.Ich betrüge nie, Grau.«»Sie betrügen, wann immer es gut für Sie ist«, stellte Grau trocken fest.»Wie passt denn Nase in Ihr Spiel?«»Wer, bitte schön, ist Nase?«»Ein Kokser und Nuttenvater«, sagte Grau gleichmütig.»Nase behauptet, er hätte mächtige Beschützer.Und es sieht so aus, als würde er Sie und Thelen meinen.Also gut, wenn ich Steeben habe, sage ich Bescheid, okay?«»Passen Sie gut auf sich auf, Grau.Wenn wir Steeben haben, steigen Sie sofort aus.«Grau wartete eine Sekunde, ehe er sagte: »Ich steige dann aus, wenn ich es für notwendig halte, White.Sie haben mich aufgefordert, also müssen Sie jetzt auch mit mir tanzen.«»Moment mal.« Whites Stimme hob sich.»Sie verstoßen gegen unsere Vereinbarung.Wenn wir Steeben haben, ist Ihr Auftrag zu Ende!«»Sie sind wirklich ein Arschloch«, sagte Grau.Er warf White aus der Leitung.»Wenn Nase verschwunden ist und wenn er einen Bauernhof hat, dann ist er doch bestimmt dort.Weißt du, wo der liegt?«, wandte er sich wieder an Milan.»In Malchow, an irgendeinem See.Moment, ach ja, Müritzsee.«»Ist das weit?«»Nicht sehr, kommt aufs Auto an.Fahren wir sofort?«»Natürlich fahren wir sofort, wir haben einen hauchdünnen Wissensvorsprung.Wer von unseren neuen Freunden hat ein schnelles Auto?«»Mehmet vielleicht.Ich frage ihn.Ich gebe das Telefon zurück und frage ihn.«»Das Telefon nehmen wir mit und du bindest ihm nicht auf die Nase, wohin wir fahren.«Milan nickte und verschwand, Grau zog sich an.Milan kam zurück.»Wir können Mercedes haben oder Porsche.Ich sagte: Wir nehmen den Mercedes.«Grau nickte.»Er wollte nicht einmal wissen, wohin wir fahren, er hat auch nicht nach dem Telefon gefragt, er ist ein kluger Mann.Geronimo sagt: ›Nase ist mit zwei Leuten auf Tour.Einer ist so alt wie Nase, also fünfzig, einer ist zwanzig.‹ Geronimo sagt auch, der Zwanzigjährige ist ein Rechtsaußen, ein Schläger.Nase hat ihn gemietet, ein Schlägersklave.«»Lass uns fahren
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