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.»Und wir sollten versuchen zu klären, warum wir diesen Bruder nicht haben.Heute Abend kommt Müller mit diesem Kim im Schlepptau.Bei dem müssen wir weitermachen.«Sowinski zog einen Zettel aus der Tasche und las den Namen vor: »Il Sung Choi.« Dann zerriss er den Zettel aus alter Gewohnheit.»In einer ersten Besprechung sagte Müller, dass laut Kim der Bruder den Hausnamen der Mutter angenommen hat.Warum, weiß bisher niemand.Kim war auch das Stichwort für den Code auf der Insel.Kim gehört in Nordkorea zu den häufigsten Namen, schließlich führt auch der augenblickliche Staatschef Kim Jong Il diesen Namen.Ich habe gelesen, dass in ganz Nordkorea nur etwa fünfundzwanzig Familiennamen vorkommen.Was ich nicht verstehe: Uns interessiert jetzt also Il Sung Choi, der Bruder des Kim, den Müller aus dem Meer fischte.Mich verunsichert diese Geschichte zusehends: Zwei Brüder marschieren, angeblich ohne voneinander zu wissen und angeblich zur gleichen Zeit, zu diesen Fischerdörfern im Süden Nordkoreas, um von dort zu einer winzigen Insel im Chinesischen Meer zu gelangen, wo sie aufgenommen und in die Freiheit gebracht werden.Das ist eine geradezu irrwitzige Ausgangslage.Und dann kommt ausgerechnet der weitaus Mächtigere der beiden Brüder nicht auf dem Inselchen an.Warum nicht?«»So ist es angeblich abgelaufen«, beharrte Krause.»Das ist das, was uns bekannt ist, mehr haben wir nicht.Könnte Svenja Wu nicht irgendwo treffen? In Singapur vielleicht?«»Nein, auf gar keinen Fall.Ein solches Treffen würde für Wu die Bedeutung dieser Affäre ins Unermessliche steigern.Er wird verunsichert, macht dicht.« Esser schüttelte den Kopf.»Das bringt nichts, das bringt absolut nichts.«»Was brauchen wir jetzt, um etwas klarer zu sehen?«, fragte Krause.»Wir können uns diesen bedeutungslosen Bruder anhören, der gerade zu uns hergeflogen wird.Dann können wir Dehner anhören, der uns – das wissen wir jetzt schon – berichten wird, dass seiner Meinung nach der Nordkoreaner Cheng schlicht ermordet wurde.Vielleicht hat er noch was über die Hintergründe herausbekommen.«»Wie, um Gottes willen, finden wir jemanden, der uns über die drei Monate Auskunft geben kann, die Archie Goodwin alias Larry in Peking verbrachte, um irgendeine Operation durchzuziehen?« Esser starrte auf den Teppichboden vor seinen Füßen.»Svenja hat doch mal einen Praktikanten in der Botschaft in Peking erwähnt.Könnten wir nicht versuchen, diesen jungen Mann aufzutreiben? Erinnert sich jemand an seinen Namen?«, fragte Krause.»Shawn«, kam es von Sowinski wie aus der Pistole geschossen.»Ich weiß allerdings nicht, ob das ein Vorname oder ein Familienname ist.«»Wir müssen feststellen, wo Shawn sich jetzt aufhält«, legte Krause fest.»Ferner will ich Klarheit über die Frau mit dem Vornamen Nancy und weiter über den Mann mit dem Namen Silverman.Das kann Goldhändchen in die Hand nehmen.«»Geht klar«, sagte Esser.»Per Internet und mit Quellen aus dem gesellschaftlichen Bereich in Washington und Langley, Virginia.Wir haben jetzt nämlich Fotos, und ich nehme an, Nancy und Silverman gehören zur Creme de la Creme und werden bestaunte und oft fotografierte Stars sein.«»Eine widerliche Art, Spionage zu treiben«, murmelte Krause.»Sie können ganz einfach nicht angemessen mit Menschen umgehen, und schon gar nicht freundlich.«Niemand widersprach.»Wir haben da noch einen bizarren Verdachtsmoment«, erinnerte Esser.»Kein Mensch kann das wirklich ernst nehmen.Außer mir.« Er hob den Kopf und hatte wieder den neugierigen Krähenblick.»Da wurde angedeutet, dass möglicherweise der US-Milliardär Glen Marshall, ein Rechtsaußen, Gelder in einem Hedgefonds von Ben Wadi schwimmen hat.Der Hinweis klang zunächst idiotisch, hat für mich aber plötzlich Substanz.Falls es den Nordkoreanern nämlich nur darauf ankommt, die Bombe an einen solventen Mann zu verkaufen, der das Geld sofort über den Tisch schiebt, dann wäre Marshall eine gute Wahl gewesen.«»Und was soll dieser Marshall mit einer Atombombe anfangen?«, fragte Krause.»Ich liebe ja schräge Theorien, aber die hier ist schon verdammt schräg, oder?«»Da fehlt mir, ehrlich gesagt, jeder Denkansatz zu einer Motivation«, sagte Sowinski
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