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.« Dies Training ist im Yogasystem genau entwickelt und setzt ohne weiteres ein hyperphänomenales Selbst voraus, was Buddha insgeheim gebilligt haben muß, obschon er sich nur zurückhaltend äußert.Vom Verklärten eines jenseitigen Nirwana »sind abgeschnitten alle Formen des Wissens, alle Kanäle der Sprache«, dies zeit- und raumlose, geist- und körperlose Dasein ist »unerreichbar für irdisches Denken«.Das Training aber erfordert heroische Anstrengung (»hohe Wissenschaft, Kasteiung, Wagnis« sagt Byrons Manfred) in vielen Stadien.Zunächst diszipliniert sich der Bhukkhu (Schüler) zur höheren Ethik, dann tritt er in die Erste Jhana verzückter Betrachtung voll emotioneller Inspiration, dann in die Zweite beruhigter Konzentration, dann die Dritte, wo jede Emotion schwindet, und die Vierte, wo er Erlösung und Freiheit in der »brennenden Flamme Nirwanas«, die alles Irdische verzehrt, und hiermit den höchsten vierten Grad erreicht.Bei dem allem war Selbsthypnose erforderlich, eine Macht der Sinnesunterdrückung, die bei Europäern, denen erst am Ende des 19.Jahrhunderts Hypnotik bekannt wurde, noch in den Kinderschuhen steckt.Diesen Trance des Unbewußten, der ungeheure verborgene Kräfte heraufbeschwört nach Sprengung von fünf »Fesseln«, übten schon die älteren Vedantayogi, wie denn Praktizieren aller Formen von Telepathie durch höchstgesteigerte Willensenergie in Indien bis in die Urzeit reicht.Der buddhistische Yogi aber entdeckt auch hierbei kein kontrollierendes und konzentrierendes Seelenich, sondern die gewaltige Erhöhung seines Wesens, wo Sinne und Geist gleichmäßig schwinden, versetzt ihn in zeit- und raumlose Unendlichkeit, wo für keinerlei Ichseele ein Platz ist.Deshalb beschäftigt sich der Buddhismus wenig mit »Maya«, der Unwirklichkeit der Sinnesphänomene, wie die Vedanta dies tun muß, sondern mit »Mana«, der Illusion des Selbst, die als »Einbildung« verhöhnt wird, und sein letztes Wort der Ethik bleibt immer vollkommener Altruismus.Da bei ihm alles naturgemäß entwickelt (Dhamma heißt bezeichnenderweise auch Norm), so muß Altruismus wohl wirklich ein Naturgesetz der Ethik sein, das der »Erwachte« als ebenso natürlich empfindet, wie es dem Europäer künstlich und unnatürlich erscheint.Die Formel der »Erhabenen Stimmung« oder »Unbegrenztheit« läuft auf Alliebe hinaus, doch jede Schwärmerei dabei soll gebändigt werden durch »Denken und Wollen«, was dem Inder das gleiche bedeutet und dem er nicht wie moderne Psychologie bloß rezeptive, sondern schöpferische Kraft zutraut, bezeugt durch abnorme psychische Fähigkeiten (Iddha) unter Disziplin der Yogienergie.Der Wille (Chanda) kann nur durch den höheren Willen gebrochen werden, dessen sonstige Unfreiheit durch den dauernden Trance disziplinierter Begeisterung »emanzipiert« wird, niedere Begierde nur durch Umwandlung in stärkere Leidenschaft (»Eifer«) für das Heil.Das Stärkste dieser Leidenschaft ist »Emanzipation« des Herzens, buddhistische Apostel predigen ganz im Sinne Pauli »Liebe«.Ob sie durch Karma angeboren oder durch Dhamma erworben sei, erfahren wir nicht.Bei Gutartigen ist freilich freundliche Gesinnung für Nebenmenschen normal, auch Mitleid für Leidende natürlich, wenigstens bei Frauen.Nun gibt es aber eine größere Mehrzahl von Ungutartigen, bei denen Wohlwollen wahrlich kein Naturtrieb.Menschenliebe bleibt überhaupt ein laues schwaches Gefühl, das im Konflikt mit Selbstliebe keinerlei Opfer bringen möchte und sich nur schwer dazu entschließt.Je wohlmeinender ein Mensch, deso häufiger erfährt er, daß man Mitleid verschwendet und wenige der Hilfe würdig sind.Hilfsbereite werden fast immer ausgenutzt, man klammert sich an sie, bis sie die Geduld verlieren.Wer Dank verlangt, ist ein Lump; wer Dank verweigert, ein noch größerer Lump; vergeßlicher Mangel an Treue fast allgemein.Geniale oder besonders Liebenswürdige (Frauen, liebenswürdige Männer sind schlechtweg Raritäten) müßten darauf rechnen, ihr Umgang sei so wertvoll, daß man gern für sie Opfer bringe, doch weit gefehlt! Kein persönlicher Reiz bietet ein Äquivalent für zu leistende Dienste, sobald sie irgendwie lästig fallen.Daher ist das Leben großer Männer besonders lehrreich, weil man dort fast immer auf Gleichgültigkeit, Undank und sogar aggressive Bosheit der Mitmenschen stößt.Hat ausnahmsweise ein R.Wagner opferbereite Freunde, so war er eben selber ein Ausnützer und Selbstling, dreht also den gewöhnlichen Spieß um.Sonst gilt nur Napoleons Hohn: »Wenn man mir vorwarf, daß ich die Menschen verachte, so sieht man jetzt wohl ein, daß ich Grund dazu hatte.« Wer ehrlich alle Triebfedern erkennt, wird unterschreiben, daß der Mensch keinen Altruismus verdient.Dagegen beweisen die Regungen von Sympathie und Mitleid bei Gutartigen, so lau und schwach sie der natürlichen Selbstsucht widerstreben, daß Altruismus trotzdem Norm sein sollte.Um ihn zum Leben zu wecken, bedarf es aber eines anderen, stärkeren Gefühls, das die eingewurzelte Ichsucht bricht.Ob selbstwidrige Menschenliebe durch Liebe zu Gott oder zum Dhamma entsteht, ist das nämliche, da »Norm« hier »Gott« bedeutet.Selbst der größte Ewigkeitsmensch wie Buddha, der übrigens einen Nachfolger Meteya für heutige Tage prophezeite, bleibt nicht unberührt vom Zeitmilieu, wir dürfen ihn daher nicht sklavisch als »allwissend« anbeten.Aber daß er buchstäblich Handlungen ohne Substanz, Attribute ohne Subjekt gelehrt habe, heißt ihn mißverstehen.Indem er das flüchtige Subjekt objektivierte und die Innenwelt nur als Objekt sah, indem er Kausalität nicht als Reihenfolge von Momenten, sondern als einziges rhythmisches Pulsieren empfand, war er ein metaphysischer Kopernikus, der die Festigkeit von Erde und Mensch aufhob, sie vom stabilen Objekt zum rollenden Subjekt machte, die Energetik zu einer Spirale der Dynamik und so stürmisch in die Ewigkeit eindrang.Das ist zwar schwerlich die ganze und absolute, aber eine große und beweisbare Wahrheit.Denn daß nur Handlungen und Werke fortdauern, deckt sich mit dem natürlichen Vorgang, da das Ich illusorisch, doch die von ihm ausgehenden Bewegungen tatsächlich und durch Verkettung der Kausalwirkung ewig sind.Die »gesammelten Werke« eines Autors überleben ihn nicht nur zeitlich, sondern wirken, wenn sie längst Makulatur sind, indirekt fort durch die auf andere übertragene Anregung als Anstoß für andere Werke.Wenn für die Schöpfung gilt »Die unbeschreiblich hohen Werke sind herrlich wie am ersten Tag« trotz substantieller Vergänglichkeit der einzelnen Planeten, so sind Shakespeares Werke heute noch lebendiger als bei seinen Lebzeiten.Es liegt Anerkennung der Gleichgültigkeit des Individuums in der bekannten Ausrede: Es interessiere uns nicht, wer diese Werke vollbrachte
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