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.Wieder durch einen Spalt blickte er ihm nach.Er sah ihn unsicher zum Kamin gehen und in der Glut herumstochern, bevor er ein Scheit aufs Feuer legte.Flick ließ sich Zeit, offenbar, um den Mann im grünen Mantel genauer betrachten zu können.Der Fremde saß an einem Tisch in der Nähe des Kamins, mit dem Rücken zu Flick, aber ein wenig zur Seite gedreht.Plötzlich, gerade als Flick zurückgehen wollte, bewegte sich der Fremde und sagte etwas.Flick erstarrte.Shea sah, wie sein Bruder sich umdrehte und dem Fremden antwortete, während er zu Sheas Versteck herüberschielte.Shea glitt tiefer in die Schatten und zog den Spalt zu.Sie mußten sich verraten haben.Während er überlegte, ob er das Weite suchen sollte, kam Flick mit blassem Gesicht durch die Tür.»Er hat dich gesehen.Der Mann hat Augen wie ein Habicht.Er hat gesagt, ich soll dich zu ihm bringen.«Shea überlegte und nickte dann ergeben.Wohin konnten sie schon laufen, ohne binnen Minuten gefunden zu werden?»Vielleicht weiß er nicht alles«, sagte Shea.»Vielleicht glaubt er, wir wüßten, wo Allanon ist.Überleg dir, was du zu ihm sagst, Flick.« Er ging voraus durch die Schwingtüren und durch die Gaststube zu dem Tisch, an dem der Fremde saß.Sie blieben hinter ihm stehen und zögerten, aber er winkte sie mit einer Handbewegung heran, ohne sich umzudrehen.Sie setzten sich und sahen einander stumm an.Der Fremde war ein großer, breitschultriger Mann, erreichte aber Allanons Größe nicht.Der Mantel bedeckte seinen ganzen Körper, so daß sie nur seinen Kopf sehen konnten.Seine Züge waren kräftig und markant, eigentlich angenehm, abgesehen von der dunklen Narbe, die vom Außenwinkel der rechten Braue bis fast zum Mundwinkel reichte.Die Augen erschienen Shea sonderbar sanft, von haselnußbrauner Farbe.Das blonde Haar war kurzgeschnitten und hing locker über der breiten Stirn und den kleinen Ohren.Shea fiel es schwer, zu glauben, daß dieser Mann der Feind sei, von dem Allanon gesprochen hatte.Selbst Flicks Argwohn schien nachgelassen zu haben.»Es bleibt keine Zeit für Spiele, Shea«, sagte der Fremde plötzlich mit ruhiger Stimme.»Deine Vorsicht ist zu loben, aber ich trage nicht das Zeichen des Totenschädels.Ich bin ein Freund Allanons.Mein Name ist Balinor.Mein Vater ist Ruhl Buckhannah, der König von Callahorn.«Die Brüder erinnerten sich des Namens sofort, aber Shea wollte kein Risiko eingehen.»Woher weiß ich, daß Ihr die Wahrheit sprecht?«Der Fremde lächelte.»Von den drei Elfensteinen in deiner Brusttasche - die du von Allanon bekommen hast.«Shea nickte überrascht.Nur ein Abgesandter des riesigen Historikers konnte von den Steinen wissen.Er beugte sich vor.»Was ist mit Allanon geschehen?«Ich weiß es nicht genau«, antwortete der große Mann leise.»Ich habe seit über zwei Wochen nichts von ihm gehört und gesehen.Als ich ihn verließ, war er unterwegs nach Paranor.Es gab Gerüchte von einem Angriff auf die Burg; er fürchtete um die Sicherheit des Schwertes.Er hat mich hergeschickt, um dich zu schützen.Ich wäre schon früher gekommen, wurde aber vom Wetter aufgehalten - und von denen, die mir zu dir folgen wollten.« Er machte eine Pause und sah Shea ins Gesicht.»Allanon hat dir deine wahre Identität enthüllt und von der Gefahr gesprochen, der du dich einmal wirst stellen müssen.Ob du ihm geglaubt hast oder nicht, spielt keine Rolle mehr.Die Zeit ist gekommen - du mußt sofort fliehen!«»Einfach weggehen?« rief Shea.»Das kann ich nicht!«»Du kannst es und wirst es, wenn du am Leben bleiben willst.Die Träger des Schädels vermuten dich im Tal.In ein, zwei Tagen finden sie dich, und das wird das Ende für dich sein, wenn du dann noch hier bist.Du mußt gleich fort.Reise schnell und mit leichtem Gepäck; halte dich an Wege, die du kennst, und suche Zuflucht im Wald, wo es geht.Wenn du im Freien unterwegs sein mußt, dann nur am Tag, wo ihre Macht schwächer ist.Allanon hat dir gesagt, wo du hingehen sollst, aber du mußt auf deine eigene Einfallskraft vertrauen, dein Ziel zu erreichen.«Shea starrte den anderen verwundert an und wandte sich an Flick, der sprachlos war.Wie konnte der Mann erwarten, daß Shea einfach aufbrach?»Ich muß gehen.« Der Fremde erhob sich plötzlich und raffte den Mantel enger um sich.»Ich würde dich mitnehmen, wenn ich könnte, aber man ist mir gefolgt.Diejenigen, die dich vernichten wollen, erwarten, daß ich dich früher oder später verrate.Sie sahen in mir einen Lockvogel.Ich wünsche, sie fahren fort, mir zu folgen, und ich kann dir dadurch Gelegenheit verschaffen, unbemerkt zu entschlüpfen.Ich reite eine Strecke nach Süden und dann in weitem Bogen nach Culhaven.Dort treffen wir uns.Merk dir, was ich gesagt habe.Bleib nicht länger im Tal - flieh heute noch! Tu, was Allanon verlangt hat, und bewache die Elfensteine gut! Sie sind eine mächtige Waffe.«Shea und Flick standen ebenfalls auf und drückten die ausgestreckte Hand, wobei sie erstmalig sahen, daß der Arm von einem schimmernden Kettenpanzer umschlossen war.Balinor ging mit langen Schritten durch die Gaststube und verschwand in der Nacht.»Also, was nun?« sagte Flick, der sich wieder auf den Stuhl fallen ließ.»Woher soll ich das wissen?« gab Shea zurück.»Ich bin kein Wahrsager.Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob stimmt, was er erzählt hat, so wenig wie bei Allanon.Wenn er recht hat - und ich werde das Gefühl nicht los, daß zumindest etwas Wahres an seinen Worten ist -, dann muß ich um aller Beteiligten willen das Tal verlassen.Falls jemand hinter mir her ist, müssen wir befürchten, daß andere, etwa du und Vater, zu Schaden kommen könnten, wenn ich bleibe.« Er starrte düster vor sich hin.Flick betrachtete ihn stumm, dann beugte er sich vor und legte die Hand auf die Schulter seines Bruders.»Ich gehe mit dir«, sagte er leise.Shea fuhr herum und starrte ihn an.»Das kann ich nicht zulassen.Vater würde das nie begreifen.Außerdem gehe ich vielleicht nirgends hin.«»Vergiß nicht, was Allanon gesagt hat - ich gehöre mit dir zusammen«, antwortete Flick störrisch.»Nicht nur in dieser Sache.Du bist mein Bruder.Ich kann dich nicht allein gehen lassen.«Shea kämpfte mit sich, dann nickte er und lächelte.»Wir sprechen später noch darüber.Auf jeden Fall kann ich nicht aufbrechen, bevor ich entschieden habe, wohin ich gehe und was ich brauche - falls ich überhaupt gehe.Ich muß Vater einen Brief hinterlassen - ich kann nicht einfach davonlaufen, gleichgültig, was Allanon und Balinor denken.«Sie verließen den Tisch und kehrten zum Nachtmahl in die Küche zurück.Den Rest des Abends verbrachten sie ruhelos zwischen Küche und Gaststube, mit mehreren Abstechern ins Schlafzimmer, wo Shea seine Habe durchmusterte.Flick folgte ihm schweigend überall hin, von der Befürchtung geplagt, sein Bruder könne plötzlich beschließen, nach Culhaven aufzubrechen und ihn zurückzulassen.Er sah zu, wie Shea Kleidung und Ausrüstungsgegenstände in einen Ledersack stopfte, und als er ihn fragte, weshalb er packe, bekam er zur Antwort, das sei nur eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, daß er plötzlich fliehen müsse.Shea versicherte aber, er werde nicht gehen, ohne es Flick zu sagen, doch dieser blieb mißtrauisch und ließ Shea keine Minute aus den Augen.Es war völlig dunkel, als Shea von einer Hand auf seinem Arm geweckt wurde.Er hatte nicht tief geschlafen, und die kalte Berührung weckte ihn sofort; sein Herz hämmerte.Er schlug um sich und wollte den unsichtbaren Angreifer packen.Ein Zischen erreichte seine Ohren, und plötzlich erkannte er Flicks breites Gesicht im schwachen Licht der von Wolken teilweise verhangenen Sterne und des schmalen Sichelmonds.Die Angst verschwand.»Flick! Du hast mich…«Seine Erleichterung schwand ebenso schnell, als Flicks kräftige Hand sich auf seinen offenen Mund preßte und das warnende Zischen sich wiederholte.Shea sah im Dunkeln die angstvollen Züge seines Bruders
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