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.Ich weiß nicht, was ich jetzt noch machen kann, damit Du mir verzeihst.Ich kann Dich nur inständig bitten, es zu tun.Bitte!In großer Hoffnung.Dein Robert***So 15.Januar 11:04Betreff: SOS IIVon: emailfreund@bertiHuber.deAn: privat@praxis-sara-becker.deLiebe Sara,ich weiß, Du kannst, willst und darfst mir nicht so schnell antworten.Ich weiß es und warte doch hier neben meinem Computer auf eine Nachricht von Dir.Wahrscheinlich sollte ich Dir nicht mehr schreiben, aber ich kann nicht anders.Es kommt mir alles so falsch vor, was ich getan habe.Ich hoffe, Du kannst mir verzeihen.Ich höre jetzt auch auf.Dein Robert***So 15.Januar 19:43Betreff: SOS IIIVon: emailfreund@bertiHuber.deAn: privat@praxis-sara-becker.deLiebe Sara,ein fürchterlicher Sonntag geht zu Ende, den ich aber verdient habe.Ich***So 15.Januar 19:45Betreff: SOS IIIVon: emailfreund@bertiHuber.deAn: privat@praxis-sara-becker.deMist! Jetzt habe ich auch noch versehentlich auf den «Send»-Knopf gedrückt und versehentlich viel zu früh eine halbfertige Mail abgeschickt, die gar nichts sagt, außer dass ich mich elend fühle und warte.Ich bin so ein Idiot.***Di 17.Januar 16:04Betreff: Hallo sagenVon: emailfreund@bertiHuber.deAn: privat@praxis-sara-becker.deLiebe Sara,ich hatte mir vorgenommen, nichts mehr zu schreiben.Aber es geht nicht.Ich kann auch den Computer nicht mehr ausstellen, weil ich Angst habe, Deine Nachricht zu versäumen.Ich habe das Gefühl, Dir noch etwas sagen zu müssen.Aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, was ich Dir von all den Gedanken aufschreiben soll, die mir durch den Kopf gehen.Was kann ich tun, um mich zu erklären? Um Dir zu sagen, wie viel Du mir bedeutest?Ich war schon kurz davor, zu Dir zu kommen.Aber ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee wäre.Kannst Du nicht bitte nur einmal kurz etwas schreiben? Nur ein Wort? Dass ich weiß, dass Du da bist?Dein Robert***Do 19.Januar 05:23Betreff: Ist es aus?Von: emailfreund@bertiHuber.deAn: privat@praxis-sara-becker.deLiebe Sara,draußen ist es stockdunkel.Ich bin aufgewacht mit dem Gedanken, dass es aus ist zwischen uns, dass ich es vergeigt habe, weil ich mich wie ein dummer Junge aufgeführt habe.Es fühlt sich alles so leer und mies an.***Sa 21.Januar 12:09Betreff: AW: SOS IIIVon: privat@praxis-sara-becker.deAn: emailfreund@bertiHuber.deHallo Robert (oder wie auch immer du wirklich heißt),obwohl mir ziemlich viele unappetitliche Schimpfwörter auf der Zunge liegen, halte ich mich zurück.Nur eines: Es mag ja sein, dass du ein guter Kerl bist.Und ich danke dir für eine spannende Zeit voll schöner Hoffnungen.Meine persönlichen und meine beruflichen Erfahrungen lehren mich jedoch, dass echte Liebe (oder wahre Freundschaft) auf Vertrauen basiert.Doch mein mühsam aufgebautes Vertrauen in dich ist komplett erschüttert.Was mich allerdings fast noch mehr schmerzt, ist, dass du mir keinen einzigen der rund 200 Tage, die wir uns «kennen», vertraut zu haben scheinst.Du hast dich und dein Herz nicht wirklich geöffnet.Und meines hat sich durch diese schmerzhafte Erfahrung ein weiteres Mal verschlossen.Daran kann und will ich nichts ändern.Sara24.01.Liebe Sara,es ist eigentlich kein Tag und kein Ort zum Briefeschreiben.Auch keine Uhrzeit.Ich sitze im Büro, graue Aktenschränke starren mich an, es ist 10 Uhr, ich sollte arbeiten oder es wenigstens versuchen.Es ist Montag.Und wer schreibt am Montag einen Brief im Büro? Wohl nur jemand, der nicht anders kann, weil das «normale» Leben für ihn gestoppt wurde.Mit Briefen hat unsere Beziehung angefangen.Vielleicht hört sie mit einem Brief auf.Natürlich wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass sie nicht so endet, dass sie überhaupt nie endet.Ich wünschte, dass sie erst einmal richtig anfängt.Deine Mail hat mich schwer getroffen, aber immerhin war es ein Lebenszeichen.Du hast mich nicht ignoriert, sondern Du wolltest mir etwas mitteilen.Jetzt rede ich mir ein, dass ich Dir also vielleicht doch nicht vollkommen egal bin.An diesen Strohhalm klammere ich mich.Es war alles richtig, was Du geschrieben hast.Und genau das hat mich gleichzeitig so schockiert.Ich meine, es wundert mich nicht, dass Du sauer und wütend und enttäuscht bist.Vielleicht war mir sogar immer klar, dass es eines Tages so kommen würde.Unbewusst habe ich wahrscheinlich gespürt, dass ich aufrichtig hätte sein MÜSSEN.Ich habe eine Beziehung zu Dir aufgebaut, Dein Vertrauen gewonnen und gewusst, dass es so nicht geht.Trotzdem habe ich die Auswirkungen meiner Lüge verdrängt.Warum habe ich das gemacht? Ganz bestimmt nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Schwäche.Es tut mir ehrlich leid, Sara.Mein richtiger Name ist Robert Weiß.Huber, der Name, mit dem ich die Briefe an Dich unterschrieben habe, ist der Nachname meiner verstorbenen Frau.Ja, Du liest richtig.Meine Frau ist vor drei Jahren gestorben.Sie hieß Judith Huber und war Fotografin.Judith ist an den Folgen eines Autounfalls gestorben.Es war ein Montagmorgen, so wie heute.Judith und ich hatten gefrühstückt, sie musste sehr früh zu einem Auftrag.Sie hatte ein Brötchen mit Ei und einen Kaffee zu sich genommen, dann ist sie aufgestanden, hat mich zum Abschied flüchtig geküsst, hat ihre Jacke genommen, ihre Fototasche und ist im Hausflur verschwunden.Ich weiß es noch wie heute: Sie trug eine Jeans, ein grellgrünes T-Shirt mit schwarzem Fadenkreuz drauf und dazu schwarze Turnschuhe
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