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.« »Ist ein Schloß vorhanden?« fragte Klotilde mit zu deutlichem Lächeln.»Es ist etwas vorhanden, was wie ein Schloß aussieht; aber das Klügste wird sein, es nur als Material zu benutzen, um ein modernes Haus zu bauen.«Klotildes Augen warfen Flammen des Glücks durch ihr zufriedenes Lächeln.»Sie werden heute abend einen Robber mit meinem Vater spielen,« sagte sie ganz leise zu ihm.»In vierzehn Tagen, hoffe ich, werden Sie zum Diner geladen werden.«»Nun, lieber Herr,« sagte der Herzog von Grandlieu, »Sie haben, wie man sagt, Rubempré gekauft? Ich mache Ihnen mein Kompliment.Das ist die rechte Antwort für alle, die Sie als verschuldet ausgaben.Wir, wir können es uns so gut wie Frankreich oder England leisten, eine öffentliche Schuld zu haben; aber sehen Sie, Leute ohne Vermögen, Handeltreibende können sich solche Dinge nicht erlauben.« »O, Herr Herzog, ich bin noch fünfhunderttausend Franken für meinen Besitz schuldig.« »Nun, Sie müssen ein Mädchen heiraten, das Ihnen die einbringt; aber Sie werden wohl für sich in unserm Viertel, wo man den Mädchen wenig Mitgift gibt, schwerlich eine Partie mit solchem Vermögen finden.« »Aber sie haben an ihrem Namen genug,« erwiderte Lucien.»Wir sind nur drei zum Whist: Maufrigneuse, d'Espard und ich, wollen Sie der Vierte sein?« fragte der Herzog Lucien, indem er ihm den Spieltisch zeigte.Klotilde trat herzu, um ihrem Vater beim Spiel zuzusehen.»Sie wünscht, daß ich das für mich nehme,« sagte der Herzog, indem er seiner Tochter die Hände streichelte und Lucien, der ernst blieb, von der Seite ansah.Lucien, Herrn d'Espards Partner, verlor zwanzig Louisdor.»Meine liebe Mutter,« sagte Klotilde zur Herzogin, »er hat Geist genug bewiesen, zu verlieren.«Nachdem Lucien noch einige Liebesworte mit Fräulein von Grandlieu gewechselt hatte, ging er gegen elf Uhr nach Hause; und als er sich ins Bett legte, dachte er an den vollständigen Triumph, den er in einem Monat erringen mußte; denn er zweifelte nicht mehr daran, daß man ihn als Klotildes Zukünftigen anerkennen und daß er vor den Fasten des Jahres 1830 verheiratet sein würde.Als Lucien am folgenden Morgen nach dem Frühstück in Gesellschaft des sehr besorgt gewordenen Carlos Herrera einige Zigaretten rauchte, meldete man ihnen Herrn von Saint-Estève – was für ein Epigramm! –, der den Abbé Carlos Herrera oder Herrn Lucien von Rubempré zu sprechen wünschte.»Hat man unten gesagt, ich sei verreist?« rief der Abbé.»Ja, gnädiger Herr,« erwiderte der Groom.»Nun, empfange diesen Menschen,« sagte er zu Lucien; »aber sprich kein kompromittierendes Wort, laß dir keine erstaunte Geste entschlüpfen; es ist der Feind.« »Du wirst mich hören,« sagte Lucien.Carlos verbarg sich in einem anstoßenden Zimmer, und durch die Türspalte sah er Corentin eintreten, den er nur an der Stimme erkannte, in solchem Grade besaß dieser unbekannte große Mann die Gabe der Verwandlung.In diesem Augenblick glich Corentin einem alten Abteilungschef im Finanzministerium.»Ich habe nicht die Ehre, Ihnen bekannt zu sein,« sagte Corentin, »aber.« »Entschuldigen Sie mich, wenn ich Sie unterbreche,« sagte Lucien, »aber.« »Aber es handelt sich um Ihre Heirat mit Fräulein Klotilde von Grandlieu, die nicht stattfinden wird,« sagte Corentin jetzt lebhaft.Lucien setzte sich und erwiderte nichts.»Sie sind in der Hand eines Menschen, der die Macht, den Willen und die Gelegenheit hat, dem Herzog von Grandlieu zu beweisen, daß die Ländereien von Rubempré mit dem Gelde bezahlt werden, das Ihnen ein Dummkopf für Ihre Geliebte Fräulein Esther bezahlt hat,« sagte Corentin, indem er fortfuhr.»Man wird leicht die Protokolle der Urteile finden, kraft deren Fräulein Esther verfolgt wurde, und man hat Mittel, um von Estourny zum Reden zu bringen.Die äußerst geschickten Manöver, die man gegen den Baron von Nucingen angewandt hat, werden ans Licht gezogen werden.In diesem Augenblick läßt sich noch alles regeln.Geben Sie die Summe von hunderttausend Franken her, und Sie haben Frieden.Mich geht das Ganze nichts an; ich bin nur der Beauftragte derer, die sich zu dieser Erpressung hergeben, weiter nichts.«Corentin hätte eine Stunde weiterreden können; Lucien rauchte mit vollkommen gleichgültiger Miene seine Zigarette.»Herr,« erwiderte er, »ich will nicht wissen, wer Sie sind; denn Leute, die derartige Aufträge übernehmen, haben überhaupt keinen Namen, wenigstens nicht für mich.Ich habe Sie ruhig ausreden lassen: ich bin zu Hause.Sie scheinen mir nicht jeden Verstandes bar; hören Sie genau zu, in welchem Dilemma ich mich befinde.«Es entstand eine Pause, während derer Lucien den Katzenaugen, die Corentin auf ihn heftete, einen eisbedeckten Blick entgegenhielt.»Entweder stützen Sie sich auf völlig falsche Tatsachen, und ich darf sie in keiner Weise beachten,« fuhr Lucien fort; »oder Sie haben recht, und dann lasse ich Ihnen, wenn ich die hunderttausend Franken hergebe, die Möglichkeit offen, mir genau so oft hunderttausend Franken abzufordern, wie Ihr Auftraggeber einen Saint-Estève findet, den er mir schicken kann.Um aber Ihrer ehrenwerten Unterhandlung auf einen Schlag ein Ende zu machen, so erfahren Sie, daß ich, Lucien von Rubempré, niemanden fürchte.Ich habe mit den Machenschaften, von denen Sie reden, nicht das geringste zu tun.Wenn das Haus Grandlieu Schwierigkeiten macht, so gibt es andere sehr adlige junge Mädchen, die zu verheiraten sind; schließlich ist es mir auch nicht zuwider, Junggeselle zu bleiben, zumal wenn ich, wie Sie glauben, mit solchem Nutzen Menschenhandel treibe.« »Wenn der Herr Abbé Carlos Herrera.« »Herr,« sagte Lucien, indem er Corentin unterbrach, »der Abbé Carlos Herrera ist augenblicklich auf dem Wege nach Spanien.Er hat nichts mit meiner Heirat zu tun, und meine Interessen gehen ihn nichts an.Dieser Staatsmann ist freilich so freundlich gewesen, mir seit langem mit seinem Rate zur Seite zu stehen, aber er hat Seiner Majestät dem König von Spanien Rechenschaft abzulegen; wenn Sie mit ihm zu plaudern haben, so rate ich Ihnen, sich nach Madrid auf den Weg zu machen.« »Herr,« sagte Corentin scharf, »Sie werden nie der Gatte des Fräulein Klotilde von Grandlieu werden.« »Um so schlimmer für sie,« erwiderte Lucien, indem er Corentin ungeduldig zur Tür drängte.»Haben Sie das wohl überlegt?« fragte Corentin kühl.»Herr, ich erkenne Ihnen weder das Recht zu, sich in meine Angelegenheiten einzumischen, noch mir eine Zigarette zu verderben,« sagte Lucien, indem er seine erloschene Zigarette fortwarf.»Adieu,« sagte Corentin, »wir werden uns nicht wiedersehen.Aber es wird in Ihrem Leben sicherlich ein Augenblick kommen, in dem Sie die Hälfte Ihres Vermögens dafür geben würden, wenn Ihnen jetzt der Gedanke gekommen wäre, mich noch auf der Treppe zurückzurufen.«Als Antwort auf diese Drohung machte Carlos die Geste des Kopfabschneidens.»Jetzt an die Arbeit!« rief er, indem er Lucien ansah, der nach dieser furchtbaren Unterredung ganz bleifarben geworden war.Wenn es unter der ziemlich beschränkten Anzahl von Lesern, die sich mit der moralischen und philosophischen Seite eines Buches befassen, auch nur einen einzigen gäbe, der imstande wäre, an die Befriedigung des Barons von Nucingen zu glauben, so würde dieser eine beweisen, wie schwer es ist, das Herz einer Dirne irgendwelchen physiologischen Grundsätzen zu unterwerfen.Esther hatte beschlossen, den armen Millionär teuer bezahlen zu lassen, was dieser Millionär ›den Dag saines Driumphes‹ nannte.Daher war denn auch das ›glaine Balais‹ in den ersten Februartagen des Jahres 1830 immer noch nicht eingeweiht.»Aber«, sagte Esther vertraulich zu ihren Freundinnen, die es dem Baron wiederholten, »im Karneval eröffne ich mein Lokal, und ich will meinen Mann glücklich machen wie einen Hahn aus Gips
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