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.Blyth litt sehr unter seiner Behinderung; er war damals zehn Jahre alt und sehr aktiv.Er versuchte so zu tun, als ob es das häßliche rosafarbene Ding, das er sich anschnallen mußte, gar nicht gäbe, daß es nichts mit ihm zu tun hätte.Er schaffte es so eben, Fahrrad zu fahren, und er liebte Ringkämpfe und Fußballspiele, bei denen er meistens im Tor stand.Ich war damals erst sechs, und obwohl Blyth wußte, daß ich in frühester Kindheit mal irgendeine Art von Unfall gehabt hatte, mußten ihm meine körperlichen Fähigkeiten sicher in vielem den seinen überlegen erscheinen.Es bereitete ihm unbändiges Vergnügen, mich herumzuwerfen und mit mir zu ringen, mich zu boxen und zu treten.Ich lieferte etwa eine Woche lang eine überzeugende Darstellung, wie gern ich diese derben Spiele mitmachte und wieviel Spaß sie mir bereiteten, während ich darüber nachdachte, was ich unserem Vetter antun könnte.Mein anderer Bruder, ein Vollbruder, Paul, war damals noch am Leben.Er, Eric und ich sollten Blyth bei guter Laune halten.Wir taten unser Bestes, nahmen Blyth zu unseren Lieblingsplätzen mit, ließen ihn mit unserem Spielzeug spielen und machten Spiele mit ihm.Eric und ich mußten ihn manchmal zurückhalten, wenn er Dinge tun wollte, wie zum Beispiel den kleinen Paul ins Wasser werfen, um zu sehen, ob er unterging oder nicht, oder einmal, als er einen gefällten Baum über die Eisenbahnlinie nach Porteneil legen wollte, doch in der Regel kamen wir überraschend gut miteinander aus, obwohl es eine Schmach war, wenn man sah, wie Eric, der genauso alt war wie Blyth, offenbar Angst vor ihm hatte.Eines Tages also, die Luft war schwül und voller Insekten, bewegt von einer schwachen Brise, die vom Meer heraufwehte, lagen wir alle im Gras auf der Fläche, die südlich ans Haus angrenzte.Paul und Blyth waren eingeschlafen, und Eric lag mit im Nacken verschränkten Händen da und blickte schläfrig in das Blau des Himmels hinauf.Blyth hatte sein hohles Plastikbein abgeschnallt, und nun lag es umschlungen von den losen Riemen zwischen den hohen Grashalmen.Ich beobachtete, wie Eric allmählich einschlief, wobei sein Kopf sanft zu einer Seite nickte und seine Augen zufielen.Ich stand auf, um spazierenzugehen, und landete schließlich beim Bunker.Er hatte noch nicht die volle Bedeutung gewonnen, die er später in meinem Leben haben würde, obwohl ich den Ort damals schon mochte und mich in seiner Kühle und Dunkelheit sehr zu Hause fühlte.Es war eine alte Pillenschachtel aus Beton, die kurz vor Ende des letzten Krieges gebaut worden war, um eine Kanone zum Schutz der Förde zu beherbergen, und sie ragte aus dem Sand wie ein großer grauer Zahn.Ich ging hinein und fand eine Schlange.Es war eine Natter.Ich hatte sie zunächst nicht gesehen, denn ich war zu sehr damit beschäftigt, einen alten, verfaulten Zaunpfahl durch die Schlitze in der Pillenschachtel zu schieben und so zu tun, als wäre er eine Kanone, mit der ich auf imaginäre Schiffe feuerte.Erst als ich mich in diesem Tun unterbrach und in eine Ecke ging, um zu pinkeln, sah ich zufällig in die andere Ecke hinüber, wo verrostete Dosen und alte Flaschen aufgestapelt waren; dort entdeckte ich die unregelmäßigen Streifen der schlafenden Schlange.Ich kam augenblicklich zu einem Schluß, was ich zu tun hatte.Ich schlich mich leise hinaus und fand ein Stück Treibholz in der angemessenen Form, kehrte in den Bunker zurück, erwischte die Schlange mit dem Holzstück am Hals und stopfte sie in die nächste rostige Dose, die ich fand und die noch einen Deckel hatte.Ich glaube nicht, daß die Schlange vollständig aufwachte, als ich sie erwischte, und ich gab acht, sie nicht zu schütteln, während ich zu der Stelle zurückrannte, wo mein Bruder und Blyth im Gras lagen.Eric hatte sich herumgerollt und eine Hand unter den Kopf geschoben, mit der anderen bedeckte er sich die Augen.Sein Mund war leicht geöffnet, und seine Brust bewegte sich langsam.Paul lag zu einer kleinen Kugel zusammengerollt in der Sonne, sehr still, und Blyth lag auf dem Bauch; er hatte die Hände unter die Wangen geschoben, und den Stumpf seines linken Beins hatte er im Gras zwischen den Blumen angezogen, so daß er wie eine gewaltige Erektion aus seinen Shorts herausragte.Ich ging näher, wobei ich immer noch die rostige Dose hinter meinem Rücken umklammerte.Die Giebelseite des Hauses sah aus einer Entfernung von vielleicht fünfzig Metern zu uns her, fensterlos.Weiße Leintücher flatterten träge im hinteren Garten.Mein Herz klopfte wild, und ich leckte mir über die Lippen.Ich ließ mich neben Blyth nieder, sorgsam darauf bedacht, daß mein Schatten nicht auf sein Gesicht fiel.Ich legte ein Ohr an die Dose und hielt sie still.Ich konnte weder hören noch fühlen, daß sich die Schlange bewegte.Ich streckte die Hand nach Blyths künstlichem Bein aus, das glatt und rosafarben im Schatten seines Rückens lag.Ich hielt das Bein an die Dose und nahm den Deckel ab, wobei ich gleichzeitig das Bein über die Öffnung schob.Dann drehte ich langsam die Dose und das Bein so, daß die Dose über dem Bein war.Ich schüttelte die Dose und spürte, wie die Schlange in das Bein fiel.Zunächst gefiel ihr das nicht, und sie bewegte sich und schlug gegen die Seitenwände des Plastikbeins und die Öffnung der Dose, während ich beides festhielt und schwitzte, dem Summen der Insekten und dem Rascheln des Grases lauschte, Blyth betrachtete, der reglos und leise dalag und dessen Haar sich hin und wieder im leichten Wind kräuselte.Meine Hände zitterten, und der Schweiß lief mir in die Augen.Die Schlange bewegte sich nicht mehr.Ich hielt Bein und Dose noch eine Weile fest und blickte wieder zum Haus hinüber.Dann drehte ich das Bein und die Dose behutsam um, bis das Bein im gleichen Winkel im Gras lag wie zuvor, hinter Blyth.Im letzten Moment zog ich vorsichtig die Dose weg.Nichts geschah.Die Schlange war immer noch in dem Bein, und ich sah sie nicht einmal.Ich stand auf, ging rückwärts zur nächsten Düne, warf die Dose hoch über deren Spitze, dann kehrte ich zurück und ließ mich dort nieder, wo ich zuvor gesessen hatte; ich schloß die Augen.Eric erwachte als erster, dann öffnete ich die Augen und tat sehr verschlafen, und wir weckten den kleinen Paul und unseren Vetter.Blyth ersparte mir die Peinlichkeit, eine Runde Fußball vorzuschlagen, indem er es selbst tat.Eric, Paul und ich stellten die Torpfosten auf, während Blyth hastig sein Bein anschnallte.Niemand hatte den geringsten Verdacht
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