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.Glauben Sie tatsächlich, die Leute würden einem Waffenaufruf folgen und gegeneinander kämpfen? So selbstlos ist das Volk heute nicht mehr.«Keaton lächelte.»Da bin ich anderer Ansicht.Aber wie Sie schon sagten, würde es dazu nicht mehr zu unseren Lebzeiten kommen.Folglich bleibt die Frage, wer dem britischen Volk heutzutage am besten dient.Ein verschwenderischer Lebemann, der nur an sein Vergnügen denkt und die gesamte Zukunft unseres Empire gefährdet, oder –«»Keaton, Sie gehen zu weit.«»Oder ein ruhiger, anständiger Mann der Familie, der bereits zwei Erben hat und die Pflicht ausnahmslos vor sein – persönliches Vergnügen stellt?«»König bleibt König«, sagte Roderick gereizt und spürte, wie sein Unmut stieg, da Keaton ihn zu dieser Diskussion zwang, während Gareth vor Gericht stand.»Wir haben kein Recht, ihn zu entthronen.Sie sagen, meine Stimme sei ausschlaggebend, und bürden mir damit die Verantwortung für sein Schicksal auf.Ebenso könnte ich sagen, Ihre Stimme sei ausschlaggebend, und Sie bitten, auf meine Seite zu wechseln.«»Das ist unmöglich.« Keaton lachte.»Für mich ist es ebenfalls unmöglich, meine Meinung zu ändern«, erklärte Roderick abschließend.»Ich stehe nach wie vor hinter ihm.Nicht, weil ich diese Ehe gutheiße, denn das tue ich nicht.Ich kenne diese Frau zwar nicht, aber ich halte nichts von ihr.Doch mein vorherrschendes Gefühl ist, dass es mich nichts angeht.Wer bin ich denn, dass ich jemandem vorschreibe, in wen er sich verlieben darf und in wen nicht.Deshalb werde ich für ihn stimmen.Tut mir leid, Keaton, aber das ist mein letztes Wort.«Keaton schürzte die Lippen.Er hatte gehofft, er könnte Bentley umstimmen, doch offenbar stand dessen Meinung ebenso fest wie seine eigene.Daher blieb ihm nichts anderes übrig, als die Karten offen auf den Tisch legen.»Na schön«, begann er, »offen gestanden überrascht es mich ein wenig, dass sie ihn unterstützen.Immerhin haben Sie seinen Cousin noch vor wenigen Monaten an den Galgen gebracht.«»Henry Domson war sein Cousin dritten Grades«, korrigierte Roderick ihn verbissen.»Das kann man wohl kaum als enge Verwandtschaft bezeichnen.«»Sicher nicht, trotzdem hat mich Ihre Entscheidung seinerzeit beeindruckt.«»Tatsächlich?«»Natürlich« antwortete Keaton aufrichtig, »ich habe die Verhandlung ziemlich genau verfolgt und fand, dass Sie sich hervorragend verhalten haben.Aus meiner Sicht war der Bursche so schuldig wie der Teufel und bar jeder Reue.Hätte ein anderer auf der Anklagebank gesessen, hätte man ihn fraglos gehängt.Und doch dachte ich nicht, dass Sie Domson zum Tod verurteilen würden.«»Obwohl Sie selbst sagen, bei einem anderen hätte es diesbezüglich keine Frage gegeben.«»Nur dass bei Domson die öffentliche Meinung zu berücksichtigen war.Die vielen Stimmen, die der Ansicht waren, irgendwie sei es gegen Gottes Wille, ein Mitglied der königlichen Familie hinzurichten, so entfernt die Verwandtschaft auch gewesen sein mag.«»Er war ja wohl kaum ein Mitglied der königlichen Familie«, wandte Roderick ein.»Andere wiederum wollten, dass er ebenso wie das gemeine Volk behandelt wird.Wie sie selbst.Sie hatten das Gewicht der Aristokratie gegen das des Pöbels abzuwägen und haben sich für den Pöbel entschieden.«»Ich bin nur meinem Sinn für die Gerechtigkeit gefolgt.«»Es war dennoch mutig.«»So habe ich es nicht gesehen.«»Und jetzt sitzen Sie hier«, fuhr Keaton fort, »sind der Vater eines Sohnes, der sich der gleichen Lage wie Henry Domson befindet.Sie kämpfen, um seine Unschuld zu beweisen, und wissen, dass er hingerichtet wird, falls man ihn schuldig spricht.«Roderick rang nach Luft, denn Keatons unverblümte Worte schockierten ihn.»Nein, wenn man ihn schuldig spricht«, verbesserte Keaton sich.»Denn Sie wissen, dass es so kommen wird.Da hilft kein Beten.«»Könnten Sie bitte nicht –«, stammelte Roderick.»Bitte nicht.«»Das alles birgt eine gewisse Ironie in sich, nicht wahr?« Keaton lehnte sich zurück.Die Unterhaltung begann, ihm Spaß zu machen.»Dass Sie Ihren Sohn auf die gleiche Weise verlieren.Mr und Mrs Domson werden jede Minute der Verhandlung auskosten.«»Ich möchte nicht mehr darüber reden, Keaton«, erklärte Roderick, entsetzt angesichts der Kaltherzigkeit des Mannes.Sicher, im Fall des Königs vertraten sie gegensätzliche Meinungen, doch Keatons leichtfertige Äußerungen über Gareths Schicksal wollte er nicht noch länger hinnehmen.»Früher oder später müssen Sie sich den Tatsachen stellen, Roderick.Es sei denn, es erscheint jemand, der gewisse Dinge ändern kann.Andernfalls legt sich in wenigen Wochen die Schlinge um den Hals Ihres Sohnes.«Roderick runzelte die Stirn
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