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.Das war offenbar bei dem Gewitter selbst für sie beängstigend.“Natürlich”, antwortete Eve.“Spring rein.”Dru krabbelte ins Bett und legte sich zwischen Eve und Jack, der sich nicht einmal rührte.Innerhalb weniger Minuten war Dru ebenfalls tief eingeschlafen.Gegen drei Uhr stand Eve auf, um auf die Toilette zu gehen.Ihre Füße schmerzten, als ob sie auf spitzen Steinen laufen würde.In den letzten Monaten war es kontinuierlich schlimmer geworden, sodass sie einen Besuch beim Arzt nicht länger aufschieben durfte.Als sie die Schlafzimmertür öffnete, wäre sie beinahe über Cory gestolpert, die mit einem Kissen unterm Kopf auf dem harten Fußboden kauerte.“Cory?”, flüsterte Eve.“Was machst du denn hier?”Cory schrak auf, als wäre sie bei etwas Verbotenem ertappt worden.Dann blickte sie sich unsicher um.“Ich weiß auch nicht genau.”Eve setzte sich zu ihr, der Holzboden war kühl.Der Sommer ging seinem Ende entgegen.“Was für ein Gewitter”, sagte sie.Cory nickte.Sie trug Shorts und ein ärmelloses Oberteil, unter dem sich seit Neuestem kleine Brüste abzeichneten.Seit Juni hatte sie bereits ihre Periode, aber Eve konnte sich nicht an den sich verändernden Körper ihrer Tochter gewöhnen.In ihren Augen war Cory immer noch ein kleines Mädchen.Ein Blitz erhellte den Raum und Cory zuckte zusammen.“Mom?”“Was, Liebes?”“Ich möchte nicht nach Darby gehen.”Darby war die Privatschule, die Cory ab Herbst besuchen sollte.Die Schulgebühren wollten sie von Corys geheimem Bankkonto bezahlen.“Warum nicht, Liebling?” Eve war überzeugt, dass Cory ein Wechsel nach Darby gut tun würde.Weg von den Klassenkameraden, die sie nun schon seit Jahren kannten und aufzogen, außerdem würde sie intellektuell mehr gefordert.Cory war ihren Mitschülern zwar weit voraus, doch durfte sie wegen ihrer mangelnden sozialen Fähigkeiten keine Klasse überspringen.“Ich weiß nicht”, sagte sie wieder.Diese drei Worte bekam Eve in letzter Zeit sehr häufig von ihrer Tochter zu hören.“Das wird dir gut tun.Und die Schule hat dir doch gefallen, als wir sie uns angesehen haben.”“Ja, aber jetzt ist es fast so weit, und ich habe meine Meinung geändert.”“Wovor hast du Angst?”“Ich habe keine Angst.” Cory reagierte auf solche Fragen immer öfter sehr störrisch, sie wollte ihre Furcht nicht mehr eingestehen.“Warum möchtest du dann nicht dorthin?”“Ich kenne da niemanden.”“Dann betrachte das doch als etwas Gutes”, schlug Eve vor.“Du kannst noch mal ganz von vorne anfangen.Du kannst so sein, wie du immer sein wolltest.Es ist doch eine tolle Chance, sich zu verändern.”Cory grübelte eine ganze Weile über die Worte ihrer Mutter nach.“Vielleicht.”“Komm mit.” Eve zuckte vor Schmerz zusammen, als sie aufstand.“Dru ist in unserem Bett, also musst du es dir auf dem dicken, warmen Teppich davor gemütlich machen.”Wider Erwarten gefiel es Cory in Darby vom ersten Tag an.Die Mitschüler waren nett und sehr klug, wie sie berichtete, die Lehrer machten viele Witze und waren “nicht so ernst und all das”.Eve hielt die Schüler zwar eher für kauzige Streber, aber andererseits war Cory genauso.“Ich habe Hausaufgaben für mindestens vier Stunden auf!”, verkündete sie begeistert, als Eve sie am ersten Nachmittag abholte.Dass kein Lehrer oder Schularzt sie gebeten hatte, ihre verängstigte Tochter frühzeitig abzuholen, darüber freute Eve sich allerdings noch mehr.36.KAPITEL“Mädels”, sagte Jack ein paar Tage später beim Abendessen.“Ich habe einen Vorschlag.”“Gehöre ich ebenfalls zu den Mädels?”, fragte Eve, die Dru gerade einen Teller Thunfischauflauf gab.“Nein, Liebste, du bist eine Frau.” Er warf ihr einen lüsternen Blick zu.“Ach so”, entgegnete sie.“Das wollte ich nur wissen.”“Was für ein Vorschlag?”, fragte Dru neugierig.“Ich werde es euch sagen.” Jack schenkte sich Eistee ein.“Das Kindertheater veranstaltet ein Vorsprechen für das nächste Stück.Es gibt eine Rolle für eine Sechsjährige und eine für eine Dreizehnjährige.”Dru strahlte begeistert über das ganze Gesicht.“Ich darf da mitspielen?”“Erst musst du vorsprechen.Das heißt, wir gehen zusammen ins Theater und du liest einen Teil der Rolle auf der Bühne vor.Andere Kinder machen dasselbe und der Regisseur sucht dann das Kind aus, das seiner Meinung nach am besten zu der Rolle passt.”“Ich werde auf der Bühne stehen!” Dru hopste auf und ab.“Es ist aber harte Arbeit, bei einem Stück mitzuspielen.Du musst dir ganz viel Text merken.”“Ich kann gut auswendig lernen”, meldete sich Cory zu Wort.“Das stimmt.Und deswegen finde ich, ihr solltet es beide versuchen.Es ist auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, egal, ob ihr eine Rolle bekommt oder nicht.Also, was sagt ihr?”“Ich sage ja, ja!” Dru knallte die Gabel auf die Tischplatte, wobei ein Klumpen Thunfischauflauf durch die Luft flog und auf dem Boden neben der Anrichte landete.“Huch.” Sie bedeckte kichernd ihren Mund mit der Hand.“Und was ist mit dir, Cory-Dory?”, fragte Jack.Cory zögerte.“Okay”, sagte sie schließlich.“Welchen Text muss ich auswendig lernen?”Zwei Wochen später saßen Eve und Jack ganz hinten im Zuschauerraum und beobachteten das Vorsprechen.Jack hatte mit beiden Mädchen die Rollen geübt, die sie nun wirklich in- und auswendig konnten.Eve sah, wie Cory Dru an der Hand nahm und mit ihr nach vorne lief, wo bereits ein Dutzend Kinder auf ihren Stühlen saßen.Sie sorgte sich – nicht um Dru, deren Selbstbewusstsein durch diese Erfahrung sicher gestärkt würde, sondern um Cory.Und Eve sorgte sich um sich selbst.Sie hatte immer damit gerechnet, eines Tages Brustkrebs zu bekommen.Nachdem ihre Mutter mit neunundzwanzig Jahren an dieser Krankheit gestorben war, erschien es ihr fast unausweichlich.Doch es war nicht geschehen, zumindest noch nicht.Stattdessen bereiteten ihre Füße ihr so große Probleme, dass sie in der vorigen Woche endlich einen Arzt aufgesucht hatte
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