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.Dennoch gelang es ihm, ein paar Zeilen aus einem Gedicht zu murmeln – nicht aus einem seiner eigenen, und doch nicht ohne Bezug zu den Vorgängen.»Der König im Gewölbe saß und zählte die Dukaten, die Königin war im Salon und schmauste Brot und Braten.«Ich drückte seine Hand, er drückte die meine (»Ned«, murmelte er dabei), und unter uns nahm der Schrecken seinen Lauf.Moon kämpfte sich durch die Menge, wehrte Angriffe der Aufständischen ab und stieg, wo es sein musste, über die blutigen Leichen Gefallener hinweg.Kein einziges Mal hielt er an, um zu helfen, sondern eilte weiter, immerzu auf der Suche nach einer einzigen Person in dem Hexenkessel.»Charlotte!«, schrie er.»Charlotte!«Und schließlich fand er sie.Sittsam und ernst stand sie daneben, als dem Inhaber einer großen Börsenmaklerfirma die Arme ausgerissen wurden.Moon überließ den Mann seinem Schicksal und packte seine Schwester.»Charlotte! Was tust du bloß?«Sie bedachte ihn mit ihrem feenhaftesten Lächeln.»Hallo, Edward!« Nach kurzem Innehalten fuhr sie fort: »Du hättest uns nicht belügen sollen, weißt du?«»Was ist nur mit dir geschehen?«»Das verstehst du nicht.«»Da hast du ganz recht, ich verstehe es wirklich nicht.«Hinter ihnen gab der Börsenmakler ein letztes schwaches Röcheln von sich, bevor er in einer tiefroten, immer größer werdenden Blutlache sein Leben aushauchte.Charlotte blickte ganz verzückt auf das Bild.»Dies ist der Beginn von etwas Wunderbarem.Einer neuen Ära.Einer zweiten Chance.«Moon zeigte auf den Toten.»Für ihn gibt es keine zweite Chance.«»Aber für dich«, versicherte ihm Charlotte.»Du kannst noch errettet werden!«Angeekelt stieß Moon sie zur Seite.»Wo ist der Schlafwandler?«»Unten.Wir haben ihn dort festgebunden.«»Du weißt, dass ich ihn befreien werde«, sagte Moon verächtlich.Sie hob die Schultern.»Das kannst du gern versuchen.Es ist nicht mehr von Bedeutung.«»Wo ist Tan?«Charlotte zeigte nach oben auf die Spitze des Monuments, wo der Präsident und ich standen, wohl gut zu erkennen als Silhouetten, die sich gegen den Himmel abhoben – die Herrscher über die Pantisokratie.Moon ließ seine Schwester stehen und lief auf uns zu – erpicht, wie es schien, auf eine weitere Konfrontation.Minuten später stürzte er aus dem Treppenhaus ins Freie, keuchend und schnaufend und außer Atem.Mit zornfunkelnden Augen starrte er mir entgegen.»Edward!« Ich hob grüßend die Hand.»Sie kommen gerade rechtzeitig.« Der Präsident und ich blickten über die Brüstung.»Die Kavallerie scheint einzutreffen.«Zu unseren Füßen hatten die Geldraffer Unterstützung bekommen: Einige Dutzend Schutzmänner strömten ins Börsenviertel, angeführt vom furchteinflößenden Detektivinspektor Merryweather und begleitet von einer Handvoll falscher Chinesen aus dem Direktorium.Nun, wenn ich sage »strömten«, dann ist dieser Ausdruck nicht ganz passend.Meine Männer – die Truppen von Love, Love, Love und Love –, also sie strömten tatsächlich auf die Straßen.Sie waren wie eine große Flut, die sich nach langem Warten über die Stadt ergoss, wie die Wassermassen eines geborstenen Damms, die nach Jahren elenden und unnatürlichen Eingeschlossenseins alles unter sich begruben.Die Polizeikräfte hingegen, die Männer des Direktoriums, »strömten« nicht, sondern tröpfelten eher ins Kampfgeschehen, sickerten über das Kopfsteinpflaster wie Flüssigkeit aus einem undichten Rohr.Und wieder die anklagende Stimme von Moon, so selbstgerecht wie eh und je.»Diese Männer haben doch keine Chance!«»Meiner Schätzung nach sind sie eins zu zehn in der Minderheit«, sagte ich nachsichtig.»Sie haben recht.Sie werden alle hingemetzelt werden.«Unter uns verschwand soeben ein blau uniformierter Schutzmann unter einer kreischenden Woge von Love.Seine Schreie drangen bis zu uns herauf, in eine Höhe von zweihundertundzwei Fuß.Moons Reaktion auf den Zwischenfall war natürlich ermüdend pathetisch.»Sein Blut klebt an Ihren Händen!«»Ganz im Gegenteil.Sie waren es, der mich verraten hat!«»Ich kann nicht dastehen und zusehen, wie Sie solche Greuel über die Stadt bringen«, rief er.»Das ist ein natürlicher Vorgang« widersprach ich.»Steht nicht geschrieben, dass die Schafe von den Böcken getrennt werden müssen? Die Mühseligen und Beladenen, die Verschmähten und Vergessenen – wir waren zu lange unterdrückt.Und dies ist unsere Rache.«»Warum muss es auf diese Weise geschehen?«»In Wirbeln wild der Todesbrand«, murmelte hinter uns der alte Mann, »tanzt durch das nächtlich’ Glüh’n.Und Wasser flammt wie Hexenöl in Blau und Weiß und Grün.«»Erkennen Sie es?«, fragte ich Moon – ein wenig in der Art eines stolzen Vaters.»Es stammt aus seinem eigenen Werk.«Aber Moon wollte sich mit mir anlegen.»Glauben Sie denn, dass ihm das da unten gefällt? Glauben Sie, es schmeichelt ihm, was Sie getan haben?«»Fragen Sie ihn doch«, sagte ich nur.Moon zog den Präsidenten von der Brüstung weg, zerrte ihn grob vor mich hin und drückte seine Nase auf meine.Ich zuckte vor dem üblen, metallischen Geruch aus dem Mund des Alten zurück.»Dieses Ding ist nicht lebendig«, stellte Moon fest.»Es ist ein Leichnam, in Bewegung gesetzt von Ihrer perversen Physik!«»Gegenwärtig ist er noch kaum mehr als ein Kind! Er ist verwirrt!«Moon zwang den alten Mann, hinabzublicken auf das Blutbad, und zischte ihm gehässig ins Ohr: »Verraten Sie mir, billigen Sie, was da unten vorgeht? Betrachten Sie dies als angemessene Huldigung?«Der Träumer starrte bestürzt und mit glasigem Blick hinunter auf die Straße.»Da liegen Männer, stolz und stark«, zitierte er, »im Tode jämmerlich.Und schleimig’ Dinge, tausendfach, leben fort – wie ich.«Moon ließ nicht locker.»Und all dies findet nur Ihnen zu Ehren statt.«Zum ersten Mal schien der Alte uns tatsächlich wahrzunehmen und sich darüber klar zu werden, wo er sich befand.Es war, als wäre er endlich aufgewacht.»Für mich?«, murmelte er.»Für mich?«Mit Tränen in den Augen warf ich mich ihm zu Füßen.»Ja!«, schluchzte ich
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