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.Sein Gesichtsausdruck hatte sich gewandelt.Jetzt waren seine Augen schmale Schlitze, seine Lippen ein messerscharfer Strich.Ihre Hand umfaßte gerade den Autoschlüssel, als Covey sie abfing und grob an sich riß.»Menley, entweder du oder du und das Baby.Du hast die Wahl.Tu das Baby in die Wiege zurück, und komm mit.Denn wenn du’s nicht zurücktust, verliert Adam euch beide.«Seine Stimme war ruhig und ausgeglichen, beinahe nüchtern.Es wäre einfacher gewesen, wenn er wenigstens nervös gewesen wäre, wenn sich ein Zögern bemerkbar gemacht hätte.Dann hätte sie vielleicht die Chance gehabt, vernünftig mit ihm zu reden.Warum machte er das nur? Sie versuchte wieder und wieder, der Sache einen Sinn abzugewinnen.Doch er meinte es ganz eindeutig ernst.Sie mußte ihn von Hannah wegsteuern.»Ich leg sie schon zurück«, versprach sie verzweifelt.»Ich geh mit Ihnen mit.«Er griff nach einer der Kerzen.Menley spürte den Druck der Pistolenmündung in ihrem Rücken, während sie zum Kinderzimmer vorausging und das verängstigte, schreiende Baby in sein Bettchen legte.»In die Wiege«, forderte er.»Tu’s in die Wiege.Und tu die Puppe ins Kinderbett zurück.«»Weshalb?« Mach langsam, dachte sie.Versuch Zeit rauszuschinden.Bring ihn dazu, weiterzureden.Adam kann nicht mehr weit weg sein.Adam, beeil dich.Bitte mach schnell.»Weil du verrückt bist, Menley, deshalb.Verrückt und deprimiert, und weil du Halluzinationen hast.Alle werden so dankbar sein, sogar Adam, daß du das Baby nicht mitgenommen hast, als du Selbstmord begangen hast.«»Nein.Nein.Das tu ich nicht.«»Entweder du tust das Baby in die Wiege, oder du nimmst es mit.Du hast die Wahl, Menley.So oder so gehen wir jetzt.«Sie mußte ihn von Hannah wegbekommen.Solange sie alleine war, konnte sie, falls er sie in einem Auto mitnahm, vielleicht rausspringen, konnte sie vielleicht um ihr Leben rennen.Irgendwie gelang es ihr vielleicht doch, sich zu retten, nur nicht hier – nicht, solange Hannah in Gefahr war.Sie mußte Hannah dalassen.Menley legte die Kleine hin, was zu erneutem Wehgeschrei des erschreckten Säuglings führte.»Schhhh…« Sie gab der Wiege einen leichten Schubs, damit sie hin und her schwang, und blickte dann auf.»Ich komme jetzt mit«, sagte sie und zwang sich zur Ruhe.Dann mußte sie plötzlich einen Aufschrei unterdrücken.Ein Abschnitt der Wand hinter Scott Covey öffnete sich.Ein modriger, schaler Geruch strömte aus dem Raum dahinter ins Zimmer.Covey gab ihr ein Zeichen, näher zu kommen.»Hier entlang, Menley.«Der Regen stob gegen die Windschutzscheibe, als Adam die jetzt finsteren Straßen von Chatham entlangfuhr.Er konnte kaum einen Meter vor sich ausmachen und zwang sich, nicht zu rasen.Die Straße machte eine Rechtskurve.Jetzt führte sie am Meer entlang.Er kam am Leuchtturm vorbei.In fünf Minuten würde er zu Hause sein.Morris Island lag direkt vor ihm.Und dann erreichte er die Senke, wo die beiden Straßen von Little Beach und Morris Island ineinander mündeten.Die Stelle war überflutet, und die Straße war gesperrt.Ohne zu zögern, fuhr Adam durch die Sperre.Er spürte deutlich, ganz so, als säße Menley neben ihm im Wagen, daß sie nach ihm rief.Die Öffnung in der Wand des Kinderzimmers war höchstens einen knappen halben Meter breit, bemerkte Menley, als Scott Covey sie hindurchdirigierte.»Geh vor, Menley«, sagte er.Sie hörte einen leisen Schlag, als die Tür sich hinter ihr schloß und Hannahs Schreien praktisch verschluckte.Das flackernde Kerzenlicht warf bizarre Schatten über den engen Raum.Scott blies die Kerze aus und griff nach einer Taschenlampe, die er auf einem Haufen Schutt deponiert hatte; ihr Lichtkegel durchdrang die dunklen Winkel einer kleinen Kammer, die mit vermodernden Kleidungsstücken und zerbrochenen Möbeln vollgestopft war.Der muffige Gestank war unerträglich.Es war derselbe Geruch, den sie mehrere Male in Hannahs Zimmer und in dem Pfarrersschränkchen unten bemerkt hatte.»Sie sind schon vorher hiergewesen«, rief sie aus.»Sie waren schon früher im Kinderzimmer.«»Ich war so wenig wie möglich hier, Menley«, erklärte Covey.»Da ist eine Leiter in der Ecke.Ich steig hinter dir nach unten.Mach keine Sperenzchen.«»Mach ich nicht«, sagte sie rasch, verzweifelt bemüht, einen klaren Gedanken zu fassen und dieses Gefühl von Unwirklichkeit zu überwinden.Er weiß nicht, daß Adam kommt.Vielleicht kann ich ihn in ein längeres Gespräch verwickeln.Ihn irgendwie ablenken.Zum Stolpern bringen.Ich bin stärker, als er denkt, dachte sie.Ich schaffe es vielleicht, ihn zu überrumpeln, ihm die Pistole zu entreißen.Aber konnte sie auch damit schießen? Ja.Ich will nicht sterben, dachte sie.Ich will leben und mit Adam und Hannah Zusammensein.Ich will mein weiteres Leben haben.Sie spürte, wie Zorn in ihr aufstieg.Sie blickte um sich und musterte alles, was sie in diesem Dämmerlicht erkennen konnte.Dieser Platz.Er war genau das, was sie vermutet hatte.Da war also ein Geheimraum hier im Haus.Ja, mehr als nur ein Raum.Der gesamte Kern des Hauses zwischen den Kaminen war ein einziger Lagerraum.Gehörten diese Haufen vermodernder Fetzen zu der Ladung der Thankful? fragte sie sich.Gewinn irgendwie Zeit, gebot sie sich.Obwohl sie wußte, daß Hannah bestimmt noch schrie, konnte sie das Baby nicht hören.Diese Wände waren so dick, daß sie nie ein Mensch finden würde, wenn sie hier drin starb.Wenn sie hier drin starb.War es das, was Covey vorhatte? fragte sie sich.»Ich komme hier wohl nicht mehr lebend raus, oder?« sagtesie.»Ach nein?« Er lächelte.»Wie kommst du denn auf die Idee?« Menley empfand eine Aufwallung von blankem Haß.Jetzt spielte er auch noch mit ihr.Doch dann sagte er: »Menley, diese Sache tut mir ehrlich leid.Ich tu nur, was ich tun muß.« Seine Stimme klang völlig aufrichtig.»Warum? Ich möchte wenigstens wissen, warum?«.»Ob du’s glaubst oder nicht«, erklärte er, »ich wollte Vivian wirklich nicht umbringen.Sie war verrückt nach mir und hat mir immer Geschenke mitgebracht, wenn sie nach Florida kam, aber dann nach der Hochzeit keinen einzigen Heller mehr gegeben.Kein gemeinsames Konto, kein Guthaben auf meinen Namen, kein Bargeld.Zwar hat sie mir alles, was ich wollte, gekauft, aber ist das etwa zu fassen, daß ich um jeden Pfennig betteln mußte, den ich ausgegeben hab?« Er schüttelte verständnislos den Kopf.»Und dann wollte sie, daß ich meine Unterschrift unter einen Schrieb setze, mit dem ich auf jeden Anteil an ihrem Vermögen verzichten sollte, falls die Ehe nicht mindestens zehn Jahre halten würde.Sie hat behauptet, das wäre ein Beweis, daß ich sie liebe, und sie hätte Leute im Schönheitssalon munkeln hören, ich hätte sie bloß wegen ihres Geldes geheiratet.«»Und da haben Sie sie getötet?«»Ja.Wenn auch ungern.Ich meine, sie war kein schlechter Mensch, aber sie hat mich zum Narren gemacht.«»Aber was hat das mit mir zu tun? Ich habe Ihnen geholfen.Sie haben mir leid getan.Ich hab Adam gedrängt, er soll Sie verteidigen.«»Dafür kannst du Adam danken, daß du jetzt hier bist.«»Adam! Weiß Adam etwa, daß Sie hier sind?« Noch während sie die Frage aussprach, wußte sie schon, daß das unmöglich war.»Wir müssen uns auf den Weg machen.Menley, ich werd’s kurz machen.Elaine war schon immer verrückt auf Adam.Ein paarmal im Lauf der Jahre dachte sie schon, daß er sich in sie verknallt, aber es ist nie was draus geworden.Letztes Jahr dann, als sie dachte, daß ihr beide euch trennt, war sie sich sicher, daß er zu ihr gelaufen kommt.Aber dann ist er zu dir zurückgerannt, und da hat sie aufgegeben.Sie fand danach, daß es einfach zwecklos war
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