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.Qwilleran selbst hatte seit etlichen Jahren keinen Alkohol mehr angerührt, und wenn er seinen Gästen alkoholische Getränke anbot, zeigte Koko keinerlei Interesse daran, außer, er fand zufällig eine verirrte, mit Anchovis gefüllte Olive.Warum inspizierte er dann so angelegentlich diesen lederverkleideten Schnapsschrank mit Teakholzplatte? Koko hatte immer einen guten Grund für das, was er tat, wenn er auch nicht immer leicht zu erkennen war.Qwilleran öffnete die Laden und Türen der Bar: Sie enthielten Karaffen, Gläser, Meßbecher, Korkenzieher, Rührstäbe, Servietten und so weiter.Sonst nichts.»Tut mir leid, Koko«, sagte er.»Keine Anchovis.Keine Mäuse.Keine Leichen.«Der Kater ignorierte ihn.Er schnüffelte den Sockel der Bar ab und fuhr mit zuckender Nase den Spalt entlang, wo das Möbelstück und der Fußboden aufeinandertrafen, als wäre irgendein kleiner Gegenstand darunter gerutscht.Qwilleran berührte zweifelnd seinen Schnurrbart – seine Neugier war geweckt.Es war eine schwere Bar, aber wenn er seine Schulter gegen ein Ende stemmte, konnte er sie über den dicht gewebten Teppich schieben.Als sich das Möbelstück zu bewegen begann, wurde Koko aufgeregt und hüpfte aufmunternd vor und zurück.»Wenn jetzt eine anchovisgefüllte Olive zum Vorschein kommt«, sagte Qwilleran, »dann hast du es dir mit mir verscherzt!« Er schob noch einmal.Die schwere Bar war nur zentimeterweise zu bewegen.Dann begann Koko zu maunzen.Auf dem hellen Teppich war eine dunkle Linie erschienen.Je stärker Qwilleran mit der Schulter anschob, um so breiter wurde sie – immer breiter, bis ein großer, dunkler Fleck zu sehen war.»Blut!« sagte Qwilleran.»Yau!« sagte Koko.Er machte einen Buckel, versteifte die Beine, krümmte den Schwanz und lief tänzelnd im Kreis herum.Qwilleran hatte diesen Tanz schon gesehen – Kokos Totentanz.Und dann drang tief aus Kokos Brust ein neuer Laut: Kein Knurren, aber tiefer als Schnurren.Es hörte sich an wie »Rrrrrrrrrr!«Bevor Qwilleran aufbrach, um mit Amberina essen zu gehen, führte er noch ein Ferngespräch.Es war Sonntagabend, und Polly Duncan war gewiß daheim und wartete auf Nachricht.Er hielt es für ratsam, den Bericht optimistisch zu gestalten: Ja, die Fahrt war schön gewesen.Ja, die Katzen benahmen sich gut.Die Verwalterin und der Hauswart waren hilfsbereit.Die Wohnung war geräumig und gut eingerichtet, und man hatte einen phantastischen Blick auf den Sonnenuntergang.Er sagte nichts von dem kaputten Aufzug oder dem undichten Dachfenster; auch die kugelsichere Glasscheibe am Schreibtisch der Verwalterin oder den Blutfleck im Teppich erwähnte er nicht, und vor allem verlor er kein Wort über seine Verabredung mit Amberina zum Abendessen.Polly war eine wunderbare Frau, neigte jedoch zur Eifersucht.Dann legte er das blaue Kissen auf das Bett im kleinen Schlafzimmer und verabschiedete sich von den Katzen.»Seid schön brav«, sagte er.»Haltet ein Schläfchen und macht keinen Unfug.Ich komme in ein paar Stunden wieder, vielleicht mit ein paar Leckerbissen.« Er schaltete alle Lampen aus, außer der im Badezimmer, wo ihr Kistchen stand; er dachte, die Dunkelheit würde sie eher zum Schlafen animieren und von Dummheiten abhalten.Als er auf den Gang trat, sah er, daß an der Tür von Vierzehn-B ein Namensschild angebracht war.Er schlenderte näher hin, bis er es lesen konnte.Sein Nachbar hieß tatsächlich Keestra Hedrog, wie Mrs.Tuttle gesagt hatte.Der Name sah aus, als sei er von hinten nach vorne geschrieben, und er spielte mit dem Gedanken, an seiner Tür ebenfalls ein Namensschild zu montieren: Mij Narelliwq.Was, so fragte er sich, war in den letzten Jahren mit den Namen passiert? Seltsame neue Worte waren aufgekommen, und im Telefonbuch tauchten seltsame neue Namen auf.Mary, Betty und Ann waren von Thedira und Cheryline ersetzt worden.Selbst gewöhnliche Namen wurden kompliziert geschrieben, wie Elizabette und Alyce, was für alle Beteiligten nur Unannehmlichkeiten mit sich brachte, ganz zu schweigen von der Zeit, die für Erklärungen und Korrekturen aufgewendet werden mußte.(Sein eigener Name mit der ungewöhnlichen Schreibweise ›QW‹ hatte dreißig Jahre lang Herausgeber, Schriftsetzer und Korrektoren zur Verzweiflung getrieben, doch das entging seiner Aufmerksamkeit)
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