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.“Ruby nickte.„Sie hat sie gegen mich verwendet.“ Melanie traten Tränen in die Augen.Sie wischte sie ärgerlich weg.„Also … streng geheim war, dass ich als Teenager furchtbar dick gewesen bin.Nach der Scheidung meiner Eltern hatte ich Angstattacken und glaubte, von allen verlassen zu werden.Als Ausgleich habe ich mir in einem halben Jahr fünfzig Pfund angefressen.Meine Mom schickte mich für sechs Monate in psychiatrische Behandlung.Ich bekam meine Seele und mein Leben wieder in den Griff, speckte ab und sehe schon seit vier Jahren so aus wie jetzt.Clarissa war die erste und einzige meiner Studienfreunde, der ich davon erzählt habe.Ich schwieg, weil ich diese Horrorzeit vergessen wollte.“„Und sie hat es Vincent verraten.“„So ist es.Allerdings spielte sie ihm die Besorgte vor.Ganz nach dem Motto ‚Mel ist labil.Wir müssen vorsichtig mit ihr umgehen.Ein falsches Wort – und sie frisst sich wieder fett und dreht durch.Das wollen wir doch in ihrem Interesse nicht.‘ Dieses Miststück!“„Vielleicht hat Clarissa das gar nicht gesagt.“„Doch, hat sie.Vince hat es mir erzählt, als er sich von mir trennte.“ Mel rang nach Fassung.„Er hat mich verlassen, weil ihm die Verantwortung für meine Gefühlslage zu viel war, und ist in Clarissas tröstende Arme gerannt.Sie hat ihn nach ein paar Wochen natürlich genauso abgeschossen wie seine Vorgänger.Er hat seitdem mehrmals versucht, mit mir zu reden.Aber ich habe keine Lust.“„Das kann ich verstehen“, pflichtete Ruby ihr bei.Gleichzeitig dachte sie: Mel hat ein Mordmotiv.Allerdings hatten das vermutlich auch einige von Clarissas Verflossenen … „Sagen dir die Namen Dagobert Duck, Robin Hood und Prince Charming was?“„Klar kenne ich die.Aus dem Fernsehen, aus Liebesromanen und Comics.Wie darf ich den plötzlichen Themenwechsel verstehen?“„Ach, vergiss es.Nicht so wichtig.“ Ruby stand auf.„Du hast mir sehr geholfen.Und es tut mir aufrichtig leid, was Clarissa in deinem Leben angerichtet hat.Ich möchte mich für sie entschuldigen.“„Das ist nett von dir.Ich habe daraus gelernt, mir meine Freundinnen künftig vorsichtiger auszusuchen.Und was Vincent angeht … Er ist es nicht wert, dass ich ihm nachtrauere, wenn er sich mit miesen Tricks von einer anderen bezirzen lässt.“Ruby stand auf der Straße vor Melanies Apartment und musste erst einmal tief durchatmen.Ihre verstorbene Schwester war ein durchtriebenes Luder gewesen, das andere Mädchen skrupellos austrickste und Jungs das Herz brach.Ruby fiel es schwer, die zuckersüße Clarissa, die sie kannte, mit der berechnenden anderen in Zusammenhang zu bringen.Und vermutlich würde ihr das auch nie gelingen.Sie stieg auf ihr Motorrad und setzte den Helm auf.Als Nächstes würde sie Vincent, Andrew und Seth besuchen und über Clarissa aushorchen.Sie ließ den Motor aufheulen und warf einen Kontrollblick über die Schulter.Die Straße war frei.Sie konnte fahren.Doch halt! Sie traute ihren Augen nicht.Ein paar Meter hinter ihrer Suzuki parkte ein dunkelblauer Pontiac G6.Am Steuer saß der attraktive Fremde aus dem „Exil“ – und beobachtete sie.Sie überlegte, ob sie ihn zur Rede stellen sollte.Erst starrte er sie im Club an, dann tauchte er auf Clarissas Beerdigung auf.Und nun wartete er vor Mels Haustür.Was wollte er? War er ein Stalker? Oder sah sie durch Clarissas dubiosen Tod schon Gespenster und irrte sich?Ruby würde herausfinden, ob sich ihre Wege aus Zufall kreuzten oder nicht.Wenn der Fremde ihr zum „Exil“ folgte, wo sie hoffte, Andy anzutreffen, war irgendetwas faul mit ihm.Sie gab Gas und fuhr die Straße hinunter zum Club.Andrew hatte während ihrer gemeinsamen Referatsvorbereitungen erzählt, dass er fast täglich nach der Uni in den Laden ging, um dem Besitzer bei den Vorbereitungen für die Veranstaltungen zu helfen.Denn er jobbte nicht nur als Türsteher, sondern schrieb und verschickte Einladungen und verteilte Flyer.Und manchmal übernahm er sogar die DJ-Buchungen.Als Ruby an einer roten Ampel halten musste, checkte sie in der Fensterfront eines Matratzen-Ladens, ob der blaue Pontiac ihr hinterherfuhr.Sie drehte sich nicht um, damit ihr potenzieller Verfolger sich in Sicherheit wog, sie habe ihn nicht bemerkt.Anscheinend hatte sie sich geirrt.Kein Pontiac in Sicht.Doch als die Ampel auf Grün umsprang und Ruby losfuhr, sah sie aus dem Augenwinkel das Spiegelbild des G6.Der Fremde mochte gut aussehen, aber ein guter Detektiv war er nicht
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