[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Aber wahrscheinlich hat Milton gewußt, daß ich es brauchen würde.Er hat gesagt, wenn es gut genug für Thomas De Quincey und Sherlock Holmes war, wäre es doch auch gut genug für ihn.Natürlich geht er sehr diszipliniert damit um.«»Sherlock Holmes hat Kokain geschnüffelt«, sagte Chan und hätte dabei fast gekichert.Die extreme Trägheit des Diplomaten neulich abend auf dem Boot fiel ihm wieder ein.Er spürte, wie Emily ihn musterte.»Es mußtest du sein; ich habe sonst niemanden, mit dem ich mich unterhalten kann.Und es mußte Opium sein, weil das alles hier morgen früh nicht mehr als ein Opiumtraum sein wird.Du wirst dir nicht einmal mehr sicher sein, ob du dich noch richtig erinnerst, weil du keine Beweise mehr haben wirst.« Sie lachte kurz und humorlos.»Für deine Zwecke wäre es wirklich besser gewesen, wenn du mich gebumst hättest.«»Clare …« Es fiel ihm schwer, sich an den Familiennamen zu erinnern.Wie merkwürdig, schließlich begleitete ihn dieser Name nun schon seit Wochen.»Coletti.« Emily legte beide Hände mit den Handflächen nach unten auf die Marmorplatte des Tisches und starrte sie an.Dann seufzte sie tief.»Ist sie noch am Leben? Vielleicht.Ist das so wichtig? Laß mich ganz am Anfang beginnen.Xian hatte schon seit Jahren daran gedacht, sich dauerhaft mit einer Organisation in Amerika zu verbinden.Er hat Verhandlungen mit Leuten in New York begonnen.Mir gegenüber hat er niemals etwas von atomwaffenfähigem Uran erwähnt.Tja, und dann tauchte plötzlich die lächerlichste Frau der Welt auf und …«Er mußte all seinen Willen aufbringen, um ihr zuzuhören.Er versuchte, sich davon zu überzeugen, daß das, was sie sagte, wichtig war, aber im Hintergrund spielten sich andere Dinge ab, viel bedeutsamere Dinge.Es war unhöflich, Emily keine Beachtung zu schenken, und außerdem stand seine Berufsehre auf dem Spiel, also zwang er seine Gedanken wieder zu dem Fall zurück.Dabei baute sich eine Anspannung auf, die er nicht mehr unter Kontrolle hatte.Es passierte ganz unvermittelt, wie eine verschlossene Tür, die nach Ewigkeiten plötzlich aufsprang.Er war nicht mehr bei Emily.Es war ein Sommertag, und er befand sich zusammen mit Jenny auf ihrem alten Sampan.Die Farben – Gold-, Blau- und Grüntöne – fielen ihm auf, wie perfekt sie waren, wie das feinste Porzellan.Jenny deutete auf etwas im Wasser.Er folgte der Richtung ihres ausgestreckten Armes.Mai-mai trieb unter der Oberfläche eines smaragdgrünen Meers dahin.Zuerst dachte er, sie sei tot, doch dann reckte sie den Kopf zum Himmel.Als sie ihn sah, winkte sie ihm lächelnd zu.In Zeitlupe trat er ans Ende des Sampan, sammelte alle Energie und tauchte ins Meer.Sie folgte ihm nach unten, immer weiter, langsam in die Tiefen des freundlichen Ozeans.Als Emily sah, daß der Chief Inspector halluzinierte, stand sie auf und starrte ihn an.Das Opium hatte die Spannungen gelöst, unter denen er sonst zu leiden hatte.Er wirkte jungenhaft, unschuldig – und wunderschön.Einen Augenblick lang spielte sie mit einem unartigen Gedanken, verwarf ihn jedoch gleich wieder als unpraktikabel.Manche Sünden waren wirklich den Männern vorbehalten.Seufzend ging sie hinüber zum Swimmingpool.Das Problem beim Opium bestand darin, daß man sich so schnell daran gewöhnte.Sie würde zehn Pfeifen brauchen, um Chans entrückten Zustand zu erreichen.Aber solche Exzesse forderten ihren Preis.Manchmal fand sie keine Verzückung, sondern Dämonen, eine lange graue Reihe ausgemergelter Chinesen, die sich in die Unendlichkeit erstreckte.Sie kniete vor jedem dieser Geister nieder, um ihn um Verzeihung zu bitten; und alle versprachen sie ihr, ihr zu vergeben, sobald die anderen ihr vergeben hätten.Es war eine seelische Folter, nicht mehr wie früher, als die Droge sie noch erfrischt hatte.Selbst nach der geringen Menge spürte sie schon die Sklavengeister, eine flüsternde Armee, genausowenig greifbar wie der Wind, aber auch genauso beharrlich; Stimmen wie trockenes Gras, die ihren Namen riefen.Schnell kehrte sie zum Tisch und zur Pfeife zurück.Gegen Opiumphantome half nur noch mehr Opium, das hatten schon Sherlock Holmes und Thomas De Quincey gewußt
[ Pobierz całość w formacie PDF ]
Darmowy hosting zapewnia PRV.PL