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.Wenigstens hatte der falsche Gildenhändler Wort gehalten, was das Entgelt für die Recherche in Manifestum anbelangte – auch wenn er auf den überwiegenden Anteil davon nun als Bezahlung für die fachgerechte Entsorgung der Antimaterie-Bombe durch die Gilde wieder verzichten musste.Seine faltigen und mit Altersflecken überzogenen Hände stützten sich fest auf die Brüstung.Sein Körper war alt.Er spürte die Last der vielen kleinen Defekte, die sich bei Erreichen der biologischen Grenze ab neunzig Jahre einzustellen begannen und seinen Wirkungsradius mitleidlos reduzierten.Das Gildenschiff mit der Kapsel sollte heute eintreffen, fünf Tage nachdem ihm Snar Es’Menah entkommen war, mitsamt den Informationen aus dem Archiv.»Vater!« Der Abt hob den Kopf ohne sich umzudrehen und wartete auf die Meldung des Ritters, der sich lautlos von hinten genähert hatte.»Das erwartete Schiff des Cektronns ist eingetroffen.Ten O’Shadiif hat ein Empfehlungsschreiben der Benedictine übermittelt und bittet darum, Euch treffen zu dürfen.«Vor der Zeit, dachte Rastolon mit einem Anflug von Zorn, vor der Zeit, mein lieber Ten.»Ich werde mit ihm das Mittagsmahl einnehmen.Zeigt dem Cektronn einstweilen die Stadt, wenn er es möchte«, erwiderte er, den Blick auf den fernen Horizont gerichtet.Es geht etwas vor, und wieder bist du ein Teil davon, mein lieber Ten.Eine Strähne seines langen weißen Haars hatte sich aus dem strengen Zopf befreit und wehte über das Gesicht des Abtes.Er drehte sich entschlossenen Schrittes um, einem großen transparenten Behälter zu, der auf dem dunklen Holz eines langen Tisches auf der Turmplattform stand.Vor drei Tagen hatte er eine Nachricht der Benedictine erhalten – eine ungewöhnliche Nachricht, welche ihn zutiefst misstrauisch gemacht hatte.Sie schickte ihm detaillierte Informationen, die er dem Cektronn des Zentrums Geheimdienstes zuspielen sollte, wenn dieser die Archiv-Stadt besuchen würde.Natürlich würden die Informationen nicht überreicht, sondern in Form kodierter Dokumente in die Archive eingebracht werden.Ten O’Shadiif musste sie nach einer aufwendigen Recherche selbst finden, sollte er an ihren Inhalt glauben.Diese Anweisung wies zu offensichtliche Parallelen zum Besuch des falschen Gildenhändlers vor fünf Tagen auf – lediglich mit dem Unterschied der vertauschten Rollen und dass er selbst es gewesen war, der nach dem Besuch von Snar Es’Menah die echten Hinweise aus dem schier unendlichen Strom verschlüsselter Informationen herausfiltern musste.So sehen wir uns also wieder, mein lieber Ten, formte sich ein kontrollierter hasserfüllter Gedanke in Vater Rastolons Kopf.Ich weiß nicht, ob du dich noch an mich erinnerst, aber ich habe dich nie vergessen!Es wäre das zweite Wiedersehen – nach dem Treffen mit Seers O’Lamdiir, das zugegebenermaßen recht unerfreulich für den übergelaufenen Kirchenspion geendet hatte – innerhalb weniger Tage mit einem Beteiligten seines Abstiegs aus den hohen Rängen der Kirche.Doch diesmal traf er auf den Drahtzieher der schmachvollen Niederlage, die er vor zweiundzwanzig Jahren erlitten hatte und von der er sich jetzt zu erholen gedachte.Wie amüsant, dachte Rastolon, dass ausgerechnet du, mein lieber Ten, der in der Zwischenzeit zum Führer des mächtigen Zentrums-Geheimdienstes aufgestiegen ist, mir dabei helfen wirst.Er stand vor dem transparenten Behälter und blickte mit hellen Augen hinein.Es handelte sich um ein weiteres Geschenk des falschen Gildenhändlers.Aus dem mit Makrobot-Lösung gefüllten Behälter konnte Seers O’Lamdiir den Blick des Abtes nur noch leer erwidern – er hatte seine letzten Gehirnströme spät in der Nacht nach aufwendiger Gedankenscanner-Befragung durch Vater Rastolon eingestellt.Vorher hatte der Abt jedoch alle Antworten auf seine Fragen erhalten.Vor allem auf die Frage, wer vor zweiundzwanzig Jahren ein so verlockendes Angebot machen konnte, dass sein bester Spion im Zentrum die Seite wechselte und mehr als neun Spionage-Zellen der Kirche diesem Wechsel opferte.Ten O’Shadiif hatte sich mit diesem Coup innerhalb von Z-Zemothy empfehlen können und war nur ein Jahr später zum Cektronn ernannt worden; etwa zur gleichen Zeit, als Vater Rastolon seine Ritterehre und das Recht zur Reinkarnation verloren hatte und von Raoula zum Archivar auf Manifestum degradiert worden war.Er strich nachdenklich mit einer Hand über den Behälter.Du bist sicherlich kein Teil mehr davon, mein lieber Seers, dachte der Abt und aktivierte den Schließmechanismus des Behälters, trotzdem vielen Dank für deine Informationen, vielleicht hast du ja einen kleinen Teil wieder gut gemacht.Vater Rastolon hatte dem Verräter ausreichend Zeit zum Bedauern gegeben.Als dessen letzte Gehirnströme versiegten und sich auch die strapazierten Schmerzzentren nicht mehr stimulieren ließen, hatte er sich in der Nacht auf den Balkon begeben und seinen Plan zur Rückkehr an die Macht geschmiedet.Er gab einem entfernt auf der steinernen Turmplattform wartenden Ritter ein Zeichen, worauf der näher kam und den Behälter aufnahm.»Ich benötige ihn nicht mehr, Sohn.«Der Ritter überprüfte die Anzeigen im Deckel des Behälters und nickte zustimmend, nachdem er den Gehirntod des Kopfes festgestellt hatte.»Der Cektronn ruht sich bis zum Mittagsmahl in seinen Gemächern aus, Vater«, meldete er, bevor er sich mit dem Behälter entfernte.Der Abt war mit seinen Gedanken bereits wieder weit entfernt.Es hatten sich ungewöhnliche Ereignisse in den letzten Tagen gehäuft, nachdem er die Jahre davor in ungestörter Einsamkeit dem Studium der Kirchengeschichte widmen konnte.Nur durch diese einlullende Eintönigkeit hatte es Snar Es’Menah gelingen können, ihm mitsamt den gewonnenen Informationen zu entwischen.Es war nicht vorstellbar gewesen, dass dieser falsche Händler einem Kirchenkreuzer entkommen konnte.Hätte ihn der Hinweis der Benedictine nur ein paar Tage vorher erreicht, wäre er vorbereitet gewesen und das Gehirn des Händlers hätte ihm heute für eine ausführliche Befragung zur Verfügung gestanden.Doch auch so war die Ausbeute an Erkenntnissen beeindruckend, fand Rastolon
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