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.»Wegen Schulden, mein lieber Herr.«Popinot schüttelte den Kopf.»Aber ich habe ja nicht so viel, daß ich meinen Obstgarten versorgen kann, der Eigentümer ist gestern gekommen und hat mich gezwungen, zu bezahlen, sonst hätte er mich hinausgeschmissen.«Lavienne bog sich zu seinem Herrn hinunter und sagte ihm leise einige Worte.»Also, wieviel brauchen Sie, um Ihr Gemüse in der Halle zu kaufen?«»Ja, lieber Herr, wenn ich meinen Handel weiterführen soll, dann werde ich.ja, dann werde ich zehn Franken brauchen.«Der Richter machte Lavienne ein Zeichen, der aus einem großen Beutel ein Zehnfrankenstück nahm und es der Frau gab, während der Richter das Darlehen in sein Register eintrug.Als er die freudige Bewegung sah, die die Händlerin erzittern ließ, ahnte Bianchon die Angst, von der die Frau sicher erregt worden war, als sie von ihrem Hause zu dem Richter kam.»Jetzt sind Sie dran«, sagte Lavienne zu dem weißbärtigen Alten.Bianchon nahm den Diener beiseite und fragte, wie lange die Audienz noch dauern würde.»Der Herr ist heute früh von zweihundert Personen aufgesucht worden, jetzt sind noch achtzig ›abzumachen‹«, sagte Lavienne; »der Herr Doktor hätten noch Zeit, Ihre ersten Besuche zu erledigen.« Der Richter wandte sich um und faßte Horace am Arm: »Hier, mein Junge, sind zwei Adressen ganz in der Nähe, die eine in der Rue de Seine, wo sich ein junges Mädchen mit Kohlengas vergiften wollte, dann in der Rue de l'Arbalète ein Mann, den du in dein Krankenhaus nehmen sollst.Ich erwarte dich zum Frühstück.Bianchon kam nach einer Stunde zurück.Die Rue de Fouarre war vereinsamt, es begann Tag zu werden, der Onkel ging in seine Wohnung hinauf, der letzte Arme, dem der Richter Trost gebracht hatte, entfernte sich, Laviennes Tasche war leer.»Nun, wie geht es ihnen?« sagte der Richter zu dem Doktor auf der Treppe.»Der Mann ist tot,« antwortete Bianchon, »das junge Mädchen wird mit dem Leben davonkommen.Seitdem Auge und Hand einer Frau fehlten, war Popinots Wohnung seinen Äußeren ganz ähnlich geworden.Die Gleichgültigkeit des Mannes, der von einem beherrschenden Gedanken mit fortgerissen wird, drückte allen Dingen ihr eigenartiges Merkmal auf.Überall lag alter Staub, überall zeigte sich bei allen Dingen der verkehrte Gebrauch, dessen fleißige Anwendung an den Haushalt eines Junggesellen erinnerte.Papiere steckten in Blumenvasen, leere Tintenfässer standen auf den Möbeln, vergessene Teller, Feuerzeug, das als Leuchter benutzt worden war, wenn nach etwas gesucht wurde, begonnene und wieder vergessene Umräumungen, kurz alle Verbarrikadierungen und leere Stellen, die bei gelegentlichen Aufräumungsarbeiten im Stiche gelassen waren, zeigten sich hier.Und das Arbeitszimmer des Richters, das ganz besonders von dieser unaufhörlichen Unordnung in Mitleidenschaft gezogen war, verkündete sein ununterbrochene Ratlosigkeit, die Begeisterung des Mannes, der seinen Geschäften unterlag und von den sich kreuzenden Bedürfnissen verfolgt wurde.Die Bibliothek sah wie geplündert aus, die Bücher lagen herum, die einen offen mit eingeklemmten Rücken, die andern mit den Blättern auf der Erde; die Prozeßakten der Reihe nach an der Bibliothek entlang aufgestellt, versperrten den Fußboden.Dieser Fußboden war feit zwei Jahren nicht gebohnert worden.Die Tische und die Möbel waren abgenutzt.Buketts aus künstlichen Blumen, Bilder, auf denen der Namenszug Popinots von Herzen und Immortellen umgeben war, schmückten die Wände.Hier standen Kästen von auffallender Ebenholzarbeit, die zu nichts zu gebrauchen, dort Briefbeschwerer, die im Geschmack von Arbeiten der Sträflinge im Bagno ausgeführt waren.Diese Meisterwerke von Geduld, diese »Rebusse« der Dankbarkeit, diese vertrockneten Buketts gaben dem Arbeits- und Wohnzimmer des Richters das Aussehen eines Ladens mit Kinderspielzeug.Der brave Mann machte sich ›Souvenirs‹ daraus, er füllte sie mit Noten, vergessenen Federn und kleinen Papieren voll.Diese erhabenen Zeugnisse himmlischen Erbarmens waren voller Staub, ohne jede Frische.Einige vortrefflich ausgestopfte, aber von Motten zerfressene Vögel erhoben sich inmitten dieses Waldes von Flitterkram, über dem eine Angorakatze thronte, das Lieblingstier der Frau Popinot, die ein armer Naturliebhaber jedenfalls mit allen Anzeichen der Lebenswahrheit wieder auf die Beine gestellt hatte, indem er so einen Schatz für ein kleines Almosen hergab
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