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.»Gott! wie lassen Sie mich leiden! rief er.»Ei! Haben Sie nicht in Ihrem Leben mehr als ein Unglück angerichtet?« fragte sie.»Erinnern Sie sich aller der Tränen, die um Ihretwillen geflossen sind! Oh! Ihre Leidenschaft flößt mir nicht das geringste Mitleid ein! Wenn Sie wollen, daß ich nicht darüber lache, so bringen Sie mich dazu, sie zu teilen.«»Adieu, Madame! In Ihrer Grausamkeit liegt noch eine gewisse Milde.Ich weiß die Lektion zu schätzen, die Sie mir geben.Ja, ich habe Verirrungen gutzumachen.«»Schön, dann gehen Sie hin und tun Sie Buße!« sagte sie mit einem spöttischen Lächeln; »indem Sie Luisen glücklich machen, werden Sie die allerhärteste Buße tun.«Er ging.Aber die Liebe des Barons war zu heftig, als daß die harten Worte Frau B.'s nicht ihren Zweck erreicht hätten, nämlich, die beiden Gatten auseinanderzubringen.Einige Monate darauf lebten der Baron von V.und seine Frau in demselben Hause, aber getrennt.Man beklagte allgemein die Baronin, die vor der Welt stets die Partei ihres Mannes nahm und deren Entsagung als eine Musterleistung angesehen wurde.Die sittenstrengste Frau der Gesellschaft fand nichts an der Freundschaft auszusetzen, die Luisen mit dem jungen Herrn de Rostanges verband, und alles wurde auf Rechnung einer verrückten Laune des Herrn von V.geschrieben.Als dieser der Frau B.alle Opfer gebracht hatte, die ein Mann nur bringen kann, reiste seine hinterlistige Geliebte unter dem Vorwande, ihre Gesundheit wiederherstellen zu wollen, nach den Bädern von Mont Dore, nach der Schweiz und weiter nach Italien.Der Intendant starb an einem Leberleiden, von seiner Gemahlin mit der rührendsten Sorgfalt gepflegt; und da er sein aufrichtiges Bedauern aussprach, daß er sie verlassen habe, so scheint er niemals geahnt zu haben, daß seine Frau an dem ihm gespielten Streich beteiligt war.Diese Anekdote, die wir aus tausend ähnlichen ausgewählt haben, ist vorbildlich für die Dienste, die zwei Frauen einander leisten können.Von dem Worte an: ›Tu mir den Gefallen und schaff mir meinen Mann vom Halse‹, bis zum Entwurf eines Dramas, dessen Lösung eine Leberentzündung war, ist weiblicher Lug und Trug immer das gleiche.Gewiß kommen allerlei Zufälle vor, die dem von uns angeführten Musterbeispiel eine größere oder geringere Abweichung von Typus geben, aber der Verlauf ist stets so ziemlich derselbe.Daher darf ein Ehemann keiner einzigen Freundin seiner Frau trauen.Die feinen Listen dieser lügenhaften Geschöpfe verfehlen selten ihre Wirkung, denn sie werden unterstützt von zwei Feinden, die den Mann überallhin begleiten: Eitelkeit und Begierde.4.Die Verbündeten des LiebhabersDerselbe Mensch, der sich beeilt, einen andern darauf aufmerksam zu machen, daß ein Tausendfrankenschein aus seiner Brieftasche gefallen ist, oder auch nur, daß er ein Taschentuch aus der Tasche verliert – er sieht es als eine Gemeinheit an, ihn davor zu warnen, daß man ihm seine Frau raubt.Gewiß liegt in dieser moralischen Inkonsequenz etwas Sonderbares; immerhin aber kann man sie sich erklären: da das Gesetz es sich versagt hat, in die gegenseitigen Rechte von Ehegatten einzugreifen, so haben die Bürger noch viel weniger als die Gesetze das Recht, eine Art Ehepolizei zu spielen; und wenn man dem Verlierer einen Tausendfrankenschein zurückgibt, so liegt darin eine Art Verpflichtung, die aus dem Grundsatz abgeleitet ist: ›Handle gegen deinen Nächsten, wie du wünschest, daß dein Nächster gegen dich handelt.‹Aber durch welche Gründe will man es rechtfertigen, und wie soll man es bezeichnen, wenn ein Junggeselle sich niemals vergeblich um Hilfe umsieht, sondern stets den Beistand eines andern Junggesellen empfängt, um einen Ehemann zu hintergehen? Ein Mensch, der sich nicht dazu überwinden kann, einem Gendarmen bei der Nachsuchung nach einem Mörder zu helfen, macht sich durchaus kein Gewissen daraus, einen Ehemann ins Theater, ins Konzert oder gar in ein zweideutiges Haus mitzunehmen, um einem Kameraden, den er vielleicht am nächsten Tage im Zweikampf töten wird, ein Stelldichein zu erleichtern, dessen Ergebnis es ist, entweder ein im Ehebruch erzeugtes Kind in eine Familie zu bringen und dadurch zwei Brüder um einen Teil ihres Vermögens zu berauben, indem sie einen Miterben erhalten, den sie sonst vielleicht nicht gehabt hätten – oder drei Menschen unglücklich zu machen
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