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.«Hortense machte die Gebärde des Entsetzens.»Viktor wird schon Rat schaffen!« meinte Cölestine kühl.»Soll ich euch sagen, was mir der Herr Bürgermeister erwidert hat?« fuhr Tante Lisbeth fort.»Ihr würdet schon von selber gekrochen kommen! Ein schöner Rabenvater! Der ist noch weniger wert als der Baron Hulot.Also, meine lieben Kinder, schreibt eure Erbschaft in die Esse! Schade um die fetten Milliönchen und das herrliche Landgütchen! Das ist nun alles futsch! Wie ich gehört habe, ist er dabei, seiner geliebten Valerie das Palais Navarreins als Morgengabe zu kaufen.Horch, Hortense, da kommt deine Mutter gefahren!«In der Tat war es die Baronin, die im nächsten Augenblick in das Zimmer trat.Sie sah kümmervoll und bleich aus, aber immer noch schön, schlank und geradezu hoheitsvoll.Sie war heute voller Hoffnung, eine Spur Hektors zu finden, ausgefahren.Ein Generalintendant, ein Herr von Verniers, der seine ganze Laufbahn der Gunst des verschollenen Barons verdankte, hatte ihr brieflich mitgeteilt, er habe Hulot in einer Loge des Théâtre de l'Ambigu-Comique in Begleitung eines wunderhübschen Frauenzimmers gesehen.Adeline hatte Verniers sofort aufgesucht, aber nichts weiter erfahren, als daß ihr Mann und seine Begleiterin, offenbar seine Geliebte, vor Schluß der Vorstellung das Theater verlassen hatten und daß er nicht ganz tadellos gekleidet war.»Nun?« fragten die drei Frauen die Ankommende.»Hektor ist hier in Paris!« erwiderte sie.»Es ist immer ein wenig Glück, daß ich das weiß!«»Gebessert scheint er sich also nicht zu haben!« bemerkte Tante Lisbeth, nachdem die Baronin alles erzählt hatte, was sie in Erfahrung gebracht.»Geld muß er doch auch noch haben.Wer weiß, wer es ihm gibt! Vielleicht gar eine seiner früheren Mätressen, die Jenny Cadine oder so eine!«Adeline bekam ihre nervösen Zuckungen.Tränen stiegen ihr in die Augen.»Ich glaube nicht«, sagte sie schlicht, »daß sich ein Großoffizier der Ehrenlegion so weit vergessen kann!«»Wenn es sich um galante Abenteuer handelt?« warf Lisbeth hin.»Er hat den Staat bestohlen; warum soll da nicht auch einmal eine Privatkasse drankommen?«»Lisbeth, sprich solche Gedanken wenigstens nicht aus!« wehrte die Baronin ab.In diesem Augenblick kam Luise ins Zimmer.»Was gibt es, Luise?«»Ein Mann ist draußen, der Fräulein Fischer zu sprechen wünscht.«»Was für ein Mann?« fragte Lisbeth.»Er sieht verwahrlost aus, gnädiges Fräulein!« meldete das Mädchen.»Er hat eine rote Nase und riecht nach Schnaps.Wahrscheinlich ist es ein stellenloser Arbeiter oder ein arbeitsloser Handwerker.«Trotz der wenig einladenden Beschreibung eilte Lisbeth hinaus.Der Mann erwartete sie, seine Pfeife rauchend, im Hofe.»Was fällt Ihnen ein, hierherzukommen, Vater Chardin?« herrschte ihn Tante Lisbeth an.»War nicht ausgemacht, daß Sie jeden ersten Sonnabend im Monat am Tore des Hauses Marneffe in der Rue Barbet-de-Jouy sein sollen? Ich habe heute stundenlang umsonst auf Sie gewartet.Warum Sind Sie denn nicht gekommen?«»Ich wär schon dagewesen, mein liebes schönes Fräuleinchen«, meinte der Mann, der offenbar Tapezierer war, denn an seiner Bluse hing Roßhaar, »aber man hat auch so seine Passionen! Ich spiele für mein Leben gern eine Partie Billard.Sehen Sie, das ist mein Unglück! Man spielt, dazu trinkt man gern sein Schnäpschen, und rauchen muß man auch dabei.Das ist immer so.Die Nebenumstände, die machen einen kaputt! Nichts für ungut! Heute bringe ich Ihnen ein Schreiben von Ihrem Herrn Vetter.Der Alte hat keinen Zaster mehr.Hier haben Sie die Epistel!«Vater Chardin überreichte ihr einen Zettel.Lisbeth las:»Liebe Tante Lisbeth! Sei mein rettender Engel und schicke mir umgehend dreihundert Francs! Hektor.«»Wozu braucht er soviel Geld?« fragte sie den Handwerker in energischem Tone.»Liebes Fräuleinchen«, antwortete der Alte, »die Miete! Und dann ist mein Junge aus Algier zurückgekommen ohne einen roten Heller.Ganz gegen seine Art.Er ist Sie nämlich ein Fuchs.Aber er hat tolles Pech gehabt.Nichts verdient.Und nun leihen wir ihm was.Er hat ein piekfeines Geschäftchen auf dem Rohr.Ich sage Ihnen, er hat Ideen.«»Die Polizei wird ihn schon einmal fassen!« meinte Tante Lisbeth trocken.»Den Tod meines Onkels Fischer hat er auch auf seinem Konto!«»Gott bewahre! Er kann kein Huhn schlachten sehen! Sie können mir's glauben, schönes Fräuleinchen!«»Da haben Sie die dreihundert Francs!« sagte Lisbeth, indem sie ihm fünfzehn Goldstücke in die Hand zählte.»Nun machen Sie, daß Sie fortkommen, und lassen Sie sich hier nicht wieder blicken!«Sie geleitete den Vater des Proviantamtsinspektors von Oran bis an das Tor.Als er auf der Straße war, zeigte sie ihn dem Hausmeister.»Wenn der versoffene Kerl da wieder nach mir fragen sollte, lassen Sie ihn auf keinen Fall ein
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