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.»Nein!«, brüllte ich, so laut ich konnte.»Haut ab!«»Scheiße!«, schrie Veronica und drückte ab.Ich versuchte mich mit einem Satz aus der Schusslinie zu bringen, war aber nicht schnell genug.Ein glühend heißer Schmerz durchzuckte mein Ohr, und als ich instinktiv die Hand hochriss, spürte ich, wie Blut zwischen meinen Fingern hindurchsickerte.Die Kugel hatte ein Stück von meinem Ohr abgerissen.Ich stolperte und ging zu Boden.Während die anderen keine Anstalten machten, auf der Stelle umzudrehen und das Weite zu suchen.Stattdessen schien der Schuss Syd, Patty und Bob sogar neugierig gemacht zu haben.Bob rannte vorneweg und griff im Laufen hinter seinen Rücken; anscheinend hatte er seine Ruger eingesteckt.Er hatte mich und Veronica im Blick, die, ihre Waffe in der Hand, zu ihm herumwirbelte.Bob brachte die Ruger hinter seinem Rücken hervor und gab aufs Geratewohl einen Schuss ab.Veronica warf sich gegen das Brückengeländer und feuerte zurück; dass sie das Risiko einging, Syd und Patty zu treffen, die sich direkt hinter Bob befanden, schien ihr völlig egal zu sein.Und wie sich herausstellte, bot Bob ihnen perfekte Deckung.»Verdammt!«, schrie er plötzlich auf.Die Pistole fiel ihm aus der Hand, und er fasste sich an den rechten Oberarm.»Nein!«, brüllte er.»Ich bin getroffen!«Sydney stieß einen gellenden Schrei aus.Veronica schenkte mir keine weitere Beachtung und lief den beiden Mädchen entgegen.Sydney wollte weglaufen, doch Patty blockierte ihr den Weg, und im selben Augenblick hatte Veronica sie auch schon am Arm gepackt und zerrte sie zurück zu der Stelle, wo ich am Geländer kauerte.»Heb die Waffe auf!«, rief Veronica Patty zu.Patty bückte sich und nahm Bobs Pistole an sich, während er ohnmächtig zusah – unfähig, sich von der Stelle zu rühren.Veronica wandte sich zu Syd.»Los, da rüber!« Sie stieß sie vor sich her und verpasste ihr noch einen zusätzlichen Schubs, so dass sie stolperte, als sie bei mir angekommen war.Syd schlang die Arme um mich und wich entsetzt zurück, als sie Blut an den Fingern spürte.»Dad!«, stieß sie hervor.»Bist du verletzt?«»Schon okay«, sagte ich.»Nicht so schlimm.«»Warum hilft Patty ihr?«, fragte sie.»Was ist denn los?«Ich legte einen Arm um Syd und zog sie an mich.Ich wollte sie nur noch einmal im Arm halten, bevor Veronica uns alle tötete.»Das spielt keine Rolle mehr«, sagte ich.»Endlich habe ich dich wieder.Ich liebe dich, Syd.Ich liebe dich so sehr.«Veronica warf einen Blick auf Syd.»Du Miststück! Dass du deine verdammte Nase auch überall reinstecken musstest.Wir wollten nichts weiter als eine nette Hilfskraft für die Rezeption – und du hast uns in Teufels Küche gebracht!«»Dieses Schwein«, stieß Sydney mit tränenerstickter Stimme hervor.»Es war so furchtbar, was Mr Tripe getan hat.«»Um ihn war’s nicht mal schade«, gab Veronica zurück.»Mir geht es nur darum, dass du ein für alle Mal den Mund hältst.« Veronica schüttelte den Kopf und wandte sich zu Patty.»Gib mir die andere Waffe, Süße.«Während Patty zu ihr trat, fragte ich mich, ob es sich um die Pistole handelte, in der nur noch eine einzige Patrone gewesen war.Wenn ja, ging von Patty keine Gefahr mehr aus, nachdem Bob die letzte Kugel abgefeuert hatte.Was aber nichts hieß, da ich nicht wusste, wie viele Kugeln Veronica noch übrig hatte.»Du weißt, was Sache ist«, sagte ich zu Patty.»Falls dir doch etwas an uns liegen sollte, bleibt dir nicht mehr viel Zeit zum Überlegen.Sie wird mich töten.Und deine Schwester ebenso.«»Was?«, platzte Syd heraus.»Hören Sie auf damit!«, sagte Patty.»Sie ist deine Schwester«, sagte ich zu Syd.»Hören Sie auf!«, schrie Patty mich an.»Hören Sie auf damit!«Ich ließ mich nicht irritieren, während ich Syd ansah.»Patty ist … sie ist meine Tochter.«Syd öffnete den Mund, aber es kam kein Ton heraus.Von fern hörte ich Sirenengeheul.Offenbar hatte jemand die Schüsse gehört und die Polizei alarmiert.»Verdammt!«, stieß Veronica hervor.»Wir müssen hier weg!«Es klang nach mehreren Sirenen.Anscheinend war auch ein Krankenwagen unterwegs.»Es tut mir leid«, flüsterte Patty.Ihr Blick irrte von mir zu Syd und wieder zurück.»Ich … ich habe alles kaputtgemacht.Das wollte ich nicht.«Eine Träne kullerte über ihre linke Wange.Veronica richtete ihre Waffe auf meinen Kopf.»Wir müssen los«, sagte sie.»Bye, bye.«Ich drehte mich zu Syd, versuchte sie mit meinem Körper zu schützen, auch wenn ich wusste, dass es vergebens war.Dann ertönte der Schuss.Es war ein ohrenbetäubend lauter Knall.Aber er drang nicht aus Veronicas Waffe.Und dann peitschte der zweite Schuss durch die Nacht.Bob hatte die Pistole mit den drei Patronen bei sich gehabt.Veronica wurde gegen das Geländer geschleudert.Mit letzter Kraft riss sie ihre Waffe hoch und feuerte auf Patty, bevor sie auf den Asphalt sank.Der Schuss traf Patty mitten in die Brust.Die Pistole entglitt ihrer Hand, als sie zusammensackte und zu Boden stürzte.Mit einem Satz war ich bei Veronica, packte ihr Handgelenk und rammte es gegen das Brückengeländer.Sie leistete keine Gegenwehr; die Waffe fiel durch die Gitterstäbe und plumpste ins Wasser.Jetzt erst bemerkte ich, dass Veronica sich nicht mehr rührte.Syd schrie.Ich schloss die Arme um sie.»Alles ist gut«, sagte ich mit beschwörender Stimme.»Alles ist gut.« Ich wiederholte es immer wieder, erklärte ihr, dass alles vorbei war, dass wir jetzt nach Hause fahren würden, dass ihre Mom auf sie wartete, dass der Albtraum zu Ende war.Und obwohl die Sirenen lauter und lauter wurden, schien alles um uns herum in Stille zu versinken.Ich hielt Syd fest.Am liebsten hätte ich sie für immer gehalten, sie nie mehr aus meiner Umarmung gelassen, doch noch war es nicht wirklich vorbei.Patty war schwer verwundet.Bob war in den Arm getroffen worden.Und ich selbst fühlte mich, als ob mir jede Sekunde schwarz vor Augen werden würde.Aber das konnte ich mir nicht gestatten.»Syd«, sprach ich leise und beruhigend auf sie ein.»Du brauchst keine Angst mehr zu haben.Wir fahren nach Hause, Syd.Das weißt du doch, oder?«Ich fühlte, wie sie langsam nickte.»Hörst du das?«, sagte ich.»Das ist die Polizei.«Sie nickte abermals, und ich spürte, wie sie sich mit aller Macht zusammenriss.»Ich werde ihnen alles erklären«, flüsterte sie.»Ich kümmere mich so lange um Patty«, sagte ich.»Es hat sie ziemlich schlimm erwischt.«Syds Blick schweifte zu meinem blutenden Ohr.»Dich auch«, sagte sie.»Ach, was«, sagte ich.»Halb so wild.Mir ist bloß ein bisschen übel.«Wir blickten zu Patty hinüber.Ein großer schwarzer Fleck begann sich auf ihrer Brust auszubreiten.»Daddy«, flüsterte Syd mit zitternder Stimme.»Du hast gesagt, sie wäre meine …«»Am besten wäre es, du würdest der Polizei entgegengehen«, sagte ich.»Bitte, Schatz.«Ihr Blick schweifte von Patty zu mir und wieder zurück.Dann wischte sie sich die Tränen von den Wangen, nickte und lief los.Ich stand auf und sah ihr hinterher.Dann kniete ich neben Patty nieder und zog sie vorsichtig an mich.Ihr warmes Blut sickerte durch mein Hemd.Hätte ich es nur gewusst.Hätte ich es nur rechtzeitig gewusst.»Der Krankenwagen ist schon unterwegs«, sagte ich.»Halt durch, Patty.«»Es tut mir leid«, sagte sie.Ihre Worte waren kaum zu verstehen.Heiser und seltsam verschwommen drangen sie aus ihrer Kehle.»Sag nichts mehr«, flüsterte ich.Ich legte mein Gesicht an ihre Wange, während ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen traten.»Du musst dich schonen, Patty.«»Ich wollte doch nur, dass du mich liebst«, sagte sie mit ersterbender Stimme.»Ich liebe dich«, sagte ich.»Mehr, als du mir je glauben würdest.«Und so hielt ich Patty sanft in den Armen, während das Leben unaufhaltsam aus ihr wich.Ich wiegte sie immer noch, als meine andere Tochter bereits mit ausgebreiteten Armen im Scheinwerferlicht der Streifenwagen stand
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