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.Cherrick wehrte sich, er wünschte, er könnte der Stimme Einhalt gebieten und um eine Erklärung bitten.Aber sie wurde bereits leiser, das wilde Kreischen von Papageien in den Bäumen und fröhliche Stimmen, die mit einem Mal überall laut wurden, übertönten sie.Cherrick konnte durch das Gitter seines Moskitonetzes sehen, wie der Himmel zwischen den Zweigen hervorblickte.Er richtete sich auf.Hände und Stimmen waren fort, und mit ihnen alles bis auf einen irritierenden Nachhall dessen, was er beinahe verstanden hätte.Er hatte das einfache Leintuch, mit dem er sich zudeckte, im Schlaf abgeworfen; jetzt betrachtete er seinen Körper voll Mißfallen.Rücken, Pobacken und die Unterseiten der Schenkel waren wund.Zuviel Schwitzen auf groben Laken, dachte er.Er dachte nicht zum ersten Mal in letzter Zeit an ein kleines Haus in Bristol, das einmal sein Zuhause gewesen war.Vogelgezwitscher machte sich in seinem Kopf breit.Er schob sich an den Bettrand und hob das Moskitonetz hoch.Der derbe Stoff des Netzes schien seine Handflächen zu versengen, als er ihn berührte.Er ließ los und fluchte in sich hinein.Auch heute litt seine Haut wieder unter dieser Empfindlichkeit, die ihn quälte, seit sie in den Posten gekommen waren.Sogar seine Fußsohlen, die das Körpergewicht in den Boden preßte, schienen mit jeder Erhebung und jedem Splitter zu leiden.Er wollte weg von hier, und zwar unbedingt.Ein warmes Kitzeln auf dem Handgelenk erweckte seine Aufmerksamkeit, und er stellte erschrocken fest, daß Blut von der Hand über den Arm rann.Er hatte eine Schnittwunde im Daumenballen; das Moskitonetz hatte offenbar die Haut aufgerissen.Er blutete, aber nicht stark.Er saugte an dem Schnitt und spürte wieder diese seltsame Empfindlichkeit gegen Berührungen, die ausschließlich das Trinken, und zwar in großen Mengen, betäuben konnte.Er spie das Blut aus und zog sich an.Die Kleidungsstücke, die er anlegte, waren eine Geißel für seinen Rücken.Das schweißverkrustete Hemd scheuerte an Schultern und Hals.Er schien zu spüren, wie jede Faser über seine Nervenenden streifte.So wie ihn das Hemd kratzte, hätte es aus Sackleinen sein können.Er konnte hören, wie sich Locke nebenan zu schaffen machte.Cherrick zog sich zimperlich vollends an und ging zu ihm hinüber.Locke saß am Tisch beim Fenster.Er grübelte über einer von Tetelmans Karten und trank eine Tasse des bitteren Kaffees, den Dancy mit solchem Vergnügen braute und den er mit einer Winzigkeit Kondensmilch trank.Die beiden Männer hatten einander wenig zu sagen.Seit dem Zwischenfall im Dorf heuchelte keiner mehr Respekt oder Freundschaft.Locke ließ unverhohlene Verachtung für seinen Partner erkennen.Nur der Vertrag, den sie und Stumpf unterschrieben hatten, hielt sie noch zusammen.Anstatt mit Whisky zu frühstücken, was Locke, wie er wußte, als weiteres Zeichen von Verfall gewertet hätte, schenkte er sich auch eine Tasse von Dancys Gebräu ein und ging hinaus, um sich den Morgen anzusehen.Ihm war seltsam zumute.Dieser heraufdämmernde Tag hatte etwas an sich, was tiefes Unbehagen in ihm weckte.Er kannte die drohenden Gefahren, wenn man mit unbegründeten Ängsten spielte, und versuchte, sie zu verdrängen, aber sie waren unumstößlich.War es nur Erschöpfung, die ihm seine zahlreichen Unpäßlichkeiten heute morgen so schmerzlich bewußtmachte?Warum spürte er den Druck seiner stinkenden Kleidung so heftig? Wie der Stiefel am Knöchel scheuerte, wie sich die Hosen beim Gehen rhythmisch an den Innenseiten der Schenkel rieben, sogar wie die vorbeistreifende Luft um sein nacktes Gesicht und die Arme strömte.Die Welt drückte sich gegen ihn – so jedenfalls waren seine Empfindungen –, drückte, als wollte sie ihn rausjagen.Eine große Libelle, die mit irisierenden Flügeln auf ihn zubrummte, stieß gegen seinen Arm.Der Schmerz des Zusammenpralls war so groß, daß er die Tasse fallen ließ.Sie zerschellte nicht, rollte aber von der Veranda und verschwand im Unterholz.Wütend schlug Cherrick nach dem Insekt, und zurück blieb ein Blutfleck auf dem tätowierten Unterarm, dort, wo die Libelle gelandet war.Er wischte ihn weg.Das Blut quoll an derselben Stelle wieder hervor, voll und dunkel.Ihm wurde klar, daß es nicht das Blut des Insekts war, sondern sein eigenes.Die Libelle hatte ihn irgendwie gestochen, obwohl er nichts gespürt hatte.Erbost besah er sich die durchbohrte Haut näher.Die Wunde war nicht schlimm, aber sie war schmerzhaft.Drinnen konnte er Locke reden hören.Er beschrieb Tetelman lautstark die Unfähigkeit seiner Partner.»Stumpf ist für diese Arbeit nicht geeignet«, sagte er gerade.»Und Cherrick…«»Was ist mit mir?« Cherrick trat ins schäbige Innere und wischte sich frisches Blut vom Unterarm.Locke machte sich nicht einmal die Mühe aufzusehen.»Du bist paranoid«, sagte er unverblümt.»Paranoid und unzuverlässig.«Cherrick war nicht in der Stimmung, sich Lockes Anschuldigungen anzuhören.»Nur weil ich ein Indianerbalg getötet habe«, sagte er.Je mehr Blut er von seinem zerstochenen Arm wischte, desto mehr schmerzte die Stelle.»Du hast einfach nicht den Mumm gehabt, es selbst zu machen.«Locke machte sich immer noch nicht die Mühe, das Studium der Karte abzubrechen und aufzusehen.Cherrick ging zum Tisch.»Hörst du mir zu?« wollte er wissen und verlieh der Frage Nachdruck, indem er mit der Faust auf den Tisch schlug.Beim Aufprall platzte seine Hand einfach auf.Blut spritzte in jede Richtung und besudelte die Karte.Cherrick heulte auf und schnellte vom Tisch zurück, während Blut aus einem klaffenden Riß in der Seite der Hand strömte.Der Knochen war zu sehen.Durch das Getöse des Schmerzes in seinem Kopf hindurch konnte er eine leise Stimme hören.Die Worte waren unverständlich, aber er wußte, von wem sie stammten
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