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.Es hatte keinen Sinn mehr, aufs Fest zu gehen.Angel würde nur allzu bald dorthin zurückkehren und ich konnte mir ausmalen, was sie erzählen würde.Sie hatte mich am Bunker gesehen, sie hatte Spuren von Schlägen im Gesicht, meine Fußspuren waren überall.Ich hätte keine fünf Minuten überlebt.« Er sah zu mir herüber.Sein Gesicht wirkte hager und alt – das Blau seiner Augen erlosch.Er sah wieder aus dem Fenster.»Ich war ungefähr auf halbem Weg durchs Watt, als ich mich umschaute und jemand die Salzwiesen Richtung Bunker durchqueren sah.Eine junge Frau, ein Mädchen.Siebzehn, vielleicht achtzehn.«»Weißt du, wer es war?«, fragte Dad.Lucas wich der Frage aus.»Sie hatte lange schwarze Haare, eine Sportsonnenbrille auf und einen sehr selbstsicheren Gang.Sie trug einen schwarzen Badeanzug unter einem weiten weißen Hemd und hatte etwas dabei, eine Art Schultertasche.Sie muss den Weg an der schmalen Bucht entlanggekommen sein.«»Hat sie dich gesehen?«»Ich glaube, ja.Sie blieb einen Augenblick stehen und schaute herüber in meine Richtung, dann lief sie weiter in den Bunker.Zuerst dachte ich, sie wäre vielleicht eine Freundin von Angel und hielte ein bisschen ein Auge auf sie oder so.aber dazu war sie eigentlich nicht der Typ.Irgendwas war mit ihr.etwas Beunruhigendes.« Er ging zum Vorhang und spähte den Weg hinunter, dann drehte er sich um und sah uns an.»Ich versuchte zurückzulaufen, aber es war Flut und im Watt stand das Wasser bereits ziemlich hoch, deshalb kam ich nur langsam voran.Als ich endlich durch und wieder auf dem Strand angekommen war, hatte das Mädchen im Badeanzug den Bunker schon wieder verlassen und lief zurück zu dem Pfad an der schmalen Bucht entlang.Als ich die Salzwiesen erreichte, war sie verschwunden.« Er starrte ins Nichts.»Sie war es, nicht Tait – sie hat es getan.Sie hat Angel überfallen.«»Bist du sicher?«, fragte Dad sanftmütig nach.Lucas nickte.»Als ich runter in den Bunker ging, lag Angel auf dem Boden und hatte den Kopf in den Händen vergraben.sie war blutüberströmt.Ich hab nach ihr gesehen.Sie verlor immer wieder das Bewusstsein und ihr Puls war schwach, aber ihr Atem ging.Ich säuberte ihren Mund und drehte sie in die stabile Seitenlage, dann versuchte ich, so weit es möglich war, das Blut zu stoppen –«»Du hast ihr Bein abgebunden?«, sagte Dad.Er nickte wieder.»Während ich damit zugange war, hörte ich draußen jemanden herumschnüffeln.Einen Moment dachte ich, es wär Tait oder das Mädchen im Badeanzug, deshalb versteckte ich mich hinten im Dunkel des Bunkers.Auf einmal streckte der alte Mann vom Strand seinen Kopf durch den Spalt in der Wand.Als er Angel sah, wäre er vor Schreck fast gestorben.«»Hat er dich gesehen?«Lucas schüttelte den Kopf.»Ich glaube nicht.Es war ziemlich dunkel da drinnen und er hat sich nicht lange dort rumgedrückt.Er kam herunter in den Bunker und warf einen kurzen Blick auf Angel, aber sobald er das ganze Blut sah, rannte er fort in Richtung Dorf.«»Was hast du dann gemacht?«Er zuckte die Schultern.»Nicht viel.ich hab für das Mädchen getan, was ich konnte – sie warm gehalten, den Puls gefühlt, die Blutung aufgehalten –, und dann, nach einer Weile, hörte ich Sie und Mr Patel den Strand entlangkommen und mit einer Gruppe von Jungen streiten.« Er sah Dad an und eine Andeutung von Hilflosigkeit zeigte sich in seinem Blick.»Da musste ich verschwinden.Überall an mir klebte Blut und ich hatte ein Messer im Gürtel.Ich wurde schon früher verdächtigt sie überfallen zu haben.Niemand hätte mir geglaubt, wenn ich erzählt hätte, was wirklich geschehen ist.Niemand.Ich musste verschwinden.«»Ist schon in Ordnung«, sagte Dad leise.»Das verstehe ich.«Lucas holte tief Luft und ließ sich in den Sessel fallen.»Ich bin zurück in den Wald und hab meinen Kram zuammengeräumt.Ich sah, wie Sie in den Bunker gingen.Dann kam der Hubschrauber.und das war es so ungefähr, ehrlich.Den Rest kennen Sie ja.«Dad stand auf und ging zu ihm.Er legte ihm seine Hand auf die Schulter und drückte sie, dann trat er erschöpft zum Fenster.»Es war Sara«, sagte ich leise.Dad drehte sich um.»Was?«»Das Mädchen, das Lucas gesehen hat – es war Sara Toms.Jamies Freundin.Als ich Jamie und Angel in Richtung Strand gehen sah, kam jemand in einem Auto, der sie beobachtet hat.Ein weißer Mercedes.Sara hat einen weißen Mercedes.«Dad starrte mich an und dachte das Ganze zu Ende.Im nächsten Moment drehte er sich zu Lucas um.»Kennst du Sara Toms?«, fragte er.»Hast du sie je gesehen?«»Nur aus der Ferne.«»Könnte sie es gewesen sein?«Er nickte.»Wie sicher bist du dir?«»Sie war es.«»Verflucht.«Lucas grinste kalt.»Macht es ein bisschen kompliziert, nicht?«»Für dich vor allem«, antwortete Dad.»Jesses.kein Wunder, dass Bob Toms so merkwürdig war.Verdammt noch mal, woher wusste er das?«»Haben Sie das Parfüm da drinnen gerochen?«, fragte Lucas.Dad sah ihn an.»Angels?«Lucas schaute zu mir rüber.»Nimmt Angel Chanel?«»Niemals.«»Kennst du jemanden, der Chanel nimmt?«Ich musste nicht antworten.Lucas wandte sich Dad zu.»Erkennt ein Vater den Duft seiner Tochter wieder?«»Ich nicht – aber Toms wahrscheinlich schon.Mein Gott.er muss es sofort gewusst haben.Er muss es erraten haben.«»Genau«, sagte Lucas.»Und deshalb muss ich von der Insel.Toms kann die Ergebnisse der Spurensicherung vermutlich vertuschen und ein Alibi für Sara kriegt er auch hin, aber ich bin derjenige, den er wirklich festnageln muss.«»Nein«, sagte Dad.»Das kann ich mir nicht vorstellen.Bob Toms ist vieles.wirklich vieles.aber dass er so weit geht –« »Natürlich wird er das«, sagte Lucas.»Er hat schon damit angefangen.«»Nein.ich werde mit ihm reden.«»Zeitverschwendung.Es ist seine Tochter, die er zu retten versucht.Da wird er auf Vernunft kaum hören
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