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.Obgleich beide Güter der Familie bewohnten und verwalteten, hatten sie sich noch nicht zum Heiraten durchringen können.Als sich Richard mit einem Knappen von William Pantulf und vier Wildpasteten zu seinen Brüdern gesellte, wanderte Fulkes Blick weiter, bis er an einem der Tische Philip mit seiner jungen Frau Joanna, der Tochter eines Ritters aus Leicestershire, entdeckte.Die beiden waren noch keine sechs Monate verheiratet, aber wie es sich für einen FitzWarin gehörte, hatte sich ihr Bauch bereits gerundet.Alain machte einem Mündel von Robert Corbet heftig den Hof und tanzte ständig mit ihr, schließlich kam man sich dabei näher und konnte sich auch längere Zeit an den Händen halten.Fulke lächelte voll Wehmut.Wie gut er sich erinnerte, und wie rasch und unmerklich doch die Zeit durch den Hals des Stundenglases rann.In diesem Moment gesellte sich Maude zu ihm und umschlang ihn.»Kommt«, murmelte sie leise.»Niemand wird merken, wenn wir für einige Zeit verschwinden.«»Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.« Mit einem letzten Blick vergewisserte er sich, dass alles friedlich war und keine Betrunkenen übereinander herzufallen drohten, bevor er sich bereitwillig entführen ließ.Zusammen mit den Wolfshunden umwanderten sie die Burg.Am Flechtzaun, der den Kräutergarten einfasste, blieb Maude stehen.Aus einem Impuls heraus öffnete sie das kleine Tor und trat ein.Im Mondlicht schimmerten die Pflanzen silbrig, sodass ihre natürliche Farbe kaum auszumachen war.Für die Hunde war der Garten tabu, seit einer eine Estragonwurzel ausgegraben hatte, um genau dort seinen Knochen zu verstecken.Gehorsam legten sie sich vor dem Tor auf die Erde, während Fulke zu Maude hineinging.»Ich habe gerade an unsere Hochzeitsnacht gedacht«, sagte sie, als sie zwischen Beeten mit Salbei, Begonien, Ysop, Gänsefingerkraut und Ringelblumen hindurch zur Weinlaube am Ende des Gartens schlenderten.Fulke legte den Arm um ihre Taille.»Ach, wirklich?«»Ich weiß noch genau, wie es war.« Sie drehte sich zu ihm um und fuhr ihm sanft mit dem Finger über die Schläfe.Wie aus weiter Ferne drangen gedämpfte Musik und Gelächter bis zu ihnen.Fulke zog Maude in den Schatten der Laube.»Und wie war es?«»Nun, weshalb habe ich Euch wohl hierher gelockt?«, neckte sie ihn lächelnd.»Um die Pflanzen zu bewundern? Oder nur für einen kleinen Spaziergang?«, gab er im gleichen Ton zurück und spürte, wie sich sein Atem beschleunigte.Maude wollte ihn zwicken, doch Fulke packte ihre Hand und presste sie gegen seine Brust.»Oder wollt Ihr mich vielleicht an meine vergeudete Jugend erinnern, da ich gerade meine Jahre spüre.oder daran, dass ich nicht nur Vater, sondern auch Gemahl bin?«Maude presste sich gegen ihn und schlang die freie Hand um seinen Hals.»Ich hoffe sehr, dass ich Euch dazu keine Gedächtnisstütze geben muss«, hauchte sie.Drei Tage später traf ein Reiter mit einer Botschaft von William Marshal in Whittington ein.Hawise und Will Pantulf waren frühmorgens zu ihrem neuen Heim in der Burg von Wem aufgebrochen.Auch die meisten Gäste hatten sich inzwichen verabschiedet, und nur einige wenige labten sich noch an den letzten Resten des Festmahls.Fulke erbrach das Siegel und entrollte das Pergament.Es war in der kunstvollen Schrift eines Schreibers verfasst, doch Marshals unverblümte Sprache traf Fulke unvermittelt wie ein Schlag.Maude eilte zu Fulke hinüber und beugte sich über das Schriftstück.»Worum geht es?«»König Johann glaubt nicht, dass ich die Waffenruhe weiter einhalten werde, und hat deshalb meine Ländereien in Alveston beschlagnahmt«, sagte Fulke wutentbrannt.»Offenbar ist die Beschlagnahme als Warnung gedacht und soll mich an mein Versprechen gemahnen – sozusagen als Unterpfand für mein Wohlverhalten.«»Und was sagt Marshal dazu?«»Er bittet mich eindringlich um Geduld.Er sagt, dass Johann niemandem traut, seit ihn nun auch noch Salisbury verlassen hat.« Fulke lachte bitter.»Wie viel Geduld ich auch einmal gehabt habe – damit ist jedenfalls das letzte Gran aufgebraucht.Mit dieser Tat hat Johann das Schwert gezogen und das Band zwischen uns endgültig durchschnitten.«Maude presste die Lippen aufeinander.Sie weinte nicht, und sie rechtete auch nicht.Die Zeit dafür war längst vorbei.»Wohin auch immer Ihr geht, ich begleite Euch«, verkündete sie.Dann machte sie kehrt, ohne ihm auch nur die Gelegenheit zur Widerrede zu geben, und lief davon, um ihre Reisetruhe zu packen.Fulke schloss sich den Rebellen an, doch kaum dass der erste Zorn verraucht war, kam die Enttäuschung.Weder wollte er sich für den König von Frankreich schlagen, noch wollte er zusehen, wie dessen Männer sich englische Besitzungen aneigneten.Auch William Salisbury war nach einem kurzen Zwischenspiel bei den Aufständischen zu genau dieser Meinung gelangt und an die Seite seines Bruders zurückgekehrt.Zuletzt hatten die rebellierenden Barone zusammen mit dem französischen Heer Lincoln belagert, dessen Burg im Namen des Königs verteidigt wurde.Völlig überraschend war Johann über die Belagerer hergefallen und hatte ihnen eine vernichtende Niederlage bereitet.Fulke hatte weder an der Belagerung teilgenommen noch sich auf die eine oder andere Seite geschlagen, sondern kurierte stattdessen auf seiner Besitzung in Whadborough in Leicestershire einen ernsten Anfall von Wechselfieber aus.Inzwischen schrieb man Mitte Oktober, und die Tage waren feucht und kalt.Flüsterleise sanken die Blätter von den Bäumen und bedeckten die Erde mit braunen und gelben Flecken, während in der Halle Holzkohlenbecken wohlige Wärme und dank der Zugabe von Kräutern obendrein aromatische Düfte verbreiteten
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