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.«»Wie alles im Leben«, sagte sie mit einem kleinen, fast traurigen Seufzer, dann schwieg sie, um Rhodri zuzusehen, der die Übungsbahn entlanggaloppierte, um seinem unausweichlichen Schicksal zu begegnen.Mehr durch Glück als durch Berechnung wäre es ihm um ein Haar gelungen, einer von der ganz kleinen Elite zu werden, denen es gelungen war, den Sandsack schon bei ihrem ersten Versuch zu überlisten – fast, aber nicht ganz.Der Speer traf das Ziel nicht genau im Zentrum, der Aufprall brachte ihn im Sattel ein wenig aus dem Gleichgewicht, daher duckte er sich für den Bruchteil einer Sekunde zu spät, und der Sandsack streifte ihn an der Schulter, so daß er aus dem Sattel gerissen und auf den Boden geschleudert wurde.Das schwarze Streitross lief noch ein paar Schritte, blieb dann stehen, und nach einem neugierigen Blick über die Schulter bückte es sich, die Nase in einen Tuff Gras.Austin lief grinsend hin, um die Zügel zu halten.»Nicht schlecht«, räumte Adam mit Kennerblick ein, während er sich über den stöhnenden jungen Mann beugte, der sicher ein paar blaue Flecken davongetragen hatte.»Du wirst noch in Paris auf dem Turnier mitmachen.«Er nahm Austin die Zügel ab und fragte mit einem Hauch von Herausforderung: »Willst du es noch einmal versuchen?«Der walisische Junge warf ihm einen Blick durch die halbgeschlossenen Lider zu, dann drehte er sich zur Seite und spuckte einen Mundvoll blutigen Schleim aus.»Fahrt zur Hölle!« knurrte er, kämpfte sich dann unsicher auf die Beine und zog sich wieder in den Sattel, mit zusammengebissenen Zähnen und einem blutenden Riß an der Lippe, um die Übungspuppe noch einmal zu attackieren.»Bravo, Junge!« murmelte Adam und beobachtete mit berechnenden Blicken den Stoß mit dem Speer, das zu späte Ducken und wie er kämpfte, um im Sattel zu bleiben, bis er schließlich nachgeben mußte und auf den Boden des Waffenhofes fiel, wobei ihm die letzte Luft aus den Lungen wich.Adam sammelte Pferd und Speer ein und brachte beides zu dem jungen Waliser zurück.Rhodri stützte sich auf die Ellbogen, rülpste und rang noch immer nach Luft, vergeudete etwas davon, um Adam zu verwünschen, stieg aber dennoch wieder auf den Rappen, sobald sein Körper wieder seinem Willen gehorchte.Rhodri wendete den Hengst und galoppierte erneut los, diesmal jedoch nicht in Richtung Übungspuppe, sondern direkt auf Adam zu, den Speer gesenkt und in tödlicher Position.Heulwen schrie auf.Adams Körper spannte sich an, um sich im Notfall schneller bewegen zu können, als er es jemals in seinem Leben getan hatte – für den Fall, daß er den jungen Mann falsch beurteilt hatte.Im allerletzten Augenblick wurden die Speerspitze abgelenkt und das Pferd herumgerissen.Ein bißchen Schaum spritzte auf Adams Wams.Er nahm den starken Geruch nach Pferdeschweiß wahr und fühlte den heißen Atem, als das Tier zentimeternah an ihm vorbeiraste, gerade ohne ihn zu Boden zu trampeln.»Jesus Christus!« schrie Heulwen und kam zu ihm her, das Gesicht weiß wie Kerzenwachs.»Er hätte dich auf der Stelle töten können.«»Das glaube ich nicht«, sagte er in seiner nachdenklichen milden Weise, die in ihr den Wunsch weckte, vor Frustration laut zu schreien, und wandte sich dem Waliser zu.Zwei Knappen hatten sein Pferd ergriffen; sie zerrten Rhodri aus dem hohen Sattel und hielten ihm dabei die Arme am Rücken fest.»Schon gut, Alun, laßt ihn in Ruhe.« Adam machte eine entsprechende Geste.Der junge Waliser schüttelte sich wie ein Hund, der aus dem Wasser kommt, und massierte einen seiner Arme, den er sich offensichtlich geprellt hatte.An seinem Kinn klebte Blut von der geplatzten Lippe.Seine Unterlippe war geschwollen und ganz dunkel.»Wieso wart Ihr so sicher, daß ich im letzten Moment abdrehen würde?« fragte er herausfordernd.Adam zeigte ein schiefes Lächeln.»Es war meine Einschätzung deines Charakters – und die Vermutung, daß du auch nach einem kurzen Augenblick des Triumphes weiterleben wolltest.«Rhodri spuckte Blut vor Adams Füße, dann betrachtete er ihn mit düsterem Blick.»Es heißt, wenn mein Bruder nicht kommt, werdet Ihr mich an den höchsten Baum Eures Besitzes aufhängen.«»Heißt es das?« Adam schaute kurz auf seine Fingernägel, fand einen, der eingerissen war, blickte wieder den Jungen an und nahm dann Austin die Zügel von Lyard ab, wonach er sich mit einer eleganten Bewegung in den Sattel schwang.»Er wird es nicht schlucken, wisst ihr.Lieber sieht er mich am Baum hängen.«»Dann kannst du nur hoffen, daß die Gerüchte nicht wahr sind.« Adam nahm einen Speer und wandte sich von seinem Gefangenen ab, um mit lässigem Galopp über den Hof zu reiten, den Schild genau in der Mitte mit der Speerspitze anzutippen, mit Leichtigkeit dem Schwung des Sandsacks auszuweichen und am Ende der Rennstrecke mit elegantem Schwung anzuhalten.Rhodri schaute ihn düster an und berührte seine dunklen, geschwollenen Lippen.***»Adam, warum hast du ihn so herausgefordert? Ich war sicher, er würde dich umbringen.«Er warf das Büschel Heu weg, mit dem er das Pferd trockengerieben hatte, wischte sich die Hände an seiner Tunika ab und drehte sich zu Heulwen um.»Ich wollte sein Naturell auf die Probe stellen.Ich wollte auch wissen, ob er es noch einmal probiert, nach den ersten Erniedrigungen im Staub des Hofes.«»Dein Leben ist ein zu hoher Preis dafür, um das herauszufinden!« fuhr sie ihn an.»Weiß der König, wie leichtsinnig du bist? Wohl kaum, sonst hätte er dich nicht damit beauftragt, seine Tochter zu holen.« Die Angst verlieh ihrer Stimme ein schrilles Timbre, und es fiel sogar ihr selbst auf, so daß sie rasch den Mund schloß und ihn nur anfunkelte.Adam gab dem seidigen Fell von Lyard einen Klaps.»Kauf nie einen Kastanienroten und lass dich nie mit rothaarigen Frauen ein«, zitierte er grinsend.»Sie sind beide schwierig und zänkisch.Und ich scheine beide Fehler begangen zu haben, nicht wahr?«»Adam …«Er schaute auf die Wut in ihren Augen, auf deren hinreißende Farbe, meergrün in ihrem geröteten, zornigen Gesicht, und legte ihr einen Arm um die Schulter.»O Heulwen, mach doch kein Theater aus einem kleinen Scherz.« Er lächelte und küßte ihre Wange.Sie befreite sich aus seiner Umarmung.»Du bist genauso unmöglich wie Ralph!« warf sie ihm entgegen.»Und wenn ich mich beschwere, tust du, als wäre nichts.Zuletzt bin ich dann an allem Schuld.«Adam seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.Es war dicht und ungewellt und fiel ihm bis in die Brauen.Er machte den Mund auf, um sich zu verteidigen, sah, wie steif sie dastand, ahnte, daß sie im nächsten Moment davonlaufen würde und sie wieder einmal an einem toten Punkt angelangt waren.Schnell, bevor sie sich aus dem Staub machen konnte, packte er ihre sich wehrende Hand, zerrte sie um den Hengst herum und in die leere Box nebenan, wo er sie auf den Berg von staubigem Heu hinunterzog, der verlockend nach Sommer und der Erinnerung an strahlenden Sonnenschein duftete.»Schau«, sagte er und warf sich neben sie, »ich habe nicht sicher gewußt, daß er auf mich losreiten würde
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