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.Hast du vor, hinzugehen, Abigail?«»Man hat mich, denke ich, um mein Erscheinen gebeten«, sagte sie.»Dann ist unsere Terminplanung hervorragend.Die Sendung läuft zwischen halb sieben und sieben, so daß die Zuschauer nicht in Konflikte mit der Programmwahl kommen.«»Ich bin sicher, ganz Washington kann es vor Neugier kaum noch aushalten«, sagte Abigail.»Luther, ich bin wirklich schrecklich müde.«»Natürlich.Entschuldigen Sie bitte.Wir sehen uns dann morgen früh wieder.Um neun Uhr, wenn es Ihnen recht ist.«»Noch eine Minute, und ich wäre wahnsinnig geworden«, sagte Abigail, als sie und Toby endlich wieder allein waren.»Und wenn ich bedenke, daß all das absolut nicht notwendig …«»Nein, nicht notwendig ist falsch, Senatorin«, meinte Toby beruhigend.»Du brauchst immer noch die Zustimmung vom Kongreß.Natürlich wirst du eine Stimmenmehrheit bekommen, aber es wäre doch schön, wenn viele Menschen Telegramme schicken würden, um dich zu deiner Ernennung zu beglückwünschen.Das kann diese Sendung bewirken.«»Wenn es so ist, lohnt es sich.«»Abby, brauchst du mich heute abend noch?«»Nein, ich gehe früh zu Bett und lese, bis ich einschlafe.Es war ein langer Tag.« Sie lächelte, und er konnte ihr ansehen, daß sie sich zu entspannen begann.»Was für einer Kellnerin stellst du jetzt nach.Oder geht es um ein Pokerspiel?«Pat kam um halb sieben nach Hause.Sie schaltete das Licht im Flur an, aber die Stufen hinter der Treppenbiegung blieben im Dunkeln.Plötzlich hörte sie wieder die zornigen Worte ihres Vaters.»Du hättest nicht herkommen sollen.«In jener letzten Nacht hatte jemand hartnäckig geläutet; ihr Vater hatte die Tür aufgemacht; jemand war an ihm vorbei hereingerauscht und hatte zu ihr hinaufgesehen – darum hatte sie solche Angst; Daddy war wütend, und sie hatte Angst, daß man sie gesehen hatte.Ihre Hand zitterte, als sie sie aufs Geländer legte.Kein Grund, sich aufzuregen, dachte sie bei sich.Ich bin nur übermüdet, und heute war ein anstrengender Tag.Ich werde es mir bequem machen und etwas essen.In ihrem Schlafzimmer zog sie sich schnell aus und langte nach dem Bademantel auf der Innenseite der Tür, beschloß dann jedoch, statt dessen lieber den braunen Velourskaftan anzuziehen.Der war warm und gemütlich.An ihrem Frisiertisch steckte sie sich die Haare zurück und begann sich das Gesicht einzucremen.Ihre Fingerspitzen bewegten sich mechanisch über die Haut, immer im Kreise, wie die Kosmetikerin es ihr beigebracht hatte, preßten sich einen Augenblick lang gegen ihre Schläfen, berührten die feine Narbe in der Nähe des Haaransatzes.Im Spiegel sah sie die Möbel hinter sich seltenverkehrt; die Bettpfosten wirkten wie große Wachposten.Sie blickte angespannt in den Spiegel.Sie hatte einmal gehört, wenn man einen eingebildeten Punkt auf seiner Stirn anstarrte, könnte man sich selbst hypnotisieren und in die Vergangenheit zurückversetzen.Sie konzentrierte sich eine ganze Minute lang auf diesen eingebildeten Punkt und hatte das merkwürdige Gefühl, sich selbst durch einen Tunnel schreiten zu sehen … Und es kam ihr so vor, als wäre sie nicht allein.Sie hatte das Empfinden, daß jemand bei ihr war.Unsinn.Ihr wurde schwindelig, und sie bildete sich etwas ein.Unten in der Küche machte sie sich ein Omelette, Kaffee und Toast und zwang sich, zu essen.In der Küche war es wohlig warm.Sie mußte hin und wieder mit ihrer Mutter und ihrem Vater hier gesessen haben.Konnte sie sich vage zurückerinnern, wie sie auf dem Schoß ihres Vaters an diesem Tisch gesessen hatte?Veronica hatte ihr die letzte Weihnachtskarte von ihnen gezeigt.Sie war mit Dean, Renée und Kerry unterschrieben.Sie sprach die Namen laut aus: »Dean, Renée und Kerry« – und fragte sich, warum das rhythmisch falsch klang.Als sie das Geschirr flüchtig unter Wasser hielt und in die Geschirrspülmaschine steckte, wurde sie sich bewußt, daß sie damit nur hinauszögerte, was sie unbedingt tun mußte.Sie mußte diesen Zeitungsartikel studieren und sehen, ob ihm etwas Neues über Dean und Renée Adams zu entnehmen war.Die Zeitung lag noch auf dem Tisch in der Bibliothek.Sie schlug die Doppelseite auf und zwang sich, den Text Zeile für Zeile zu lesen.Vieles wußte sie bereits, aber das half nicht, den Schmerz zu lindern … »Die Waffe mit Fingerabdrücken von beiden darauf … Dean Adams starb auf der Stelle an dem Schuß, der ihn in die Stirn traf … Renée Adams hat vielleicht noch eine Weile gelebt …« Eine Spalte berichtete ausführlich über die Gerüchte, die ihre Nachbarn voller Schadenfreude auf der Party wiederaufgewärmt hatten: Die Ehe war eindeutig unglücklich; Renée hatte ihren Mann gedrängt, Washington zu verlassen; sie haßte die ewigen Empfänge; sie war eifersüchtig wegen der Aufmerksamkeit, die ihr Mann bei anderen Frauen erregte …Dieser Ausspruch einer Nachbarin: »Sie war richtig vernarrt in ihn – und er schielte dauernd nach anderen Frauen.«Es gab hartnäckige Gerüchte, daß Renée geschossen hatte, nicht Dean Adams.Bei der amtlichen Untersuchung hatte Renées Mutter sich bemüht, diesen Spekulationen ein Ende zu bereiten.»Das ist nicht rätselhaft«, hatte sie erklärt, »sondern eine Tragödie.Nur wenige Tage vor ihrem Tod hat meine Tochter mir gesagt, sie wolle mit Kerry nach Hause kommen, die Scheidung einreichen und die Erziehungsberechtigung beantragen.Ich glaube, daß ihr Entschluß ihn zu dieser Gewalttat veranlaßt hat.«Vielleicht hatte sie recht, dachte Pat.Ich erinnere mich daran, daß ich über einen Körper gestolpert bin.Doch wieso bin ich sicher, daß es Mutters war, nicht seiner? Sie war sich gar nicht sicher.Sie betrachtete eingehend die Schnappschüsse, die fast die ganze zweite Seite einnahmen.Willard Jennings sah so gelehrtenhaft aus.Catherine Graney hatte gesagt, er hätte den Sitz im Kongreß aufgeben und eine Ernennung zum Collegepräsidenten annehmen wollen.Und Abigail war eine bildschöne junge Frau.Mitten zwischen den anderen Schnappschüssen war einer, der ziemlich unscharf war.Pat sah ihn sich mehrfach an, dann hielt sie die Zeitung so, daß die Lampe direkt darauf schien.Es war ein Schnappschuß, der am Strand aufgenommen war.Da waren ihr Vater, ihre Mutter und Abigail zusammen mit zwei anderen Leuten.Ihre Mutter war in ein Buch vertieft.Die beiden Fremden lagen mit geschlossenen Augen auf ihren Decken.Die Kamera hatte ihren Vater und Abigail dabei erwischt, wie sie einander ansahen.Es gab keinen Zweifel, daß sie ein inniges Verhältnis verband.In dem Schreibtisch war ein Vergrößerungsglas.Pat suchte es hervor und hielt es über das Bild.Unter der Lupe sah man, daß Abigail ganz verzückt aussah.Ihre Hände berührten sich.Pat faltete die Zeitung zusammen.Was hatte dieses Bild zu bedeuten? Ein Gelegenheits-Flirt? Ihr Vater hatte auf Frauen anziehend gewirkt, hatte sie wahrscheinlich dazu ermuntert, ihm ihre Aufmerksamkeit zu schenken.Abigail war eine hübsche junge Witwe gewesen.Vielleicht war das alles, worauf das hinausgelaufen war.Wie immer, wenn sie Sorgen hatte, wandte sich Pat der Musik zu.Sie schaltete im Wohnzimmer die Weihnachtsbaumkerzen an und knipste, einem Impuls folgend, den Kronleuchter aus.Sie ließ auf dem Flügel die Finger über die Tasten gleiten, bis sie zu den weichen Tönen von Beethovens Pathétique fand.Sam war heute wieder der alte gewesen, so, wie sie ihn in Erinnerung gehabt hatte, stark und zuversichtlich.Er brauchte Zeit.Natürlich brauchte er das.Sie selbst auch.Vor zwei Jahren hatten sie solche Gewissensqualen und Schuldgefühle gehabt wegen ihres Verhältnisses.Das würde jetzt anders sein.Ihr Vater und Abigail Jennings
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