[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Carlos Ibanez, mit holzvertäfelten Trennwänden von dem übrigen Bürobetrieb abgesondert worden.Sie war sogar schon länger am Weinburger-Institut als ihr Chef, eine äußerst gepflegte Frau, die zur Körperfülle neigte.Sie war nicht mehr die Jüngste, ohne daß man ihr ein genaues Alter angesehen hätte.»Ich möchte den Direktor sprechen«, sagte Charles mit entschiedener Stimme.»Sind Sie angemeldet?« Niemand konnte Miß Evans einschüchtern.»Es genügt, wenn Sie ihm sagen, daß ich hier bin«, antwortete Charles.»Ich fürchte …« begann Miß Evans.»Wenn Sie ihm nicht sagen, daß ich hier bin, werde ich einfach hineingehen.« Charles konnte seine Stimme kaum noch beherrschen.Miß Evans warf Charles ihren berüchtigten geringschätzigen Blick zu und stand zögernd auf.Dann verschwand sie durch eine Tür.Als sie wieder erschien, hielt sie wortlos die Tür auf und winkte Charles herein.Das Büro von Dr.Ibanez lag in einem großen Eckzimmer, dessen Fenster nach Süden und Osten zeigten.Man konnte das Gelände der Universität von Boston sehen und einen Teil der Stadtsilhouette hinter dem teilweise zugefrorenen Charles River.Ibanez saß hinter einem ausladenden, antiken spanischen Schreibtisch, auf dem Stuhl davor saß Dr.Thomas Brighton.Dr.Carlos Ibanez lachte gerade über eine Bemerkung, die gefallen sein mußte, bevor Charles das Zimmer betreten hatte.Dabei gestikulierte er mit der langen, dünnen Zigarre, die er rauchte, daß Charles sich ebenfalls einen Stuhl heranziehen sollte.Ein Glorienschein aus Zigarrenqualm stand über seinem Kopf wie eine Regenwolke über einem tropischen Eiland.Er war von kleiner, zierlicher Statur, Anfang der Sechzig und neigte zu heftigen Bewegungen, besonders mit den Händen.Sein Gesicht, das immer tief gebräunt war, wurde von silbergrauem Haar und einem silberfarbenen Spitzbart umrahmt.Seine Stimme war überraschend kräftig.Charles setzte sich.Die Anwesenheit von Dr.Brighton störte ihn.Einerseits war er wütend auf ihn, aus beruflichen und auch persönlichen Gründen; andererseits tat es ihm leid, daß Brighton jetzt in einen Skandal verwickelt war, der sein ganzes Leben zerstören konnte.Dr.Brighton warf Charles einen schnellen, aber eindeutig geringschätzigen Blick zu, dann drehte er sich wieder zu Dr.Ibanez.Dieser eine Blick hatte genügt, um Charles’ Mitgefühl zu untergraben.Forschend sah er auf Brightons Profil.Charles schätzte ihn auf einunddreißig.Doch er sah jünger aus, blond und attraktiv wie ein ausgekochter Karrieremann.»Ach, Charles«, sagte Ibanez mit Verlegenheit in der Stimme.»Ich habe mich gerade von Thomas Brighton verabschiedet.Es ist eine Schande, daß er sich in seinem Eifer, das Canceran-Projekt zu beenden, so unklug verhalten hat.«»Unklug?« brach es aus Charles heraus.»Kriminell wäre wohl der passendere Ausdruck.« Brighton schoß die Röte ins Gesicht.»Aber Charles, er hatte die besten Absichten.Wir wissen, daß er das Institut nicht in Schwierigkeiten bringen wollte.Wirklich kriminell ist die Person, die den Hinweis an die Presse gegeben hat.Wir werden den Schuldigen suchen und ihn empfindlich bestrafen.«»Und Dr.Brighton?« fragte Charles in einem Ton, als ob Thomas Brighton nicht anwesend wäre.»Billigen Sie etwa, was er getan hat?«»Natürlich nicht«, antwortete Dr.Ibanez.»Aber die Schmähungen, die ihm von Seiten der Presse zuteil geworden sind,waren Strafe genug.In den nächsten Jahren wird er Mühe haben, einen Arbeitsplatz zu finden, der seinen Fähigkeiten entspricht.Das Weinburger-Institut kann seine Berufskarriere mit Sicherheit nicht länger finanziell unterstützen.Ich habe ihm gerade von einer kleinen Fachgruppe in Florida erzählt, bei der ich ihm eine Anstellung verschaffen könnte.«Es trat eine beklemmende Pause ein.»Also«, sagte Dr.Ibanez schließlich.Er stand auf und kam hinter seinem Schreibtisch hervor.Brighton erhob sich, als Dr.Ibanez auf ihn zukam.Dr.Ibanez legte seine Hand auf Brightons Schulter und führte ihn zur Tür, ohne auch nur einen Blick an Charles zu verlieren.»Ich bin für jede Hilfe dankbar, die Sie mir geben können«, sagte Brighton.»Ich hoffe, Sie verstehen unsere Gründe dafür, daß Sie das Institut so schnell verlassen müssen«, sagte Ibanez.»Natürlich«, erwiderte Brighton.»Wenn die Presse erst einmal so eine Geschichte wie diese in die Finger bekommen hat, preßt sie sie aus wie eine Zitrone.Machen Sie sich um mich keine Sorgen, ich bin froh, für eine Weile aus dem Rampenlicht der Öffentlichkeit verschwinden zu können.«Ibanez schloß die Tür hinter Brighton, kehrte zurück an seinen Schreibtisch und setzte sich.Sein Gesicht hatte auf einmal einen ermüdeten und verärgerten Ausdruck angenommen.»Tatsächlich gibt es zwei Menschen, die ich am liebsten erwürgen würde.Denjenigen, der die Geschichte ausgeplaudert hat, und den Reporter, der einen Artikel daraus gemacht hat.Die Presse hat die schlechte Angewohnheit, alles fürchterlich aufzubauschen.Der vorliegende Fall ist ein gutes Beispiel dafür.Auf der ersten Seite der New York Times! Das ist einfach absurd!«»Ich glaube, Sie klagen die falschen Leute an«, sagte Charles.»Schließlich handelt es sich um eine moralische Verfehlung und nicht um einen kleinen Ausrutscher.«Dr.Ibanez musterte Charles über den breiten Schreibtisch hinweg.»Dr.Brighton hätte nicht tun sollen, was er getan hat.Aber seine moralische Verfehlung macht mir nicht halb soviel Sorgen wie der mögliche Schaden, der dadurch dem Institut zugefügt wird, und vor allem dem Medikament Canceran.Erstdadurch kann diese kleine Affäre zu einer riesigen Katastrophe anwachsen.«»Ich glaube nur nicht, daß die Frage der beruflichen Integrität eine kleine Affäre ist«, erwiderte Charles.»Ich hoffe, Sie versuchen nicht, mich zu belehren, Dr.Martel.Ich will Ihnen etwas sagen.Dr.Brighton hatte bei all dem keine böse Absicht.Er glaubte an das Canceran und wollte es der Öffentlichkeit schneller zugänglich machen.Sein kleiner Schwindel war die Folge jugendlicher Ungeduld, der wir alle einmal auf die eine oder andere Weise erlegen sind.Unglückseligerweise hat sein Enthusiasmus in diesem Fall weitere Wellen geschlagen, mit dem Ergebnis, daß wir einen talentierten Mann verlieren, dessen Arbeit uns enorme Spenden eingebracht hat.«Charles rutschte auf die Stuhlkante vor.Für ihn war der Fall kristallklar, und er war erstaunt, daß er und Ibanez die Geschichte von so gegensätzlichen Positionen aus bewerten konnten.Charles setzte gerade zu einer besonders gehässigen Bemerkung über den Unterschied von Recht und Unrecht an, als Miß Evans ihn dabei unterbrach.»Dr.Ibanez«, rief sie von der Tür ins Zimmer.»Ich sollte Ihnen Bescheid geben, wenn Mr.Bellman kommt.Er ist jetzt da
[ Pobierz całość w formacie PDF ]
Darmowy hosting zapewnia PRV.PL