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.Als sie ein paar Minuten später zurückkehrt, ist ihre Kleidung schweißnaß, und ihre Kiefer mahlen.»Das Miststück hat den Laden zugemacht und Fersengeld gegeben.Wir haben sie wieder verloren.«»Tatsächlich?«Sie macht fünf Minuten lang Atemübungen.Schließlich sagt sie mit beherrschter Stimme: »Wollen Sie mir nichts über Ihr langes Gespräch mit Elijah gestern abend erzählen? Haben Sie nichts Brauchbares rausgefunden?«»Doch.William Bradley hat seinem Bruder nichts von Fatima erzählt.Elijah hat erst von ihr erfahren, als er nach dem Mord die Nummer von Williams Handy wählte.«»Und das halten Sie für wichtig?« Sie reibt sich das Kinn mit jenem ungläubigen Blick, den Amerikaner im Ausland so gut beherrschen.»Sagen Sie mir, wo ich Sie rauslassen soll.Ich brauche jetzt ’ne große Portion westlicher Kultur.Ich fahre zurück ins Hilton, lasse mir amerikanisches Essen in mein großes, klimatisiertes Zimmer bringen und schaue CNN, bis ich wieder weiß, wer ich bin.Das hier ist ein von der Magie verwüstetes Land, ist Ihnen das klar? Diese Reise hat mich Hochachtung vor dem Entdecker der Logik gelehrt, denn vor der Logik war wahrscheinlich die ganze Welt so wie dieses Land.«»Stimmt«, pflichte ich ihr bei.»Magie ist etwas Präindustrielles.«Ich sehe dem Wagen nach, der sich in den Stau an der Rama IV.Road einreiht.Ein bißchen tut mir die FBI-Frau wegen ihres Glaubens an die Logik des menschlichen Lebens leid.Vermutlich hat dieser Glaube mit der Verblendung des Westens zu tun, der immerzu neue Maschinen erfindet.Das ist wie die Sache mit dem Handyklingelton, ein logisches Labyrinth ohne sinnvolles Ergebnis.Logik als Ablenkung.Offen gestanden kann ich die globale Machtverschiebung, von der der Klostervorsteher gesprochen hat, kaum noch erwarten.Meine Gedanken kehren zu Fatima zurück.Der Khmer allerdings ist mir ein Rätsel.Die Wahrheit über das Leben sieht so aus, daß es meist nichts zu tun gibt, und der weise Mann – oder die weise Frau – kultiviert deshalb die Kunst des Nichtstuns.Ich kehre zum Meditieren in mein Zimmer zurück.Zugegeben, ich bin stolz darauf, den Fall (zumindest in groben Zügen) gelöst zu haben.Diesen Stolz muß ich auslöschen, um auf dem Pfad weitergehen zu können.Es gibt noch jede Menge loser Enden.Die Schlangen und Warren kann ich mir nach wie vor nicht erklären.Ich habe auch keine Ahnung, wie ich Warren töten soll.Und was werde ich mit Fatima machen? Fast habe ich das Gefühl, die Sache mit den Schlangen zu verstehen, als das Telefon klingelt.Ich versuche, meine Verärgerung in den Griff zu bekommen, als auf dem Display die Nummer der FBI-Frau erscheint.»Äh, ich möchte mich entschuldigen.Ich habe genau das getan, was man nicht tun soll, nämlich die Beherrschung verloren.Und ich bin überheblich geworden.Der Kulturschock ist doch stärker, als ich gedacht hätte.Das Gefühl, mich an einem Ort ohne jeglichen Bezugspunkt zu befinden, habe ich noch nie gehabt.An einem Ort, an dem alle Referenzpunkte sich als Illusionen entpuppen.Verstehen Sie, was ich sagen will?«»Sie machen Fortschritte.Das, was Sie gerade beschreiben, ist eine spirituelle Erfahrung.« Ich füge nicht hinzu: Willkommen auf der Welt.»Sie brauchen nicht herablassend zu sein, nur weil ich es Ihnen gegenüber war.Ich dachte, vielleicht können wir was miteinander essen, uns über den Fall unterhalten.«Ich will mich nicht über den Fall unterhalten, suche nach einer Ausrede und sage: »Ich muß morgen raus zur Krokodilfarm in Samut Prakan.Wenn Sie wollen, können wir mit Ihrem Wagen fahren.«Am Nachmittag wird mir in Bang Kwan gesagt, daß Fritz tags zuvor übel verprügelt worden ist und auf der Krankenstation liegt.Sie lassen mich erst zu ihm, als ich drohe, sie wegen Behinderung der Staatsgewalt anzuzeigen.Fritz sitzt im Bett in einem Flügel, in dem sich hauptsächlich Unterernährte und Schwerkranke befinden – AIDS rafft hier immer noch zahllose Menschen dahin –, ein paar Kissen im Rücken, den Kopf bandagiert.Sein linkes Bein und sein rechter Arm sind geschient.Ich glaube, daß er sich dieses Mal nicht mehr erholen wird, doch als ich mich ihm nähere, sehe ich voller Erstaunen sein gutgelauntes Lächeln.»Was ist passiert?«»Sie begnadigen mich.«»Toll, aber ich meine eigentlich die Prügel.«»Was soll ich mir darüber groß Gedanken machen? Hast du nicht gehört? Sie begnadigen mich.Der König hat schon unterschrieben, es ist nur noch eine Frage von Tagen.«»Das freut mich für dich.Und weswegen wolltest du mich sehen?«Er deutet unbeholfen auf sein Bein und seinen Arm.»Tut mir leid, das kann ich dir nicht sagen.«»Keine Sorge, ich verstehe.«Er gibt mir ein Zeichen, näher zu kommen.»Nicht wegen der Prügel, sondern wegen der Begnadigung.Sie sagen, sie könnte immer noch rückgängig gemacht werden.Ich hoffe, du begreifst das.«Ich nicke.Natürlich würde ich seine Begnadigung nicht gefährden, für keinen Beweis der Welt.Ich lasse ein Päckchen präparierter Marlboro Reds auf dem Tisch neben seinem Bett
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