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.Ich werde nicht die Autorität des Aufsehers untergraben.Ich will sie nur von dem Glauben an diesen Gott abbringen, der Sie für die Leute geworden sind.«»Indem Sie sie belehren?«»Indem ich sie überzeuge.«»Sollten Sie den Leuten allerdings erzählen, daß ich ein Verräter am Reich gewesen sei, wie Sie und Ihre Mitverschwörer geglaubt haben, müssen Sie damit rechnen, daß sie es entweder nicht verstehen oder sehr wütend auf Sie sind.«»Ich bin kein Narr«, sagte Stipock, »meistens jedenfalls nicht.Ich werde schon wissen, wie ich verhindern kann, daß die Leute wütend werden.Friedliche Mittel.Lassen Sie mich versuchen, ihre Ansichten zu beeinflussen.Oder sind Sie so gerne Gott, daß Sie es nicht riskieren wollen?«Jazz legte den Kopf schief und sah Stipock fest in die Augen.»Das heißt also, daß Sie mir versprechen, die Gesetze zu beachten und die Gemeinschaft auf jede erdenkliche Weise zu fördern, wenn Sie dafür die Leute davon überzeugen dürfen, daß ich nicht Gott bin?«»Das verspreche ich Ihnen.«»Ihnen muß sehr viel daran gelegen sein, Gott zu entthronen«, sagt Jazz.»Wenn es einen Gott gäbe«, sagte Stipock, »würde ich ihn nicht bekämpfen.Aber wenn sich ein normaler Mensch diese Rolle anmaßt, werde ich ihn nach besten Kräften daran hindern.«»Gut«, sagte Jazz, »das scheint mir eine faire Vereinbarung.Wenn Sie die Leute überzeugen können, bitte sehr.Aber ich warne Sie – ich werde dem Aufseher Vollmacht geben, Sie gefangenzusetzen, wenn Sie auch nur eine einzige Gewalttätigkeit begehen oder zu einer solchen aufstacheln.Einverstanden?«Stipock zögerte und nickte dann.»Aber ich bin nicht verantwortlich, wenn irgendein Verrückter auf irgendwelche Ideen kommt.«Jazz lachte.»Dies ist nicht das Reich, Stipock.Die Aufseher sind alle gerecht.Sie versuchen, fair zu sein.Und gewöhnlich gelingt ihnen das auch.«»Wer ist denn jetzt Aufseher?«»Hop Noyock«, sagte Jazz.»Ihr Agent?«»Er war es.Aber da ich kein Einkommen mehr habe, sind seine zehn Prozent ebenfalls weg.«Jazz streckte die Hand aus, und Stipock ergriff sie.Der Handel war abgeschlossen.Stipock lachte auf.»Ich kann es mir gar nicht vorstellen, ohne Anwälte und schriftliche Verträge eine Vereinbarung abzuschließen.«»Wir sind hier nicht im Reich.«»Sie trauen mir also?«»Weil«, sagte Jason, »ich albern genug bin zu glauben, daß ich den Menschen in die Herzen sehen kann.Ich habe in Ihres gesehen.«»Ziemlich trübseliger Ort, nicht wahr?« sagte Stipock.»Nicht mehr als üblich«, sagte Jazz lächelnd.»Sie hassen mich immer noch.Aber ich vertraue darauf, daß Sie Ihr Versprechen halten.Und«, fügte er hinzu, »Sie können darauf vertrauen, daß auch ich meines halte.«10Noyock legte die Feder auf den Tisch und rieb sich die Augen.Er hätte das Schreiben nicht bis zur letzten Minute aufschieben sollen.Aber die Chronik mußte geschrieben werden.Seit dem ersten Aufseher, Kapock dem Älteren, hatte es kein Aufseher versäumt, die Chronik fortzuführen, und Noyock hielt sich selbst viel darauf zugute, daß er es gründlicher getan hatte als irgendein anderer.Ein Hahn krähte, dann noch einer, als ob er dem ersten antwortete.Noyock öffnete die Fensterläden ein kleines Stück.Es war noch dunkel – jemand mußte über den Hühnerhof gegangen sein.Aber vielleicht war es schon fast früher Morgen.War der Himmel schon ein wenig heller? Er mußte schlafen.Jason kommt heute, murmelte er vor sich hin.Er gähnte.Jason kommt heute, und die Chronik ist fertig.Noyock reckte sich und verließ den Raum, den er sich eigens für seine Aufseherpflichten eingerichtet hatte – seine Planungen, die Chronik, gelegentliche Treffen mit einzelnen Leuten oder Paaren, wenn es um Probleme oder Fragen ging, die nicht öffentlich diskutiert werden konnten.Auch das war neu, seit Jason fortgegangen war.Er wird sich freuen, sagte sich Noyock.Hoffentlich wird er sich freuen.Von unten hörte er das Klappern der Zinnpfannen und das Geräusch eines Holzlöffels, mit dem jemand den Inhalt eines Tontopfes kräftig umrührte.Wer war es heute? Riavain, Noyocks Frau? Oder seine Schwiegertochter Esten, Wiens älteste Tochter, die in einer fröhlichen Zeremonie seinen Sohn Aven geheiratet hatte – vor wieviel Jahren? Dreißig.Noyock kicherte.Der arme Aven, dachte er.Mein armer Sohn, der jetzt über fünfzig Jahre alt ist, während ich kaum älter aussehe als an dem Tage, da Jason mich aus dem Sternenturm herunterbrachte, wie alle mir sagen.Und Noyock mußte einen Augenblick an Jason denken und an das Wunder des Sternenturms, denn solange man sich mit Jason dort aufhielt, alterte man nicht.Man verließ seine Kinder, wenn sie ungefähr zwanzig waren, und wenn man zurückkehrte, stellte man fest, daß sie älter zu sein schienen als man selbst.Der arme Aven.Aber nein, das Altern gehörte zum Leben.Es war der natürliche Ablauf der Dinge.Wie bei den Rindern und Pferden, die älter wurden und starben.Aven war nicht arm zu nennen.Vielmehr waren Noyock und Riavain und alle anderen, die in den Sternenturm gebracht worden waren, reich gesegnet und vom Schicksal begünstigt.Und als Noyock daran dachte, wie gütig Jason gegen jedermann in Himmelsstadt war, traten ihm die Tränen in die Augen, und er fragte sich, ob er nicht doch älter wurde, und gerade als er das dachte, hörte er von unten Geschrei.»Erst ungehorsam sein und obendrein deinen Vater belügen! Was für ein Kind habe ich nur gezeugt!«Aven, dachte Noyock bei sich, und zweifellos richtete sich Avens Zorn gegen den armen Hoom.Aven war immer gehorsam, ehrerbietig und vorsichtig gewesen.Und jetzt war der arme Mann mit einem Sohn geschlagen, der trotzig und vergeßlich war und oft nicht gehorchte.Aber dann dachte Noyock lächelnd daran, daß es ihm viel mehr Vergnügen machte, den Jungen um sich zu haben, als früher seinen eigenen Sohn.Und Noyock hatte sich oft stundenlang mit Hoom beschäftigt, als dieser heranwuchs, hatte ihn unterrichtet und war auf seine Fragen eingegangen.Ein gescheiter Junge.Das klatschende Geräusch eines Lederriemens.Ah, dachte Noyock, diesmal ist es etwas Schlimmeres.Noyock überlegte sich, ob er hinuntergehen sollte
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