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.«Sie sah wieder in das Tagebuch.Holte tief Luft und las den Eintrag vom 25.November.Kühler Tag, bedeckt.Ganz angenehm.Nachmittags der übliche Spaziergang, aber Lisa war müde, also beschlossen wir, für den Rückweg die Abkürzung durch den Wald nördlich der Farm zu nehmen.Wir hörten ein merkwürdiges Geräusch und dachten, es wären vielleicht Jugendliche, die dort irgendwelchen Unsinn trieben.Ich ließ Lisa stehen und ging nachsehen.Auf einer Lichtung stieß ich auf zwei Männer, die Zielscheiben an den Bäumen befestigten.Einer der beiden hatte eine Schrotflinte.Wie sich herausstellte, war es Carl Forester, der Bursche, der unsere Koniferen zurückgeschnitten hat.Der andere war ein ganz unangenehmer Typ mit einer extrem aggressiven Ausstrahlung.Er kam auf mich zu und beschuldigte mich, unbefugt ein Privatgrundstück zu betreten.Ich wies ihn darauf hin, dass die Dorfbewohner schon seit jeher das Betretungsrecht für diesen Wald hatten.Lisa hörte den Wortwechsel und rief mir zu, wir sollten weitergehen.Sehr unerfreulich.Frage mich immer noch, ob ich nicht besser zur Polizei gegangen wäre, aber als ich hinterher mit Lisa darüber sprach, meinte sie, sie sei nicht sicher, ob Matheson das Betreten des Waldes noch erlaubt.All das hat einen ziemlichen Schatten über den Tag geworfen.Craig kam mit den Sandwiches herein.Als sie aufblickte, sah er die Veränderung in ihrem Gesicht.»Du hast etwas gefunden, nicht wahr?«»Er hat sie gesehen«, sagte Julia.»Carl und den zweiten Täter.Vater hat sie beide gesehen.«56Als Toby den Range Rover erkannte, der vor Chilton Manor parkte, war er im ersten Moment versucht, zu wenden und unverrichteter Dinge wieder nach Hause zu fahren.Er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Onkel so bald nach ihrer gestrigen Unterredung mit Vilner sprechen würde, wenn überhaupt.Einen Moment lang war er hin- und hergerissen.Er wollte nicht in ihre Besprechung platzen, aber er wollte die Fahrt auch nicht umsonst gemacht haben.Er stellte den Wagen hinter dem Haus ab und nahm den alten Dienstboteneingang.Die Schlüssel hatte er seit seiner Teenagerzeit, als er die Schulferien – wie später die Semesterferien – meist bei seiner Tante und seinem Onkel verbracht hatte.Bis heute durfte er kommen und gehen, wie es ihm beliebte, wenn er auch nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen wurde.Speziell seine Tante schien es ihm zu verübeln, wenn er unangemeldet aufkreuzte, und vor ungefähr einem Jahr hatte er angefangen, seine Besuche drastisch zu reduzieren.Es war nicht ausgeschlossen, dass Vanessa zu Hause war, doch er hielt es nicht für sehr wahrscheinlich.Seit Toby sich erinnern konnte, gingen sie und George ihre eigenen Wege, und Vanessa hatte schon immer das Haus in London bevorzugt.Dennoch versuchte er möglichst wenig Lärm zu machen, als er durch die Spülküche in die große, kahle Küche ging.Die Idiotie des Lebens, das sein Onkel führte, ging ihm gegen den Strich.Richtig genutzt, mit einem Heer von Bediensteten, hätte das Gutshaus eine Luxusresidenz sein können.So, wie George lebte, hätte er ebenso gut ein knickriger Rentner sein können, der in einem Bungalow hauste.In der Halle hielt er inne, als er aus dem Salon Stimmen hörte, und eilte dann nach oben in Georges Büro.Nachdem er sicherheitshalber leise angeklopft hatte, öffnete er die Tür.Der Schreibtisch seines Onkels war ungewöhnlich aufgeräumt.Toby hatte den Eindruck, dass hier nicht mehr allzu viel gearbeitet wurde.In der vagen Hoffnung, vielleicht irgendetwas von Wert zu finden, startete er eine flüchtige Suche, doch sowohl die Schreibtischschubladen als auch die Aktenschränke waren abgeschlossen.Er unterdrückte den Drang, irgendwo dagegenzutreten, und verließ den Raum.Als er gerade dabei war, die Tür vorsichtig zuzuziehen, hörte er ein Geräusch am Ende des Flurs – als hätte jemand kurz den Ton an einem Fernseher oder einem Radio aufgedreht.Er runzelte die Stirn und horchte weiter, um sich zu vergewissern, dass er es sich nicht eingebildet hatte.Die Musik wich gedämpften Gesprächsfetzen.Jemand schaltete zwischen den Kanälen hin und her.Ganz langsam schlich er den Flur entlang und lauschte dabei aufmerksam, ob sich im Treppenhaus irgendetwas rührte.Er war nur eine oder zwei Minuten in Georges Büro gewesen.Wenn die Besprechung unten schon beendet wäre, hätte er sie sicherlich herauskommen hören.Die Geräusche kamen aus einem der unbenutzten Schlafzimmer.Er wartete einen Moment und empfand eine merkwürdige Entrüstung.Wer zum Teufel war das?Nachdem er noch einmal tief Luft geholt hatte, machte er die Tür auf und spazierte ins Zimmer, als hätte er jedes Recht, dort zu sein.Und dann erstarrte er vor Schreck angesichts des Anblicks, der sich ihm bot.Es war wie die Vision aus einem Alptraum: Eine abscheuliche, spindeldürre Kreatur richtete sich im Bett auf, mit Augen wie schwarze Knöpfe, tief eingesunken in einem ausgemergelten Schädel, und warf aufgebracht die knochigen Arme mit den klauenartigen Fingern in die Luft.Die grässlichen Augen fixierten ihn, und die Kreatur spie angewidert aus.»Raus hier! Raus!«Craig setzte sich neben sie und las den Eintrag selbst.Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er sich zu Julia umdrehte.»Er hat sie mit der Schrotflinte üben sehen.« Er seufzte auf.»Wäre er doch nur zur Polizei gegangen.Dann hätte das ganze Massaker verhindert werden können.«Seine Bemerkung schockierte Julia.»Das ist nicht fair.Vater konnte nicht ahnen, was die beiden im Schilde führten.«Craig besaß immerhin den Anstand, beschämt dreinzuschauen.»Du hast recht.Entschuldige.«Er nahm ihr das Tagebuch ab und las den Eintrag erneut.Seine Miene wurde immer ernster.»Sieh dir das an.Er kam auf mich zu und beschuldigte mich, unbefugt ein Privatgrundstück zu betreten.«»Es ist George Mathesons Land.«»Genau.Dann hatten sie vielleicht seine Erlaubnis?«»Vielleicht.«»Mit einer extrem aggressiven Ausstrahlung«, zitierte Craig weiter.»Hört sich nach einer ziemlich treffenden Beschreibung von Vilner an.«Julia nickte.In dem bedrückten Schweigen, das folgte, verschlang Craig sein Sandwich mit wenigen Bissen, die Stirn in nachdenkliche Falten gezogen.Julia griff nach dem Tagebuch und wappnete sich innerlich, ehe sie weiterlas – Tag um Tag, den ganzen November und bis in den Dezember hinein.Schließlich kam sie zum letzten Eintrag, geschrieben am Tag vor dem Tod ihrer Eltern.Wetter wieder mal scheußlich, und keine Besserung in Sicht.Ruhiger Tag zu Hause.Unser Mann in Havanna von Graham Greene angefangen – großartig! Countdown geschaut – zwei Wörter mit 6 Buchstaben geschafft.Lisa fühlt sich nicht gut.Sie meint, dass sie vielleicht eine Grippe bekommt.Mir geht‘s auch nicht gerade glänzend.Hoffe, dass wir beide bis Weihnachten wieder auf dem Damm sind.Und das war alles
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